Autor Thema: Die 12 Weisen von ZION  (Gelesen 5916 mal)

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Offline ABA זאב ברנובסקי

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Die 12 Weisen von ZION
« am: Fr., 23. Juli 2021, 12:12 »
»Die Weisen von ZION«

Eingangs möchte ich zu meinem mehrteiligen Beitrag »Die Weisen von ZION« klarstellen,
dass dies nichts mit dem weltbekannten und berüchtigten Thema:
»PROTOKOLLE der Weisen von ZION« zu tun hat.


Die Protokolle der Weisen von Zion sind ein auf Fälschungen beruhendes antisemitisches Pamphlet. Es wurde zu Beginn des 20.Jahrhunderts von unbekannten Redakteuren auf der Grundlage mehrerer fiktionaler Texte erstellt und gilt als einflussreiche Programmschrift antisemitischen Verschwörungsdenkens. Die Protokolle geben vor, geheime Dokumente eines angeblichen Treffens von jüdischen Weltverschwörern zu sein.

Mein Beitrag hingegen berichtet über reale jüdische WEISE von der Zeitwende an bis zu unserer Zeit. Hierbei durfte ich die 3 letzteren als Lehrer und Diskussionspartner persönlich kennen lernen. Deshalb schreibe ich oftmals in meien Beiträgen über …
> meine Lehrer - und die Lehrer meiner Lehrer <
In den folgenden 12 Postings dieses Threads berichte ich eingehend über »Die Weisen von ZION«, über ihr Leben, ihr Wirken, ihre Schriften und über ihre Ansichten.
Einige Texte und Zitate habe ich aus © JEWIKI übernommen.

Dann beginnen wir mal bei der Zeitwende !
Und dann jeden Tag einen Weisen mehr !!!








Zitat
Ich empfehle die Computer-Text-Vorlesung:
(Cursor auf Textanfang - MouseClick rechts - und auf )

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#1 HILLEL
« Antwort #1 am: Fr., 23. Juli 2021, 12:12 »
Zitat
»von ANFANG an:« 

Hillel der Alte  -  הלל הזקן


Hillel war einer der bedeutendsten pharisäischen Rabbinen aus der Zeit vor der Zerstörung des zweiten Tempels (70 n. Chr.), Vorsteher des Sanhedrin und Gründer einer Schule zur Auslegung der Schrift, auf den sich die jüdische Lehre bis heute oft beruft. Hillel lebte um die Zeitenwende. Er kam in seiner Jugend aus Babylonien nach Jerusalem und wurde später Oberhaupt der nach ihm benannten Schule, Bet Hillel. Etwa von 10 v. Chr. bis ca. 20 n. Chr. hatte er das Amt eines Nasi (Patriarchen) inne.
Hillel gilt in der jüdischen Überlieferung als einer der prägendsten Lehrer des Judentums, dessen Sanftheit und Geduld sprichwörtlich geworden sind. Er lehrte die Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit und hatte zahlreiche Schüler. Bis heute sind Hillels Worte in der jüdischen Überlieferung von wesentlicher Bedeutung, vor allem in der jüdischen Ethik.

Hillel lehrt die Goldene Regel. Seinen Aussagen nach lässt sich die Tora in einer »Goldenen Regel« zusammenfassen. Die Frage nach dem "Klal, nach dem einen Gebot, in dem die ganze Tora enthalten ist, ist eine beliebte Frage unter rabbinischen Gelehrten. Laut dem babylonischen Talmud stellte ein Nichtjude eine solche Frage an Hillel:
Wenn du mir die Lehre des Judentums vermitteln kannst, solange ich auf einem Bein stehe, werde ich konvertieren. Die Szene ist auf der großen Menora vor der Knesset in Jerusalem im Relief dargestellt.
      

Hillel antwortete:
“דעלך סני לחברך לא תעביד זו היא כל התורה כולה ואידך פירושה הוא זיל גמור”
» Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht;
das ist die ganze Gesetzeslehre,
alles Andere ist nur die Erläuterung, gehe und lerne sie.


Diese Goldene Regel ist gegründet auf dem Gebot der Nächstenliebe, 3. Buch Mose 19,18, die – neben den Geboten der Liebe zu Fremden und der Feindesliebe – ziemlich in der Mitte der Tora geschrieben steht. Hierzu gibt es zwei maßgebliche, leicht variierende Übersetzungsmöglichkeiten ins Deutsche:

“ וְאָהַבְתָּ לְרֵעֲךָ כָּמוֹךָ אֲנִי ה׳ ”
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Ich (bin) der EWIGE (bzw. HERR)
.
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#2 Rabbi Akiba
« Antwort #2 am: Fr., 23. Juli 2021, 20:00 »
Zitat
»von ANFANG an:« 



RABBI Akiba ben Josef  -  עקיבא בן יוסף


RABBI Akiba ben Josef (50/55 - 135 n. Chr.) gehört zu den bedeutendsten Vätern des rabbinischen Judentums und wird zu den Tannaim der zweiten Generation gezählt.
Er war Schüler des Elieser ben Hyrkanos, Jehoschua ben Chananja, Nachum aus Gimso und Tarfons, Leiter einer eigenen Schule in Bnej Barak, Lehrer von Rabbi Meir, Rabbi Jehuda bar Ilai, Rabbi Schimon ben Jochai und Rabbi Jose ben Chalafta.
Nach Aussagen des Talmud war Akiba ben Josef von einfacher Herkunft und von Beruf Schafhirte. Bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr soll er völlig ungebildet gewesen sein. Erst seine Frau Rachel habe von ihm verlangt, lesen und schreiben zu lernen. Er begann erst mit 40 Jahren das Studium der Tora und wurde nach 13 Jahren selbst ein Tora-Gelehrter. Die Legende erzählt, dass Akiba wie Mose 120 Jahre alt wurde, was seine Bedeutung unterstreicht.
Für das Judentum ist Rabbi Akiba in verschiedener Hinsicht bedeutend geworden. Er gilt als erster Sammler und Gestalter des vorher teilweise auch nur mündlich tradierten Bestands an Gesetzen, Diskussionen und Texten für die Mischna ("Wiederholung"), die jüdische Auslegung der mündlichen Tora. Er systematisierte die Schriftauslegung beispielsweise nach Sachgebieten wie Sabbat-Gesetzen, Gesetzen zur Ehe, Gesetzen zum Eigentum, unterschied in Midrasch und Midrasch Aggadot und lieferte so den Grundstock für die Mischna. Er war maßgeblich beteiligt an der Kanonisierung der hebräischen Bibel und der Entstehung der griechischen Übersetzung des Aquila.



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#3 Gamaliel
« Antwort #3 am: So., 25. Juli 2021, 13:13 »
Zitat
»von ANFANG an:« 



Rabban Gamaliel - רבן גמליאל דיבנה


Rabban Gamaliel de-Jawneh (um 90-130 n.Ztr.) war Tannait der 2. Generation, Sohn von Simeon ben Gamaliel I. und Enkel von "Gamaliel dem Alten", zur Unterscheidung von seinem Großvater oft als Gamaliel von Javne bezeichnet, Schüler des Hillel, Nachfolger des Jochanan ben Sakkai, war von ca. nach 80/90-110 Leiter (Nasi) des Lehrhauses von Javne und Führer des rabbinischen Judentums, auch wenn seine Position nicht unumstritten war. Dies zeigt seine zeitweilige Absetzung, während der der aus priesterlicher Familie stammende Eleasar ben Asarja die Führung übernahm.
Gamaliel ist eine Schlüsselfigur für die Neuordnung des Judentums, die u. a. in Abwehr gegen das wachsende Christentum notwendig geworden war. Zugleich wucherten in dieser Zeit theologisch bedenkliche Schriften, vor allem die sog. Apokalypsen. Dies wehrte Gamaliel durch den Abschluss des alttestamentlichen Kanons sowie die Fixierung des Konsonantentextes der hebräischen Bibel ab.
Viele Streitfragen der Halacha wurden unter seiner Leitung per Mehrheitsentschluss entschieden, wobei sich meist die eher liberale Auffassung Hillels durchsetzte.
Er sorgte für den endgültigen Ausschluss der Judenchristen aus der Synagoge und verfügte die Einfügung der, von Samuel dem Kleinen formulierten »» Birkat Ha-Minim (Verfluchung der Nazaräer und anderer Häretiker) in das Achtzehn-Bittgebet.
Gamaliel führte die hillelitische Tradition fort, bewies aber auch Strenge und Unerbittlichkeit. Ihm ging es darum, unter schwierigen Bedingungen in einer Zeit des Übergangs die jüdische Einheit zu bewahren und das Lehrhaus in Javne zu einer von allen Juden anerkannten Autorität zu machen. Er unternahm viele Reisen nach Rom, ließ sich auf Dispute mit römischen Gelehrten ein und versuchte den Rest der jüdischen Souveränität zu bewahren und nach Möglichkeit zu erweitern.



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#4 Flavius Josephus
« Antwort #4 am: So., 25. Juli 2021, 14:00 »
Zitat
»von ANFANG an:« 


Flavius Josephus


(38 - 100 n.Ztr.) war ein jüdisch-hellenistischer Historiker.

Als junger Priester aus der Jerusalemer Oberschicht hatte Josephus eine aktive Rolle im Jüdischen Krieg: Er verteidigte Galiläa im Frühjahr 67 gegen die römische Armee unter Vespasian. In Jotapata geriet er in römische Gefangenschaft. Er prophezeite dem Feldherrn Vespasian dessen künftiges Kaisertum. Als Freigelassener begleitete er Vespasians Sohn Titus in der Endphase des Krieges und wurde so Zeuge der Eroberung von Jerusalem (70 n. Chr.). Mit Titus kam er im folgenden Jahr nach Rom, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Er erhielt das römische Bürgerrecht und lebte fortan von einer kaiserlichen Pension und dem Ertrag seiner Landgüter in Judäa.
Die Muße nutzte er zur Abfassung mehrerer Werke in griechischer Sprache:

                 
  • Geschichte des Jüdischen Krieges (in diesem Artikel zitiert als: Bellum),
  • Geschichte des jüdischen Volkes von der Erschaffung der Welt bis zum Vorabend dieses Krieges (zitiert als: Antiquitates),
  • Autobiografie als Anhang dazu (zitiert als: Vita)
  • Spätwerk eine Verteidigung des Judentums gegen die Kritik zeitgenössischer Autoren (zitiert als: Contra Apionem).



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#5 RAMBAM
« Antwort #5 am: So., 25. Juli 2021, 22:22 »
Zitat
»von ANFANG an:« 


Moses Maimonides  -  Μαϊμονίδης
auch   RaMBaM  -  רמב"ם



Maimonides ist die gräzisierte Form des hebräischen Namens ben Maimon; die Endung -ides bezeichnet die Herkunft und entspricht arabisch ibn/hebräisch ben. Moses Maimonides wird auch RaMBaM  genannt. Hierbei handelt es sich um ein Akronym für Rabbi Mosche Ben Maimon, רבי משה בן מימון.

Sein arabischer Name lautet:
أبو عمران موسى بن عبيد الله ميمون القرطبي,
Abū ʿImrān Mūsā b.ʿUbaidallāh Maimūn al-Qurṭubī
oder einfach: Musa bin Maimun oder kürzer Ibn Maimun.

Seine Hauptwerke, die Systematisierung des jüdischen Rechts Mischne Tora und das um 1190 in arabischer Sprache erschienene religionsphilosophische Werk Führer der Unschlüssigen, waren ihrer Radikalität wegen lange Zeit heftig umstritten. Daneben hat Maimonides zahlreiche weitere Schriften zur Religion, Philosophie, Medizin und Astronomie hinterlassen.

Texte zum jüdischen Glauben und Recht:
Während seines Aufenthalts in Kairo schrieb und redigierte er seine wichtigsten, lange vieldiskutierten Werke:

In Kitāb al-Sirāj, auf Arabisch verfasst und später von ibn Tibbon ins Hebräische übersetzt, kommentierte er die Mischna; seine in der Einleitung zu Sanhedrin X,1 zusammengefassten 13 Glaubensartikel (Iqqarim) wurden in gekürzter und hymnisch-poetisierter Form später als Jigdal in viele Ausgaben des jüdischen Gebetbuches aufgenommen.

1180 erschien Mischne Tora (»Wiederholung des Gesetzes«),
eine Überarbeitung der rabbinischen Rechtsauslegung in 14 Bänden, die Mischna und Tora streng logisch organisierte. Das Werk wurde u. a. von Rabbi Abraham ben David von Posquières zum Teil heftig kritisiert, was, auch im Zusammenhang der Kontroversen um seine religionsphilosophische Position, zum so genannten Maimonidesstreit führte. Dennoch gilt Maimonides als die Autorität schlechthin auf dem Gebiet der religionsgesetzlichen Literatur. Im Gegensatz zu Maimonides’ anderen bedeutenden Werken, die auf Arabisch verfasst wurden, ist Mischne Tora im Original hebräisch geschrieben.




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# 6 Joseph Klausner
« Antwort #6 am: So., 25. Juli 2021, 22:44 »
Zitat
»von ANFANG an:« 


Joseph Gedalja Klausner
יוסף גדליה קלוזנר



Joseph Klausner (1874 bis 1958, Jerusalem/Talpiot), war ein russisch-israelischer Literaturwissenschaftler, Historiker und Religionswissenschaftler.
Joseph Klausner wuchs in einem Dorf südwestlich von Wilna auf. 1885 zog seine Familie nach Odessa. Er besuchte dort eine Jeschiwa, außerdem die Höhere Jüdische Bildungsanstalt (Высшее Еврейское Учебное Заведение). Dort schloss sich Klausner der Bewegung für die Wiederbelebung der hebräischen Sprache an. Von 1897 bis 1902 studierte er Philosophie und Semitische Sprachen sowie Geschichte (bei Erich Marcks) an der Universität Heidelberg, wo er mit einer Dissertation über Die Messianischen Vorstellungen des jüdischen Volkes im Zeitalter der Tannaiten, kritisch untersucht und im Rahmen der Zeitgeschichte dargestellt zum Dr. phil. promoviert wurde. Anschließend ging er nach Warschau. Ab 1903 gab er die von Achad Ha'am 1896 gegründete hebräische Monatsschrift Ha-Schiloach heraus. In Warschau wie auch nach seiner Rückkehr nach Odessa unterrichtete er – vor allem in Abendkursen – Hebräisch, hebräische Literatur und jüdische Geschichte.
Klausner war ein überzeugter Zionist, der Theodor Herzl persönlich kennengelernt und am Ersten Zionistenkongress teilgenommen hatte. 1912 besuchte er erstmals Palästina. 1919 wanderte er dorthin aus und erhielt an der Hebräischen Universität in Jerusalem den Lehrstuhl für hebräische Literatur und später auch den für die Erforschung der Geschichte der Zeit des Zweiten Tempels. Er publizierte u. a. zur Haskala und zu Ha-Meassef (der Sammler), der ersten säkularen Zeitschrift in hebräischer Sprache, die seit 1783 in Königsberg erschien. Seine Privatbibliothek umfasste 25.000 Bände.


Bücher in deutscher Sprache
  • Die Messianischen Vorstellungen des jüdischen Volkes
  • Geschichte der neuhebräischen Literatur
  • Jesus von Nazareth: Seine Zeit, sein Leben und seine Lehre
         




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# 7 Moritz Friedländer
« Antwort #7 am: Mo., 26. Juli 2021, 12:12 »
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»von ANFANG an:« 



Moritz Friedländer



Moritz Friedländer (1844 - 1919) studierte an der Universität Prag und nahm an Talmudseminaren des Prager Oberrabbiners Salomo Juda Rapoport teil. Wegen seiner liberalen Anschauungen konnte er nach seiner Promotion nicht den gewünschten Berufsweg des Rabbiners einschlagen. Nach kurzer Tätigkeit als Gymnasiallehrer wurde er 1875 Sekretär der Israelitischen Allianz zu Wien. In den Jahren 1881 bis 1882 reiste er mehrfach mit einer Delegation der Alliance Israélite Universelle nach Brody, um russischen Juden bei der Emigration in die Vereinigten Staaten zu helfen. Seine Eindrücke veröffentlichte er unter dem Titel Fünf Wochen in Brody. Gegen starken Widerstand seitens der Charedim setzte er sich für den Aufbau eines allgemeinbildenden jüdischen Schulwesens in Galizien ein. Als Leiter der Baron-Hirsch-Stiftung gründete er dort rund 50 jüdische Handwerkerschulen.
Friedländer vertrat ein sehr positives Bild des antiken hellenistischen Judentums und stellte es in zahlreichen Veröffentlichungen als Vorbild für die Gegenwart dar. Ungewöhnlich ist Friedländers Interpretation des Paulus von Tarsus. Er habe dem Universalismus des Diasporajudentums gegenüber dem Pharisäismus der ersten Jünger Jesu in der Urgemeinde zum Durchbruch verholfen.


Seine Veröffentlichungen:
  • Patristische und talmudische Studien. (1878)
  • Das Judenthum in der vorchristlichen griechischen Welt.
    (Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte des Christentums) (1897)
  • Die religiösen Bewegungen innerhalb des Judentums im Zeitalter Jesu. (1905)
  • Synagoge und Kirche in ihren Anfängen. (1908)
         



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# 8 Chaim COHN
« Antwort #8 am: Di., 27. Juli 2021, 13:13 »
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Chaim Cohn חיים כהן



Chaim Herman Cohn (1911 - 2002 Jerusalem) war ein aus Deutschland stammender, israelischer Jurist, Historiker, Politiker und für kurze Zeit wirkender Justizminister.
Cohn stammte aus einer religiösen jüdischen Lübecker Familie. Er war einige Zeit Vorsitzender der Agudat Jisra’el in Hamburg. 1930 immigrierte er nach Palästina und studierte kurze Zeit an der von Abraham Isaak Kook gegründeten Jeschiwa Merkas HaRaw Kook. Im Anschluss war er Chasan (Kantor) in Me'a Sche'arim, einem Stadtviertel von Jerusalem. Er kehrte jedoch nach Deutschland zurück und absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und erwarb dort einen Doktortitel. Nach seiner Rückkehr nach Palästina erhielt er 1936 zunächst die Zulassung als Rechtsanwalt und eröffnete im folgenden Jahr eine eigene Kanzlei in Jerusalem.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 wurde er zum Leiter der Abteilung für Gesetzgebung im Justizministerium ernannt und bald darauf zum Staatsanwalt. 1949 wurde er zum Generaldirektor des Justizministeriums und schon ein Jahr darauf zum Generalstaatsanwalt ernannt und übte dieses Amt bis 1960 aus. In dieser Position traf er wichtige politische Entscheidungen.

Eines seiner bekanntesten Werke und Kommentare war:

  • Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht. (1997)




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# 9 Moshe Smoira
« Antwort #9 am: Mi., 28. Juli 2021, 12:12 »
Zitat
»von ANFANG an:« 


Moses Smoira



Moses Smoira (1888 - 1961 Jerusalem) war ein in Deutschland ausgebildeter israelischer Jurist.
Smoira besuchte das Kneiphöfsche Gymnasium und studierte Jura in Königsberg, München und Berlin.
1910 promovierte er zum Dr. iur. und machte seine Referendarausbildung in Königsberg.
Bis 1922 war er Leiter einer hebräischen Sprachschule in Berlin.
Schon 1922 wanderte er nach Palästina aus und wurde 1923 als Anwalt an den palästinensischen Gerichten zugelassen.
1930 wurde er Präsident der Jüdischen Anwaltskammer in Palästina.
Als 1948 der Oberste Gerichtshof in Israel eröffnet wurde, ernannte man Smoira zu seinem Präsidenten.
Dieses Amt hatte er bis 1954 inne.
Moses Smoira verfasste u.v.a. das Vorwort zu dem Werk:

» Der PROZESS Jesu aus jüdischer Sicht «

Zitat von: Vor- und Nachwort Smoira/Wiese:
Nach der Gründung des Staates Israel 1948 erhoben christliche Theologen vor dem Obersten Gerichtshof des neuen Staates Klage wegen des angeblichen jüdischen »Justizmordes« an Jesus. Sie forderten eine Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens und eine Aufhebung des Urteils durch das hohe Gericht. Der Jurist und Rechtshistoriker Chaim Cohn, damals oberster Richter Israels, setzt sich mit der historisch wie theologisch brisanten Frage nach der jüdischen Rolle beim Prozess und bei der Kreuzigung ...



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# 10 Norman Golb
« Antwort #10 am: Do., 29. Juli 2021, 13:13 »
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Norman Golb



Norman Golb (1928 - 2020 Chicago) war ein amerikanischer Judaist. Er wurde bekannt durch seine Veröffentlichungen zum Judentum in der arabischen Welt und zur mittelalterlichen jüdischen Geschichte sowie den Schriftrollen vom Toten Meer.

Norman Golb studierte 1948 bis 1950 Hebräisch, Aramäisch und Arabisch am Oriental Institute der Universität Chicago. Er spezialisierte sich auf Archäologie und Geschichte des antiken Judäa/Palästina und wurde 1954 an der Johns Hopkins University promoviert. Nach Arabischstudien am Dropsie College verbrachte Golb zwei Jahre in Jerusalem. Von 1958 bis 1963 war Golb Dozent für Hebräisch und Semitische Sprachen an der University of Wisconsin. Von 1958 bis 1963 unterrichtete er Hebräisch, Arabisch und mittelalterliche jüdische Philosophie am Hebrew Union College. Ab 1963 war er Dozent für Sprachen und Kulturen des Nahen Ostens an der University of Chicago; seit 1988 hatte er die Ludwig-Rosenberger-Professur für jüdische Geschichte und Kultur am Oriental Institute der Universität Chicago inne.

Norman Golb identifizierte Obadja den Proselyten (12. Jahrhundert) als Autor der ältesten hebräischen Musikhandschrift. In der Kairoer Geniza fand er ein Manuskript, das eine Konversion zum Judentum im frühen 11. Jahrhundert beschreibt. Golb spezialisierte sich auf die Geschichte der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Rouen, deren Wohngebiet in den 1970er und 1980er Jahren archäologisch untersucht wurde.[2]

1980 formulierte er erstmals die in der Fachwelt kontrovers diskutierte These, dass die Schriftrollen vom Toten Meer nicht die Bibliothek der benachbarten Siedlung Khirbet Qumran seien, sondern aus Jerusalem stammten. Anfang der 1990er Jahre setzte sich Golb dafür ein, dass das gesamte Corpus der Qumranhandschriften für die Wissenschaft zugänglich wurde.

Sein bekanntestes Werk in Deutsch übersetzt:

  • Wer schrieb die Schriftrollen vom Toten Meer? (1994)
         


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PS:
Ich lernte Norman Golb 1998 in Ramat Gan kennen.

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#11 Pinchas Lapide
« Antwort #11 am: Fr., 30. Juli 2021, 12:12 »
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»von ANFANG an:« 



Pinchas Lapide
(hebr.: לפיד (lapid) = FACKEL)



Pinchas Lapide (1922 - 1997 Wien/Frankfurt/M.) war ein jüdischer Religionswissenschaftler. Auf christlicher Seite wurden seine Kenntnis des Neuen Testaments und sein Engagement für den jüdisch-christlichen Dialog geschätzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte Lapide Romanistik an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1951 bis 1969 arbeitete er als Diplomat und Leiter des Presseamtes für die israelische Regierung in Jerusalem (zeitweise, von 1956 bis 1958, war er auch israelischer Konsul in Mailand). Während der 1950er Jahre fand er in Jerusalem auch seine spätere Ehefrau Ruth Lapide, die als jüdische Religionswissenschaftlerin zunehmend zur Kennerin des Ersten und Zweiten Testamentes wurde und damit insofern außergewöhnlich, als dass die meisten Religionswissenschaftler sich entweder auf das eine oder das andere beschränken, ergo entweder jüdisch oder christlich argumentieren. Im August 1961 gebar sie seinen einzigen Sohn Yuval Lapide.

Neben seinem Diplomatendienst promovierte Pinchas Lapide an der Kölner Universität in Judaistik.
Von 1969 bis 1971 nahm Lapide seinen 8-jährigen Sohn Yuval mit in die Bundesrepublik Deutschland und leistete dort Versöhnungsarbeit: Er ebnete den Weg für einen jüdisch-christlichen Dialog in Europa.
Im Jahre 1972 erhielt Lapide einen Lehrauftrag an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan.

Nachdem Pinchas und Ruth Lapide als jüdische Religionswissenschaftler weltweit mehrere Lehraufträge erhalten hatten, insbesondere in den USA und Deutschland, entschieden sich beide 1974 für die endgültige Rückkehr in den deutschsprachigen Raum und wählten Frankfurt am Main als neue Wahlheimat. Den Aussagen seiner Frau zufolge reifte der Entschluss damals mit dem Gefühl „Wenn nicht wir, wer dann, um die Menschen dort aufzuklären, wo die Wurzel des Übels war und eine Versöhnung zwischen Christen und Juden dringender denn je gebraucht wird, damit sich solch ein Übel niemals wiederhole“.
Zusammen mit seiner Frau verfasste Lapide mehr als 35 Bücher, die in zwölf Sprachen übersetzt und allein unter seinem Namen veröffentlicht wurden. Er engagierte sich im jüdisch-christlichen Dialog wegbereitend um die Einsicht einer dringend notwendigen Korrektur grober Fehlübersetzungen in der Bibel, die Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel sowie für die Annäherung der drei großen Buchreligionen.

Pinchas Lapide erhielt im Jahr 1993 das Große Bundesverdienstkreuz.
Nach seinem Tod setzten seine Witwe Ruth Lapide und sein Sohn Yuval die Arbeit für sein Anliegen fort.
Seine Werke:
  • Der Prophet von San Nicandro.
  • Papst Pius XII und die Judenverfolgung.
  • Nach der Gottesfinsternis. Ein ökumenische Kaleidoskop.
  • Die Verwendung des Hebräischen in den christlichen Religionsgemeinschaften mit besonderer Berücksichtigung des Landes Israel.
  • Auferstehung. Ein jüdisches Glaubenserlebnis.
  • Er predigte in ihren Synagogen. Jüdische Evangelienauslegung.
  • Er wandelte nicht auf dem Meer. Ein jüdischer Theologe liest die Evangelien.
  • Am Scheitern hoffen lernen. Erfahrungen jüdischen Glaubens für heutige Christen.
  • Ist die Bibel richtig übersetzt? Band 1 und 2 (Eine Zusammenführung der 1986 und 1994 erschienenen Bände)
  • Wer war schuld an Jesu Tod?
  • Ist das nicht Josephs Sohn? Jesus im heutigen Judentum.
  • Der Jude Jesus. Thesen eines Juden. Antworten eines Christen.
  • Paulus zwischen Damaskus und Qumran. Fehldeutungen und Übersetzungsfehler.
  • Von Kain bis Judas. Ungewohnte Einsichten zu Sünde und Schuld.
  • Leben vor dem Tod – Leben nach dem Tod?
         


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PS:
Ich lernte Pinchas Lapide 1978 in Tübingen kennen.

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# 12 Schalom BenChorin
« Antwort #12 am: Sa., 31. Juli 2021, 12:12 »
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Schalom Ben-Chorin
    שלום בן-חורין
  "Friede, Sohn der Freiheit"



Schalom Ben-Chorin (1913 - 1999 München/Jerusalem) war ein deutsch-israelischer Journalist und Religionswissenschaftler. Ben-Chorin setzte sich vor allem für den christlich-jüdischen Dialog, die Überwindung des Antijudaismus und Antisemitismus und für die Möglichkeit einer Theologie nach Auschwitz ein. Seine Wahlheimat war Israel.

Schalom Ben-Chorin stammte aus einer gebildeten akkulturierten jüdischen Kaufmannsfamilie. Nach dem Abitur an der Luitpold-Oberrealschule in München studierte er von 1931 bis 1934 Germanistik und vergleichende Religionswissenschaften. 1935 emigrierte er nach Palästina. Von 1935 bis 1970 war er Journalist. Er gründete 1958 die erste jüdische Reformgemeinde Israels in Jerusalem (Har-El Gemeinde) und war 1961 Mitgründer der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. 1970 bis 1987 war er Dozent und Gastprofessor in Jerusalem, Tübingen und München. Als sich 1975 der Verband deutschsprachiger Schriftsteller Israels (VdSI) zusammenschloss, gehörte er dem fünfzehnköpfigen Gründungskomitee an.

HIER eine Auswahl seiner vielen Schriften:
  • Jenseits von Orthodoxie und Liberalismus. 1939
  • Die Antwort des Jona. 1956
  • Im jüdisch-christlichen Gespräch. 1962
  • Bruder Jesus. Der Nazarener in jüdischer Sicht. 1967
  • Paulus. Der Völkerapostel in jüdischer Sicht. 1970
  • Die Tafeln des Bundes. Das Zehnwort vom Sinai. 1979
  • Weil wir Brüder sind. Zum christlich-jüdischen Dialog heute. 1988
  • Die Erwählung Israels. Ein theologisch-politischer Traktat. 1993



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PS:
Ich lernte Schalom BenChorin 1980 in Talpiot (Beith Avraham) kennen.

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