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Jom Kippur

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Aisha:
Schalom Aviel,

du hast den Versöhnungstag gut erklärt. In einigen Punkten lernte ich von meinen Lehrern etwas anderes und nur auf diese Punkte möchte ich eingehen. Es ist mir doch sehr wichtig.


--- Zitat ---Jom Kippur ,so wie er heute ist wurde in den letzten 2000 Jahre das was er jetzt ist.

Nimmt man den Tora Text dazu Levitikus Kapitel 16 ,da handelt es noch nicht von der heutigen Innerlichkeit.
--- Ende Zitat ---

Meine Lehrer sagen gerade das Gegenteil und ihre Argumentation ist mir sehr schlüssig. (werde noch Zitate suchen).
Die Innerlichkeit war unter den Erzvätern noch am stärksten. Sie hatten keine geschriebene Torah, waren so gesehen ungelehrt und befolgten die Torah intuitiv.
Zur Zeit des 1. Tempels war das ganze Volk Israel auf einem spirituell weit höheren Niveau als heute und es war ganz normal im Volk die Prophetie anzustreben. G'ttes Schechina war im Tempel sichtbar anwesend.
Nach und nach ließ die Innerlichkeit nach, man erstarrte in Äußerlichkeiten , die mit dem Exil den Höhepunkt erreichten!
Zur Zeit des 2. Tempels war das spirituelle Niveau niedriger als zur Zeit des 1. Tempels und nach der Zerstörung musste sich Volk Israel mit den Nationen der Welt vermischen....(eigenes Thema).
Es folgte eine lange Zeit, in der bei den meisten nichts als die Äußerlichkeit (Riten ohne Innerlichkeit) vorhanden war.
Heute ändert sich das , aber langsam. 




--- Zitat ---Da geht es um ein Opfergottesdienst der ziemlich kompliziert war,und ließt von dem Hohepriester der diesen Opfergottesdienst für die Gemeinde ,durchgeführt wurde,das Volk blieb dabei Zuschauer.

Erst ganz am Ende des Kapitels ,wie ein Nachtrag wird dem Volk geboten ,zu fasten,und an den heiligen Tag keine arbeit zu verrichten.

Über Selbstdisziplin und Verhaltensregel  und Reue fällt da kein Wort.
--- Ende Zitat ---

Das kann ich daher nicht so sehen.


--- Zitat ---aus diesem Grund haben die Reformer dann einfach paar anderen Kapitel für Jom Kippur heraus gesucht.Deuto.29und 30.
--- Ende Zitat ---

Wen meinst du mit Reformer?


--- Zitat ---Die Haftara wurde aber beibehalten Jes.57,14-58,14 ,dort heißt es auch nochmal das fasten und Gebete wertlos sind,wenn sie nicht mit einer Moralischen Erneuerung einher gehen.

--- Ende Zitat ---

Das war aus meiner Sicht wohl damals zur Zeit des Tempels , besonders des 1. , klarer als danach und leider vielfach heute.




--- Zitat ---Durch diese Predigt entwickelte sich dann der Versöhnungstag weiter zum dem was er heute ist.
--- Ende Zitat ---

Welche Predigt?



--- Zitat ---34,18-23 , Dtn 16 auch Sachaja 3 kann die Symbolische Beschreibung des sich langsam entwickelnden Jom Kippur sein.
--- Ende Zitat ---

Für uns ist die Torah, die schriftliche und mündliche ewig und vollkommen. Es hat sich nie was verändert oder entwickelt. Was sich verändert hat, waren die Menschen. Sie erkannten zeitweise mehr von der Innerlichkeit der Torah, von ihrem eigenen Wesen, und zeitweise war es ihnen verhüllt. So kleidete sich die Religion in ein Gewandt von äußeren toten Handlungen, ohne das wahre Wesen der Torah zu erkennen.


--- Zitat ---Sonst früher für den Hohen Priester war es ein überaus Gefährlicher Gottesdienst ,wegen dem Allerheiligen,vo man Buchstäblich glaubte das Haschem da anwesend ist ,oder anders ausgedrückt ,Gegenwertig Schechina oder durch das Memba ,wie groß die Gefahr ist steht Ex33,20 ,kein Mensch schaut mich und bleibt am Leben.

Sonst gab es noch eine Gefahr in der tradition glaubte man das Satan auch anwesend war,um den Hohepriester und das Volk vor dem göttlichen Gerichtshof zu verklagen, geht aus Sachaja 3 und aus vielen Talmud Stellen hervor.Deswegen verweilte der Hohepriester nicht im Allerheiligsten und am Ende des Tages lud er zum essen seine Freunde noch ein und feierte der großen Gefahr entkommen zu sein.
--- Ende Zitat ---

Doch nicht am Jom Kippur, oder  :o

Wir haben gelernt, dass am Jom Kippur der Satan KEINE ANKLAGE erheben darf. Das Jahr hat 365 Tage. Der Zahlenwert von Satan ist 364 Tage. Es fehlt genau EIN Tag, der Jom Kippur, an dem er keine Anklage erheben darf. Deshalb darf der Hohe Priester ohne Gefahr das Allerheiligste betreten und bleibt am Leben.
Der Hohe Priester repräsentiert somit nur den vollkommenen Menschen, ein Zustand zu dem wir alle kommen werden, wenn wir EINS mit unserem Schöpfer sind und ewiges Leben erhalten  :)

schalom

Aisha

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