Autor Thema: Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer  (Gelesen 23508 mal)

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Online freily

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #15 am: Mo., 27. Juli 2009, 19:37 »
Schalom Aisha,
das Judentum es nicht buchstäblich , sondern geistig versteht.
Die Hingabe des Menschen genügt!
Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Lippen" die Tieropfer abgelöst.
zu deiner Zusammenfassung möchte ich nur einen Punkt etwas erweitern, so wie ich es verstanden habe.

Zitat
Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Taten" die Tieropfer abgelöst. Das Tun als Folge der Lippenversprechungen im Gebet ist das eigentliche Opfer, weil es den Menschen als Ganzes einbringt in den Bund.

So verstehe ich die gesamte Essenz dieser Diskussion hier!

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #16 am: Di., 28. Juli 2009, 11:08 »
Schalom Freily,

Zitat von: Freily
Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Taten" die Tieropfer abgelöst. Das Tun als Folge der Lippenversprechungen im Gebet ist das eigentliche Opfer, weil es den Menschen als Ganzes einbringt in den Bund.

Ich verstehe deine Aussage nicht. Vielleicht kannst du es näher erklären.

Ich bezog in erster Linie auf den Propheten Hosea, wo die Erfüllung der Tieropfer durch Umkehr zu G'tt und Gebet beschrieben wird.
Es ist jedoch nicht der einzige Prophet, der dies klarmacht.

Ich zitiere hier wortwörtlich aus der jüdischen Literatur und versuche es so wortwörtlich wie geht ins Deutsche zu übersetzen. Es kommen im Text Begriffe vor, die man ohne Kenntnis dieser Art von Sprache nicht versteht, aber darum geht es jetzt nicht: Wie es mit dem Gebet als Ersatz für Tieropfer beschrieben wird, ist es gut verständlich :)

Zitat
Zitat Josef Gikatilla:


“Thus the prayer is called AvoDaH (service), as we have already explained. This is the essence of the [Talmudic] maxim, “What is AvoDaH of the heart? I would say it is prayer.”

Thus it was understood that prayer stood in place of the Temple sacrifices. You already know that the essence of the sacrifices is  the essence of connecting die Spheres, and reparing the channels. Thus the word for sacrifice, KoRBaN, ist the same root as the word KiRuV (near). Thus prayer acts as a substitute for [the now defunct] sacrifices; the sacrifices repaired the Spheres through acts, and prayer does the same through speech, the essence of which is

„Instead of bulls we will pay the offering of our lips.....“ (Hosea 14:3)

Thus the rabbis noted: “The prayer were ordained to correspond with the sacrifices known as Tmidin and Musafin.”So , after we have made your aware of the principles behind the Name EL ChaY , we must explain the other Names of God, may He be blessed, by way of ascending order , and may God teach as the true way. Amen, Amen, Selah.
( Gates of Light : Sha’are Orah, S. 114)

Hier die deutsche Übersetzung:

Zitat
“Deshalb wird das Gebet AvoDaH (Dienst) genannt, wie wir bereits erklärt haben. Dies ist die Essenz der talmudischen Maxime, „Was ist der Dienst des Herzens? Ich würde sagen es ist das Gebet.“

Dies wurde so verstanden, dass das Gebet den Platz der Opfer im Tempel eingenommen hat.
Du weißt bereits, dass die Essenz der Opfer es ist , die Sphären zu verbinden und die Kanäle zu reparieren. Deshalb hat das Wort für Opfer , KoRBaN, dieselbe Wurzel wie das Wort KiRuV (nahe) . So ist das Gebet ein Ersatz für die nicht mehr vorhandenen Opfer; die Opfer reparierten die Sphären durch Taten, und Gebet tut dasselbe durch Sprache. Die Essenz davon ist

„Anstatt Rinder (Farren) wollen wir mit den Opfern unserer Lippen bezahlen....“ (Hosea 14:3)

Deshalb sagten die Rabbis: „Das Gebet entspricht den Opfern Tmidin und Musafin .“
( Gates of Light : Sha’are Orah, S. 114)

Hier noch die gesamte Bibelstelle aus der deutschen Übersetzung nach Zunz:


„Nehmet mit euch Worte und kehrt zum EWIGEN um, sprechet zu ihm:Vergib alle Schuld und hole hervor das Gute, daß wir mit unseren Lippen die (gelobten) Farren zahlen. (Hosea 14:3) ( Zunz)

schalom

Aisha


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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #17 am: Di., 28. Juli 2009, 11:39 »
Schalom liebe Aisha,
Ich verstehe deine Aussage nicht. Vielleicht kannst du es näher erklären.
ich habe diese deine Aussage bei mir so abgeändert, daß sich mein derzeitiger Kenntnisstand widerspiegelt.

Es war keine Kritik an deiner Ausführung, die ich durch die Angabe deines Bezuges jetzt noch besser verstehe als vorher.

Ich habe in vorigen Beiträgen zum tricky mich auf die paulinische Auslegung eingelassen, weil sonst für Christen der Bezug zu Jeschua Ben Joseph verloren geht, da Paulus den Jesus als den Messias/Erlöser erklärte.

Selbstverständlich ist dein Hinweis auf die Worte richtig, jedoch sagt die Schrift in der Gesamtheit auch aus, daß auf die Worte auch das Werk, die Taten, folgen müssen.

Dieses Resümé ist für Christen sehr wichtig, denn ohne dem würden sie sich weiter im Kreis bewegen.

Aufgrund dieser, von der Schrift vorgegebenen Maxime, machte es mir unmöglich, weiter ein Christ zu sein und begann die Judaistik zu studieren, was für mich im Nachhinein gesehen eine geistige Bereicherung ist und ich manche Aussagen des "Jesus" wesentlich besser verstehen konnte.

Deine Frage aus jüdischer Sicht ist also sehr verständlich, da euere Lehre solche Gedankengänge nicht kennt.

Für Juden ist das Verständnis zum Opfer wesentlich ausgeprägter, als es bei den Christen gelehrt wird, denn da stirbt Einer für Alle, daß ist das christliche Problem zu erkennen "mögen", daß diese Maxime falsch dargestellt wurde von den Kirchen, da dies der bequeme "teuflische" Weg ist.
Denn G*TT fordert von JEDEM seine Seele zurück, daran ändert der Tod Jesu überhaupt nichts.
Unsere Denkweise wurde also falsch instruiert durch eine machtbessene Lehrinstituion der Urkirche.

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
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Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #18 am: Mi., 29. Juli 2009, 11:17 »
Hallo Freily,


Zitat von: Freily

ich habe diese deine Aussage bei mir so abgeändert, daß sich mein derzeitiger Kenntnisstand widerspiegelt.

Es war keine Kritik an deiner Ausführung, die ich durch die Angabe deines Bezuges jetzt noch besser verstehe als vorher.

Ich habe es nicht als Kritik verstanden.
Aussagen abzuändern halte ich für sehr problematisch. Man kann nicht einfach G'ttes Wort aus den Propheten abändern.
Das war aber nicht dein Fehler, weil ich die Quellen nicht angegeben habe :)

Zitat von: Freily
Ich habe in vorigen Beiträgen zum tricky mich auf die paulinische Auslegung eingelassen, weil sonst für Christen der Bezug zu Jeschua Ben Joseph verloren geht, da Paulus den Jesus als den Messias/Erlöser erklärte.

Du beziehst dich jetzt auf das andere Thema. Vergessen wir das.
Das kannst du nur mit Tricky klären, ob er einen Bezug zu "Jeschua ben Joseph" hat oder nicht.

Zitat von: Freily
Selbstverständlich ist dein Hinweis auf die Worte richtig, jedoch sagt die Schrift in der Gesamtheit auch aus, daß auf die Worte auch das Werk, die Taten, folgen müssen.

Das ist ein anderes Thema. Was die Schrift über Werke, Verdienste, Lohn und Gnade und Barmherzigkeit sagt. Die jüdischen Ausleger sind hier punktgenau, vermischen nichts und erklären es genau. Das wäre ein interessantes Thema für das Forum hier.

Die Gebete als "Opfer" sind eine Herzensangelegenheit. Es geht um innere Umkehr, es geht um die Liebe zu G'tt. Wenn man dies mit Taten gleichsetzt, kommt es zu der von vielen Christen den Juden angedichteten "Werksgerechtigkeit".

Zitat von: Freily
Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Taten" die Tieropfer abgelöst. Das Tun als Folge der Lippenversprechungen im Gebet ist das eigentliche Opfer, weil es den Menschen als Ganzes einbringt in den Bund.

Ich weiß , was du meinst. Gerade solche Aussagen führen jedoch zur der Diffamierung des Judentums als reine Geschäftsbeziehung zu G'tt. Gute Taten - Lohn, schlechte Taten - Strafe.

Die Vergebung im Judentum durch innere ehrliche Reue geschieht aus Barmherzigkeit ohne Verdienste. (und das steht auch genauso in den Gebeten und wir genauso von den Weisen erklärt).


Zitat von: Freily
Deine Frage aus jüdischer Sicht ist also sehr verständlich, da euere Lehre solche Gedankengänge nicht kennt.

Das ist richtig. Aber weshalb sollten sich die jüdischen Gelehrten auf die Gedankengänge der anderen einlassen? Der Gikatilla lebte zur Zeit der Kreuzzüge. Er hätte allen Grund gehabt, in seinen Schriften , die Kirche anzugreifen. Er tat es nicht , sondern lehrte die Torah. Das genügt.

Zitat von: Freily
Für Juden ist das Verständnis zum Opfer wesentlich ausgeprägter, als es bei den Christen gelehrt wird, denn da stirbt Einer für Alle, daß ist das christliche Problem zu erkennen "mögen", daß diese Maxime falsch dargestellt wurde von den Kirchen, da dies der bequeme "teuflische" Weg ist.
Denn G*TT fordert von JEDEM seine Seele zurück, daran ändert der Tod Jesu überhaupt nichts.
Unsere Denkweise wurde also falsch instruiert durch eine machtbessene Lehrinstituion der Urkirche.

Meine religionswissenschaftlichen Studien ergeben hier ein etwas anderes Bild: Die Grundlage des Christentums ist es zwar, dass einer für alle stirbt, aber die praktische Folge davon wurde sehr verschieden interpretiert. Gerade die ersten Christen legten auf ihre Werke sehr viel wert und die Märtyrersucht dieser Zeit spricht dafür.

Die katholische Kirche konnte mit der Gnade sehr lange nicht viel anfangen und die Verdammnis wurde laufend angedroht. Deshalb kam es zur Reformation.
Das von dir angesprochene bequeme sich ausruhen auf dem Tod Jesu ist ein sehr neues Phänomen. Es wird von einigen Freikirchen vertreten und gerade von denjenigen, die die Judenmission fanatisch betreiben :(
Sie denken dualistisch und sehen das Judentum als eine tote "Gesetzesreligion". Dies ist nur ein Teil des Christentums und nicht die Mehrheit.

schalom

Aisha


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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #19 am: Mi., 29. Juli 2009, 17:50 »
Schalom Aisha,

Man kann nicht einfach G'ttes Wort aus den Propheten abändern.
Das war aber nicht dein Fehler, weil ich die Quellen nicht angegeben habe :)
Richtig, da war ich etwas verunsichert.  :D

Zitat
Du beziehst dich jetzt auf das andere Thema. Vergessen wir das.
Das kannst du nur mit Tricky klären, ob er einen Bezug zu "Jeschua ben Joseph" hat oder nicht.
Stimmt, da habe ich mal was, verbuchselt, sorry!

Zitat
Das ist ein anderes Thema. Was die Schrift über Werke, Verdienste, Lohn und Gnade und Barmherzigkeit sagt. Die jüdischen Ausleger sind hier punktgenau, vermischen nichts und erklären es genau. Das wäre ein interessantes Thema für das Forum hier.
Ahja, jetzt verstehe ich es erst. Guter Vorschlag.

Zitat
Die Gebete als "Opfer" sind eine Herzensangelegenheit. Es geht um innere Umkehr, es geht um die Liebe zu G'tt. Wenn man dies mit Taten gleichsetzt, kommt es zu der von vielen Christen den Juden angedichteten "Werksgerechtigkeit".
Jetzt sehe ich es, daß dies im Judentum separat betrachtet wird. Vmtl. bin da etwas zu sehr auf der röm.kath. Schiene gewesen und habe dies versehentlich vermengt.
Aber so bin ich jetzt auf etwas gekommen, was bei mir noch hakte und ich nicht wußte wo. Diese "Werksgerechtigkeit" war es, weil diese auch im 2.Testament so ähnlich erklärt wird.

Zitat
Ich weiß , was du meinst. Gerade solche Aussagen führen jedoch zur der Diffamierung des Judentums als reine Geschäftsbeziehung zu G'tt. Gute Taten - Lohn, schlechte Taten - Strafe.
Stimmt schon, aber deswegen von einer "Geschäftsbeziehung" zu sprechen kann nur abartiges Unterstellen sein.

Zitat
Die Vergebung im Judentum durch innere ehrliche Reue geschieht aus Barmherzigkeit ohne Verdienste. (und das steht auch genauso in den Gebeten und wir genauso von den Weisen erklärt).
Ja klar, hätte ich wissen müssen von der Kabbalah-Lehre her, daß nur die innere Umkehr und Reue die Korrektur bewirkt, auf die wir alle hoffen.


Zitat von: Aisha,
Zitat von: Freily
Deine Frage aus jüdischer Sicht ist also sehr verständlich, da euere Lehre solche Gedankengänge nicht kennt.
Das ist richtig. Aber weshalb sollten sich die jüdischen Gelehrten auf die Gedankengänge der anderen einlassen? Der Gikatilla lebte zur Zeit der Kreuzzüge. Er hätte allen Grund gehabt, in seinen Schriften , die Kirche anzugreifen. Er tat es nicht , sondern lehrte die Torah. Das genügt.
Verstehe, ich muß mein wundes Herz heilen lassen, dann kann ich auch die "Angriffe" einstellen, die in mir immer wieder entflammen.

Zitat
Zitat von: Freily
Für Juden ist das Verständnis zum Opfer wesentlich ausgeprägter, als es bei den Christen gelehrt wird, denn da stirbt Einer für Alle, daß ist das christliche Problem zu erkennen "mögen", daß diese Maxime falsch dargestellt wurde von den Kirchen, da dies der bequeme "teuflische" Weg ist.
Denn G*TT fordert von JEDEM seine Seele zurück, daran ändert der Tod Jesu überhaupt nichts.
Unsere Denkweise wurde also falsch instruiert durch eine machtbessene Lehrinstituion der Urkirche.

Meine religionswissenschaftlichen Studien ergeben hier ein etwas anderes Bild: Die Grundlage des Christentums ist es zwar, dass einer für alle stirbt, aber die praktische Folge davon wurde sehr verschieden interpretiert. Gerade die ersten Christen legten auf ihre Werke sehr viel wert und die Märtyrersucht dieser Zeit spricht dafür.

Die katholische Kirche konnte mit der Gnade sehr lange nicht viel anfangen und die Verdammnis wurde laufend angedroht. Deshalb kam es zur Reformation.
Das von dir angesprochene bequeme sich ausruhen auf dem Tod Jesu ist ein sehr neues Phänomen. Es wird von einigen Freikirchen vertreten und gerade von denjenigen, die die Judenmission fanatisch betreiben :(
Sie denken dualistisch und sehen das Judentum als eine tote "Gesetzesreligion". Dies ist nur ein Teil des Christentums und nicht die Mehrheit.
Jetzt endlich verstehe ich den Zusammenhang. Ja klar, wenn man vergißt was man bisher gelernt hat, dann kommen wieder solche Irrtümer zustande.
Es zeigt mir aber auch auf, man kann sich nie sicher sein, daß man keine Fehler begeht, deshalb ist das sich selbst prüfen weitaus wichtiger, als ursprünglich gedacht.

Liebe Grüße
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freily©

Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #20 am: Mi., 29. Juli 2009, 18:10 »
Schalom Freily,

Zitat
  Aisha:   Ich weiß , was du meinst. Gerade solche Aussagen führen jedoch zur der Diffamierung des Judentums als reine Geschäftsbeziehung zu G'tt. Gute Taten - Lohn, schlechte Taten - Strafe.

Freily: Stimmt schon, aber deswegen von einer "Geschäftsbeziehung" zu sprechen kann nur abartiges Unterstellen sein.

Das Wort "Geschäftsbeziehung" stammt von mir. Ich finde es sehr treffend, weil es eine falsche Beziehung zum Schöpfer, eine falsche G'ttesfurcht beschreibt.

Schon die Bezeichnungen der Völker in der Bibel weisen darauf hin.
Der Hebräer, auf Hebräisch "Ibri" , heißt übersetzt der Mensch von "der anderen Seite", der Mensch aus einer anderen Welt.
Der Kananiter ist der "Kaufmann", er repräsentiert den Materialisten , den Menschen "dieser Welt".

Hier ein ganz gutes Zitat zu diesem Thema:

Zitat von: Weinreb
So ist also der Tod in dieser Welt des siebten Tages das Gegengewicht zur materiellen Kausalität und bringt den Menschen in die Sphäre einer anderen Kausalität, wo nicht Leben oder Tod existieren, sondern Leben und Tod in einer für das irdische Wahrnehmungsdenken nicht nachvollziehbaren Harmonie gerade zusammen das sind. Die gute Tat wird tatsächlich belohnt, doch ist es möglich, dass der Tod als Zwischenphase zwischen Tat und Belohnung steht. Denn die gute Tat ist nur gut, wenn sie allein vom Vertrauen und dem Willen zum Guten, ohne Aussicht auf eine eventuelle Belohnung getragen wird. Zusammen bilden sie dann die Einheit, welche die Tat in eine andere Welt überführt. Die Belohnung ist kein Geschäft, sondern von einer ganz anderen Ordnung. Sie ist ein Teil der Liebe, der Güte, mit der Gott die Schöpfung gemacht hat, um dem Menschen die Freude zu schenken, sich mit seinem Ursprung wieder zu vereinigen.

Die Tatsache, dass man Tat und Belohnung oder Bestrafung im materiellen Sinn gegeneinander abwägt, dass man danach Ausschau hält, ob diese Belohnung hier tatsächlich auch einzukassieren ist, habe ich die „Geschäftsmentalität“ genannt. Es ist die Mentalität, mit der man sagt: „Wenn so etwas geschehen kann und darf, dann gibt es keinen Gott“ oder „...dann ist Gott jede Grausamkeit gleichgültig“, usw.

Kananiter, hebräisch Kanaani, bedeutet denn auch „Kaufmann“. Es ist das typische Merkmal der Welt, die durch den „Ibri“  , durch den von der anderen Seite kommenden Menschen, vertrieben werden muss.
(Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort: Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, S.666-667)

Da die Kabbalah ein innerer Weg ist, meint er damit, dass wir diesen Kananiter in uns selbst vertreiben sollen.



Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #21 am: Do., 30. Juli 2009, 10:28 »
Schalom Aisha,
Du sagst:
Zitat
Das Wort "Geschäftsbeziehung" stammt von mir. Ich finde es sehr treffend, weil es eine falsche Beziehung zum Schöpfer, eine falsche G'ttesfurcht beschreibt.
so in etwa wurde es mir auch von Christen herangetragen, daß ich nur Jude geworden sei, weil ich hoffe, daß ich mir den "Himmel" erarbeiten könne. Also ist diese Art der Bezeichnung in gewissen Kreisen der Christen durchaus geläufig. Auch wenn's im Prinzip Quatsch ist.!
Zitat
Schon die Bezeichnungen der Völker in der Bibel weisen darauf hin.
Der Hebräer, auf Hebräisch "Ibri" , heißt übersetzt der Mensch von "der anderen Seite", der Mensch aus einer anderen Welt.
Der Kananiter ist der "Kaufmann", er repräsentiert den Materialisten , den Menschen "dieser Welt".
Aha, gut einmal zu erfahren, wie der Zusammenhang wirklich zu sehen ist. Dieses Basiswissen fehlt uns (aus den Nationen kommenden) natürlich.
Wer von blinden Leitern gelehrt wurde, wie ich, kann das natürlich nicht wissen und mit dem geistigen sehen ist es da auch vorbei.
Zitat von: Aisha
Zitat von: Weinreb
So ist also der Tod in dieser Welt des siebten Tages das Gegengewicht zur materiellen Kausalität und bringt den Menschen in die Sphäre einer anderen Kausalität, wo nicht Leben oder Tod existieren, sondern Leben und Tod in einer für das irdische Wahrnehmungsdenken nicht nachvollziehbaren Harmonie gerade zusammen das sind. Die gute Tat wird tatsächlich belohnt, doch ist es möglich, dass der Tod als Zwischenphase zwischen Tat und Belohnung steht. Denn die gute Tat ist nur gut, wenn sie allein vom Vertrauen und dem Willen zum Guten, ohne Aussicht auf eine eventuelle Belohnung getragen wird. Zusammen bilden sie dann die Einheit, welche die Tat in eine andere Welt überführt. Die Belohnung ist kein Geschäft, sondern von einer ganz anderen Ordnung. Sie ist ein Teil der Liebe, der Güte, mit der Gott die Schöpfung gemacht hat, um dem Menschen die Freude zu schenken, sich mit seinem Ursprung wieder zu vereinigen.

Die Tatsache, dass man Tat und Belohnung oder Bestrafung im materiellen Sinn gegeneinander abwägt, dass man danach Ausschau hält, ob diese Belohnung hier tatsächlich auch einzukassieren ist, habe ich die „Geschäftsmentalität“ genannt. Es ist die Mentalität, mit der man sagt: „Wenn so etwas geschehen kann und darf, dann gibt es keinen Gott“ oder „...dann ist Gott jede Grausamkeit gleichgültig“, usw.

Kananiter, hebräisch Kanaani, bedeutet denn auch „Kaufmann“. Es ist das typische Merkmal der Welt, die durch den „Ibri“  , durch den von der anderen Seite kommenden Menschen, vertrieben werden muss.
(Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort: Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, S.666-667)
Da die Kabbalah ein innerer Weg ist, meint er damit, dass wir diesen Kananiter in uns selbst vertreiben sollen.
Diese Logik der Zusammenhänge fehlte mir natürlich und der tricky dürfte auch nicht schlecht staunen, denn vieles wurde bei uns verwässert.
Aber das mit dem inneren Weg hätte ich wissen müssen, denn ich wehrte mich ja gegen das Ansinnen, man hätte keinen freien Willen.
Jedoch hatte ich kuzzeitig den richtigen "Faden" in der Hand, als ich über den Gog von Magog schrieb, da war der Kaufmann gemeint; im äußeren wie auch im inneren Sinn, oder?

Ich hoffe daher auf die Gnade, daß ich noch einiges Lernen darf und deine Art zu lehren tut mir gut.
Und der ABA "füttert" uns mit belegbare Daten, also kann sich keiner beschweren, er hätte es nicht gewußt, wenn er vor dem Schöpfer eines Tages steht.

Liebe Grüße
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freily©

tricky

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #22 am: Do., 30. Juli 2009, 11:52 »
Schalom zusammen!

Danke an Aisha, die versucht die Erkenntnisse aus diesem Thema zusammenzufassen und ein bisschen abzuschließen. Das ist ein großes Manko bei vielen Foren, die sich um die Bibel drehen, dass man ein Thema beginnt und es nie abschließt.


Zitat von: Aisha
Wir haben uns geeinigt, dass "Opfer" ein "Sich - Annähern" zu G'tt bewirken.

Wir haben uns geeinigt, dass Tieropfer einen erzieherischen Wert hatten, jedoch den Menschen nicht von Sünden befreien können.

Wir haben uns auch darauf geeinigt, dass der Mensch schließlich erkennen sollte, dass er sein eigenes EGO, sein eigenes Leben G'tt hingeben soll.

Dies ist die Bedeutung des "Blutes", denn die Seele/das Leben  des Menschen ist im Blut.

Der Unterschied zwischen Christentum und Judentum besteht nun darin, dass

das Christentum dieses "sein Leben hingeben" buchstäblich versteht.
Ohne Tod keine Sündenvergebung. Ohne buchstäbliches Blutvergießen keine Sündenvergebung.

das Judentum es nicht buchstäblich , sondern geistig versteht.
Die Hingabe des Menschen genügt!
Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Lippen" die Tieropfer abgelöst.

Ich kann dieser Zusammenfassung gut zustimmen. Ein bisschen etwas anmerken möchte ich aber noch. Ich denke, dass es zu unklar ist, wenn man sagt, dass im Judentum die Gebete als "Opfer der Lippen" die Tieropfer abgelöst haben. Ich bin mir nicht sicher ob das in Bezug auf die israelitische Opferpraxis nicht ein bisschen konterkarierend wirkt. Aber da ich ja kein Jude bin, kann ich das auch nicht endgültig bewerten.

Wie sieht man aus jüdischer Sicht die Opfer, die gemacht wurden, über Jahrhunderte hinweg, wenn es doch ausgereicht hätte, dass man betet? Gibt es aus jüdischer Sicht keinerlei Forderung Gottes nach Tieropfern im AT? Haben es die gläubigen Israeliten im AT nicht richtig verstanden, dass sie eben dachten man müsste auch opfern?
Ich sehe das ganze so, dass Glaube + (buchstäbliches, blutfließendes) Opfer im AT Sündenvergebung bewirkt hat. Ohne Glaube keine Vergebung, ohne buchstäbliches Opfer auch nicht.

Die Beschreibung des christlichen Verständnisses "ohne buchstäbliches Blutvergießen, keine Sündenvergebung" stimmt aus meiner Sicht. Ich dachte aber immer, dass es aus jüdischer Sicht genauso ist (man kann ja dazulernen). Das Opfer hat Jesus vollbracht und er dient als Hohepriester im himml. Heiligtum (Hebräerbrief), dadurch werden gläubige Christen ihre Sünden los.


Deshalb würde mein Fazitvorschlag so lauten:

Wir haben uns geeinigt, dass Tieropfer einen erzieherischen Wert hatten, jedoch allein (ohne Glaube) den Menschen nicht von Sünden befreien können.


Der Unterschied zwischen Christentum und Judentum besteht nun darin, dass

das Christentum dieses "sein Leben hingeben" buchstäblich versteht.
Ohne Tod keine Sündenvergebung. Ohne buchstäbliches Blutvergießen keine Sündenvergebung.

das Judentum es heute nicht buchstäblich , sondern geistig versteht. Ohne buchstäbliches Blutvergießen gab es nur damals keine Sündenvergebung.

---------------------------------

oder so ähnlich. Ich bin mir aber nicht sicher ob nur ich das so sehe...

viele Grüße

Tricky

Aisha

  • Gast
Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #23 am: Do., 30. Juli 2009, 18:16 »
Schalom Tricky,


Zitat von: tricky
Ich kann dieser Zusammenfassung gut zustimmen. Ein bisschen etwas anmerken möchte ich aber noch. Ich denke, dass es zu unklar ist, wenn man sagt, dass im Judentum die Gebete als "Opfer der Lippen" die Tieropfer abgelöst haben. Ich bin mir nicht sicher ob das in Bezug auf die israelitische Opferpraxis nicht ein bisschen konterkarierend wirkt. Aber da ich ja kein Jude bin, kann ich das auch nicht endgültig bewerten.

Ganz so gut nun doch nicht ;)  :D

Es ist eine sehr klare Aussage, dass die Hingabe des Menschen in Liebe zu G'tt besser ist als Tieropfer.
Noch klarer könnte man es so sagen: Das Gebot : Du sollst JHWH deinen G'tt lieben mit deinem ganzem Herzen, deiner ganzer Seele und deiner ganzen Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst -
erfüllt alle Gebote.

Richtig, du solltets als Nicht-Jude das Judentum nicht bewerten, sondern einfach akzeptieren und respektieren, dass die Ansichten im Christentum anders sind. Genauso wenig möchte ich das Christentum bewerten.

Zitat von: Tricky
Wie sieht man aus jüdischer Sicht die Opfer, die gemacht wurden, über Jahrhunderte hinweg, wenn es doch ausgereicht hätte, dass man betet? Gibt es aus jüdischer Sicht keinerlei Forderung Gottes nach Tieropfern im AT? Haben es die gläubigen Israeliten im AT nicht richtig verstanden, dass sie eben dachten man müsste auch opfern?
Ich sehe das ganze so, dass Glaube + (buchstäbliches, blutfließendes) Opfer im AT Sündenvergebung bewirkt hat. Ohne Glaube keine Vergebung, ohne buchstäbliches Opfer auch nicht.

Wie wir , auch der Aba, schon geschrieben haben, die Tieropfer waren eine Erziehungmaßnahme BIS der Mensch erkennt...
Die Tieropfer waren außerdem an die Einrichtung des Tempels/Stiftszeltes gebunden. In Zeiten ohne Tempel, zum Beispiel in Babylon im Exil, oder für die in der Diaspora lebenden Juden (das waren in der Antike sehr viele) gab es keine Möglichkeit der Tieropfer, aber trotzdem VERGEBUNG. König Salomon erklärt bei seinem Gebet zur Einweihung des 1. Tempels sehr genau, wie die Juden außerhalb des Landes Israel Vergebung erlangen: Durch Gebet.

Die Propheten lehrten immer, dass die Tieropfer nicht das beste Mittel sind, um Vergebung zu erreichen bzw. sich G'tt anzunähern.

Beispiele aus der Bibel
(muss eine christliche online -Version verwenden, deutsche jüdische gibt es noch nicht)




Jeremia 7
22 Ich aber habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern; 23 sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.


Micha 6

«Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mich ihm mit Brandopfern nahen und mit einjährigen Kälbern? 7 Wird wohl der HERR Gefallen haben an vielen tausend Widdern, an unzähligen Strömen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?» 8Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

Pslam 69

Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn hoch ehren mit Dank. 32 Das wird dem HERRN besser gefallen als ein Stier, der Hörner und Klauen hat. 33 Die Elenden sehen es und freuen sich, und die Gott suchen, denen wird das Herz aufleben.


Hosea 6
6Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.

Sprüche 21

3 Recht und Gerechtigkeit tun ist dem HERRN lieber als Opfer.

Jesaja 1

Höret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra! 11Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke. 16Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen, laßt ab vom Bösen! 17Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schaffet den Waisen Recht, führet der Witwen Sache!


Zitat von: Tricky
das Judentum es heute nicht buchstäblich , sondern geistig versteht. Ohne buchstäbliches Blutvergießen gab es nur damals keine Sündenvergebung.

Nein, das ist mit den Bibelstellen bereits widerlegt. Außerdem gibt es genug jüdische Literatur aus der Antike, die dies Erkenntnis vermittelt.

schalom

Aisha



tricky

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #24 am: Fr., 31. Juli 2009, 10:28 »
Schalom Aisha!

Danke für die Antwort. Wir arbeiten noch an der endgültigen Zusammenfassung, ok?

Zitat von: Aisha
Wie wir , auch der Aba, schon geschrieben haben, die Tieropfer waren eine Erziehungmaßnahme BIS der Mensch erkennt...

WANN war dieser Punkt, dieses BIS? Wo steht konkret, dass ab jetzt quasi ?alle? kapiert haben, dass Tieropfer eigentlich ... "nebensächlich" (ich hoffe, dass dieses Wort nicht stört!) sind, und es eigentlich NUR auf die innere Einstellung ankommt?

Praktische Frage: Ein Israelit zur Zeit Davids oder Salomo. Er meint: Ich habe verstanden worum es geht, ich opfere nicht mehr, weil ich das als Erziehungsmaßnahme verstanden habe. Ab sofort betrachte ich meine Gebete als Opfer und bringe kein Tieropfer mehr.

Wäre dieser Israelit zur Zeit Davids im Volk toleriert oder akzeptiert worden?


Zitat von: Aisha
Die Tieropfer waren außerdem an die Einrichtung des Tempels/Stiftszeltes gebunden. In Zeiten ohne Tempel, zum Beispiel in Babylon im Exil, oder für die in der Diaspora lebenden Juden (das waren in der Antike sehr viele) gab es keine Möglichkeit der Tieropfer, aber trotzdem VERGEBUNG. König Salomon erklärt bei seinem Gebet zur Einweihung des 1. Tempels sehr genau, wie die Juden außerhalb des Landes Israel Vergebung erlangen: Durch Gebet.

Hier vertrete ich die Meinung, dass wenn es keinen Tempel bzw. Opferungsort gibt, man eben einen bauen sollte. Die Aussage, es gibt halt keinen Ort, wo man Opfer darbringen könnte, empfinde ich als kein ausreichend gutes Argument.
Meiner Meinung nach (und ich habe das schon einmal mit einem Juden besprochen, der meine Meinung dahingehend teilt) haben die Israeliten in Babylon schon geopfert. Warum auch nicht? Abraham und viele andere nach ihm opferten ohne Tempel, ohne konkreten Ort, wo Gott unter ihnen wohnt (wie in der Stiftshütte). Warum nicht auch die Gefangenen in Babylon? Aber ich habe dazu keine geschichtlichen Fakten anzubieten, deshalb kann ich das nicht belegen. Aber ich frage mich, warum Daniel nicht opfern sollte? Er hat gebetet, das war auch gut und ok so, aber ob Daniel selbst das als Ersatz für die Opfer empfunden hatte? Ich weiß es nicht.


Zitat von: Aisha
Nein, das ist mit den Bibelstellen bereits widerlegt. Außerdem gibt es genug jüdische Literatur aus der Antike, die dies Erkenntnis vermittelt.


Kommen wir bei den Sätzen aus der Zusammenfassung:

Zitat
Wir haben uns geeinigt, dass Tieropfer einen erzieherischen Wert hatten, jedoch allein (ohne Glaube) den Menschen nicht von Sünden befreien können.

Zitat
das Judentum es nicht buchstäblich , sondern geistig versteht.
Die Hingabe des Menschen genügt!Deshalb haben im Judentum die Gebete als "Opfer der Lippen" die Tieropfer abgelöst.

auf einen guten Zweig?


Bitte meine Worte und Argumente niemals als Vorschrift verstehen, ich möchte niemandem in seinem Glauben etwas vorschreiben, wie es richtig oder falsch ist. Mich interessiert aber schon wie man auf Dinge kommt, wie man etwas begründet.

shabbat shalom

Tricky

Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #25 am: Mi., 05. August 2009, 11:01 »
Schalom Tricky,
Zitat von: Tricky
Hier vertrete ich die Meinung, dass wenn es keinen Tempel bzw. Opferungsort gibt, man eben einen bauen sollte. Die Aussage, es gibt halt keinen Ort, wo man Opfer darbringen könnte, empfinde ich als kein ausreichend gutes Argument.

Hier solltest du einmal in der Bibel nachlesen, dass G'tt selbst geboten hat nur im Tempel zu opfern. Wenn nun G'tt den Tempel zerstören lässt, weshalb sollte der Mensch ohne Auftrag einen neuen bauen?
Außerhalb des Tempels zu opfern wäre ein Verstoß gewesen, man hat es nicht getan.
Zitat
Meiner Meinung nach (und ich habe das schon einmal mit einem Juden besprochen, der meine Meinung dahingehend teilt) haben die Israeliten in Babylon schon geopfert. Warum auch nicht?

Das ist reine Spekulation.

Die Bibel selbst sagt VOR der Zerstörung des 1. Tempels voraus, dass die Israeliten im Exil weder Opfer noch Propheten haben werden!
Zitat
Hosea 3
Denn die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Efod und Terafim. 5 Danach werden die Söhne Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, aufsuchen und David, ihren König. Und sie werden sich bebend zum HERRN wenden und zu seiner Güte am Ende der Tage.

Die Bibel selbst sagt voraus, dass die Opfer vor der Zerstörung des 2. Tempels aufhören werden.

Historisch ist es außerdem belegt.

Zitat
Abraham und viele andere nach ihm opferten ohne Tempel, ohne konkreten Ort, wo Gott unter ihnen wohnt (wie in der Stiftshütte).

Nein, das stimmt nicht, Abraham opferte auf dem Berg Morijah, dort wo später der Tempel gebaut wurde.
Die Bindung Isaaks fand auch dort statt.
Zitat
Warum nicht auch die Gefangenen in Babylon? Aber ich habe dazu keine geschichtlichen Fakten anzubieten, deshalb kann ich das nicht belegen. Aber ich frage mich, warum Daniel nicht opfern sollte? Er hat gebetet, das war auch gut und ok so, aber ob Daniel selbst das als Ersatz für die Opfer empfunden hatte? Ich weiß es nicht.

Wir sollten wirklich nicht herumspekulieren, das überlassen wir den Börsianern  ;)

Aisha

Aisha

  • Gast
Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #26 am: So., 09. August 2009, 10:18 »
Schalom Freily,

Zitat von: freily
Diese Logik der Zusammenhänge fehlte mir natürlich und der tricky dürfte auch nicht schlecht staunen, denn vieles wurde bei uns verwässert.
Aber das mit dem inneren Weg hätte ich wissen müssen, denn ich wehrte mich ja gegen das Ansinnen, man hätte keinen freien Willen.
Jedoch hatte ich kuzzeitig den richtigen "Faden" in der Hand, als ich über den Gog von Magog schrieb, da war der Kaufmann gemeint; im äußeren wie auch im inneren Sinn, oder?

Grundsätzlich spielt sich alles äußerlich UND innerlich ab. In uns selbst als egoistisches Verlangen und äußerlich in der Gesellschaft.

Der Gog von Magog hat eine ganz bestimmte Bedeutung in der Struktur der Bibel. Du erinnerst dich an die Feststellung, dass die Bibel nicht zeitlich linear sondern in Schabbatzyklen (7-Zyklen) geschrieben ist.
Immer am Ende eines Zyklusses , am Ende eines Zeitabschnittes, treten diese RIESEN auf als scheinbar unüberwindbare Kräfte des Materialismus. Am Ende der Zeit wird dies wieder so sein (oder ist schon so?) und dieser Gog repräsentiert den sogenannten Endkampf.

schavua tov

Aisha

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Antw:Ablauf nach dem Sündenfall im Garten Eden bezüglich Opfer
« Antwort #27 am: So., 09. August 2009, 10:40 »
Schalom Aisha,
Grundsätzlich spielt sich alles äußerlich UND innerlich ab. In uns selbst als egoistisches Verlangen und äußerlich in der Gesellschaft.

Der Gog von Magog hat eine ganz bestimmte Bedeutung in der Struktur der Bibel. Du erinnerst dich an die Feststellung, dass die Bibel nicht zeitlich linear sondern in Schabbatzyklen (7-Zyklen) geschrieben ist.
Immer am Ende eines Zyklusses , am Ende eines Zeitabschnittes, treten diese RIESEN auf als scheinbar unüberwindbare Kräfte des Materialismus. Am Ende der Zeit wird dies wieder so sein (oder ist schon so?) und dieser Gog repräsentiert den sogenannten Endkampf.
da möchte ich fast Heureka schreiben, wenn ich deine Zeilen so lese, denn es ist schön, wenn man bestätigt bekommt, was man eigentlich schon Wissen müßte.

Aber im Moment bin ich eher chaotisch, als beständig. Vermutlich eine verspätete Midlife Crises.  ;D
Deshalb freut es einen etwas mehr, wenn man sieht, daß man was verstanden hat.
Und der Schriftaufbau über die Zyklen ist mir mittlerweile Dank deiner Bemühungen geläufig.

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

 

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