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Was bedeutet das Wort GLAUBE?

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Aisha:
Schalom liebe Freunde,

da uns in den laufenden Diskussionen immer wieder der Unterschied zwischen dem christlichen und jüdischen Verständnis des Wortes "Glaube" auffällt, wäre hier der richtige Platz dies zu besprechen.

Was bedeutet es für euch persönlich? Wäre schön, wenn sich viele an diesem sehr interessanten Thema beteiligen würden.

schalom

Aisha

Elishua:
Es geht um das Wort Glauben! Es wird soviel über das Wort Glauben geredet, aber wird es wirklich auch verstanden bzw. wie wird es verstanden! Glauben ist halt glauben, aber was und wie glauben!
Wie oft wird Vers 1.Kor. 13,7 sie (die Liebe) erträgt  alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles, zitiert!
1. Ich möchte erstmal auf den Teil Liebe glaubt alles eingehen!
Ich frage euch nun allen ernstes, glaubt ihr wirklich alles was man euch sagt? Glaubt ihr an jede Religion, an alles was ihr ringsum um euch hört und sieht, glaubt ihr alles was dir dein Nächster sagt, egal um was es geht, denn es steht ja geschrieben, daß man aus Liebe alles glauben muss! Wirklich alles? Wenn es denn so wäre und  immer von Liebe geredet wird, warum glaubt ihr dann euren Nächsten nicht wenn dieser seine Meinung euch mitteilt?! Dann dürfte es keine Unstimmigkeiten, keinen Streit geben und wenn ihr in Gemeinschaft seit, bei euren Freunden, Familien etc. auch in Foren, alles was ihr dort hört und sieht,  müsste alles in Liebe angenommen werden und wenn es noch so falsch ist! Liebe glaubt ja alles, wird dann gesagt, steht so in Bibel geschrieben! Dann müsste Frieden über alles sein! Die Realität aber sieht anders aus!
Glauben = vertrauen!
Du hast 2 Freunde, einen magst du mehr als den anderen. Du stellst ihnen eine Frage und bekommst 2 verschiedene Antworten! Wen glaubst du?
Nun kann es so sein, du glaubst den Freund den du mehr magst! Später stellt sich heraus, daß der Freund den du nicht so magst Recht hatte! Was dann? Oder glaubst du beiden und nimmst deren Antworten an, kannst du dann mit 2 verschiedenen Antworten umgehen?
Oder du möchtest einige Tage verreisen, benötigst aber einen deiner Freunde um z.B. deine Blumen zu gießen,oder auf die Haustiere aufzupassen! Wen vertraust du eher deinen Schlüssel an?
Oder noch anders! Du hast Freunde, gläubige und ungläubige, wen glaubst und vertraust du? Nur dem der gläubig ist, oder auch dem der nicht gläubig ist!
Aus eigener Erfahrung ist mir folgendes passiert: Ich musste für 6 Wochen auf Kur. Nun wer kümmert sich um meine Tiere und Pflanzen? Eine  ungläubige Kollegin mit der ich damals befreundet war sagte sofort zu. Ich hatte ihren Schlüssel für deren Wohnung, den auch sie hatte Tiere, und sie hatte meinen Schlüssel. In dieser Zeit zog bei mir um die Ecke eine gläubige Bekannte. Auch sie wollte ungebedingt helfen. Also gut dachte ich und glaubte und vertraute, sie lernten sich dann kennen und vereinbarten so, daß eine Woche die ungäubige, die andere Woche die gläubige sich darum kümmert. Zufrieden fuhr ich zur Kur. Nach einer Woche rief mich die ungläubige an und teilte mir mit, das die gläubige nichts macht, die Tiere hätten über eine Woche weder Wasser noch Futter bekommen obwohl sie jeden Tag in der Wohnung war, und ich vereinbarte mit der ungläubigen, das sie sich um die Tiere kümmert und die gläubige um den Rest! Ich war ziemlich frustriet und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Als ich dann nach 6 Wochen heim kam in meine Wohnung, bekam ich einen Schock. Der eine Vorhang war schief bzw. heruntergerissen. Die Häflte meiner Pflanzen waren kaputt, entweder vertrocknet oder ertrunken. Die Fliesen waren beschädigt. Als die gläubige kam und mir den Schlüssel brachte, tat sie so als wäre alles in Ordnung, entschuldigte sich nicht!
Es gibt unter gläubigen Menschen den man nicht glauben und vertrauen kann und es gibt ungläubige den man glauben und vertrauen kann und umgekehrt genauso!
Kann man nun jeden glauben und vertrauen, wie es ja in der Bibel steht....Liebe glaubt alles, wie ist das nun zu verstehen, ist dieser Vers überhaupt glaubwürdig! Und doch hat dieser Vers eine große Bedeutung und Aussage! Es gibt nur ZWEI  an den man wirklich glaubt und vertraut: Vater und Sohn! Von IHNEN darf ich alles glauben  und annehmen und vollstes vertrauen schenken! Alles was von Vater und Sohn kommt, kann und darf man ohne Zeifel glauben und IHNEN vertrauen, nur Jahwe und Jeshua!
Ich persönlich denke auch, daß Glauben und Vertauen mit unserem eigenen Wunschdenken und Willen zu tun hat. Man wünscht sich so sehr... und glaubt daran.....und dann....
Dies sind nur ein paar Beispiele, da könnte man noch mehr darüber schreiben und jeder Leser  darf sich selbst mal darüber Gedanken  machen, an wem und was man glaubt! Wem und was vertraut! Dem ich Glauben und Vertrauen schenke, den folgt man oft nach, ohne es sogar zu merken, siehe Prediger, Stars, Politker, Sportler, Autoren usw.! Dies wird zum Götzendienst. Man kann an so vieles glauben und vertrauen, jeder glaubt und vertraut an irgend wie und was und usw. Ohne Glauben und Vertrauen geht es nicht!
Hier könnt ihr  mal lesen, was mit Glauben und Vertrauen alles zu tun hat und zusammenhängt!
vertrauen auf, trauen, vertrauen, abkaufen, abnehmen, zutrauen, zählen auf, für möglich halten, für richtig erachten, für bare Münze nehmen, Vertrauen schenken, Glauben schenken annehmen, denken, schätzen, vermuten, überzeugt sein, auffassen, sagen, bauen auf, finden, rechnen mit Weltanschauung, Überzeugung, Ansicht, Standpunkt, Anschauung, Vermutung Religion, Bekenntnis, Konfession, Glaubensrichtung, Frömmigkeit, Gottvertrauen, Religiosität Hoffnung, Erwartung, Zuversicht, Gewissheit
Bedeutung: Betrachtungsweise
Perspektive, Stellung, Meinung, Standpunkt, Überzeugung, Gesinnung, Gesichtspunkt, Seite, Ansicht, Annahme, Anschauungsweise, Geisteshaltung, Blickrichtung, Position, Vorstellung, Glaube, Grundhaltung, Aspekt, Hinsicht, Sicht, Denkweise, Einstellung, Lebensanschauung, Weltbild, Blickwinkel, Schau, Anschauung, Auffassung, Lehre, Denkart, Blickpunkt
Bedeutung: Glaube |
Glaubensgemeinschaft, Gottvertrauen, religiöse Weltanschauung, Religiosität, Glaubensbekenntnis, Religion, Glaubensrichtung, Gottesfürchtigkeit, Kirche, Ergebenheit, Frömmigkeit, Vertrauen, Glaubensgemeinde, Sekte, Glaubenslehre, Gottesglaube, Bekenntnis, Konfession, Zuversicht, Gläubigkeit, Arglosigkeit
Bedeutung: Meinung
Auslegung, Version, Urteil, Behauptung, Bewusstsein, Aussage, Weltanschauung, Gutachten, Ideologie, Begriff, Vermutung
Bedeutung: Standpunkt
Platz, Gedanke, Sehweise, Warte, Standort, Gutdünken, Anstellung, Turm, Pose, Theorie
Bedeutung: Vermutung
Mutmaßung, Ahnung, Vorahnung, Vorhersicht, Vorfreude, Voraussetzung, Kombination, Intuition, Vorgefühl, Furcht, These,  Befürchtung, Voraussage, Vorherwissen, Bestreben, Feststellung, Präsumtion, Verdacht, Vorgeschmack, Aussicht, Unterstellung, Fiktion, Besorgnis, Voraussicht, Witterung,
Bedeutung: Vertrauen
Gewissheit, Hoffnung, Optimismus, Erwartung
Bedeutung: Vertrauen erweisen
rechnen auf, Vertrauen entgegenbringen, glauben an, voraussetzen, sich anvertrauen, hoffen auf, sich verlassen auf, stützen auf
Bedeutung: Zukunftsglaube
Lichtblick, Ausweg, Möglichkeit, Trost, Chance, Wunsch
Bedeutung: Zutrauen
Sicherheit
Bedeutung: ahnen
bemerken, prophezeien, wittern, vorausahnen, merken, vorhersehen, wahrnehmen, hellsehen, riechen, Lunte riechen, absehen
Bedeutung: annehmen
haften lassen, gestatten, hinnehmen, tolerieren, ahnen, fühlen, sehen, dulden, erlauben, denken, legitimieren, adoptieren, sich einbilden, dämmern, rechnen mit, anerkennen, einräumen, ansaugen, gutheißen, einstecken, argwöhnen, befürchten, fürchten, spüren, eingehen auf, anziehen, genehmigen, erachten, mitmachen, an Kindes Statt annehmen, sich zusammenreimen, erraten, schwanen, billigen, einwilligen, aufsaugen, konzedieren, präsumieren, kalkulieren, erahnen, raten, akzeptieren, einig gehen
Bedeutung: bewahren
hier behalten, behalten, verwahren, bleiben, in Stand halten, halten, einbehalten, erhalten, verschließen, aufrechterhalten, haltbar machen, präparieren, aufhalten, aufheben, behüten, verhüllen, fortbestehen, konservieren, stützen, festhalten, bergen, verstecken, beibehalten, in Ordnung halten, schonen, dabehalten, aufsparen, aufbewahren, hüten, am Leben halten, fortdauern, pflegen, zurückhalten
Bedeutung: denken
einschätzen, sich die Frage stellen, der Meinung sein, erwarten, brüten, nachgrübeln, abwägen, mutmaßen, ausgehen von, sich vorstellen, nachdenken, befinden, unterstellen, annehmen, für möglich halten, schätzen, erdenken, urteilen, erwägen, vermuten, den Fall setzen, spekulieren, sinnen auf, sich fragen, meinen, Ansicht sein, auffassen, grübeln
Bedeutung: der Ansicht sein
wähnen, etwas ansprechen, darstellen, tippen auf
Bedeutung: der Meinung sein
finden, dafürhalten, der Ansicht sein
Bedeutung: erwarten
setzen auf, sich errechnen, hoffen, erhoffen, harren, für wahrscheinlich halten, vertrauen auf, erträumen, entgegensehen, gewärtigen, Hoffnungen hegen, träumen von, entgegenblicken, herbeiwünschen, herbeisehnen, sich ausrechnen, haben wollen, ersehnen, sich in der Hoffnung wiegen, sich versprechen von, wünschen, entgegenschauen, zählen auf
Bedeutung: für wahr halten
für bare Münze nehmen, zutrauen, trauen, Vertrauen schenken, für richtig erachten, abkaufen, Glauben schenken
Bedeutung: meinen
ermessen, sagen, halten für, abzielen auf, beurteilen, im Sinn haben, überzeugt sein, vorschweben, feststellen, beabsichtigen
Bedeutung: nachprüfen
kontrollieren, nachrechnen, abverlangen, überprüfen, prüfen, inspizieren, nachmessen, abnehmen, untersuchen
Bedeutung: sich einreden
sich vorspiegeln, sich vorgaukeln, träumen, sich vormachen
Bedeutung: sich verlassen
bauen auf
Bedeutung: vertrauen
sich anlehnen, Vertrauen erweisen, sich stützen, seine Hoffnung setzen auf, wagen

Shalom Elishua

Eye:
"glauben" ist für mich wie sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen... ein Sinn.
Zu vermuten, dass es morgen regnet und dann zu sagen "Ich glaube, morgen regnet es" ist für mich eine Falschanwendung, ja Vergewaltigung dieses Wortes.
"Ich glaube" bedeutet für mich so viel wie 100% Sicherheit, dass es genau so eintreffen wird.

freily:
Schalom Eye,
--- Zitat von: Eye am Mo., 12. Juli 2010, 21:02 ---"glauben" ist für mich wie sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen... ein Sinn.
Zu vermuten, dass es morgen regnet und dann zu sagen "Ich glaube, morgen regnet es" ist für mich eine Falschanwendung, ja Vergewaltigung dieses Wortes.
"Ich glaube" bedeutet für mich so viel wie 100% Sicherheit, dass es genau so eintreffen wird.
--- Ende Zitat ---
ein Wort aus dem Volk sagt: "Glauben heißt nichts zu Wissen"!

100% Sicherheit gibt es fast nie, es sei den man gründet seinen Glauben auf vorher eingetroffenen wissenschaftlich fundierten Begebenheiten.


--- Zitat von: Wikipedia ---Das deutsche Wort „Glaube“ wird verwendet als Übersetzung des griechischen Substantivs „pistis“ mit der Grundbedeutung „Treue, Vertrauen“. Das zugehörige Verb lautet „pisteuein“ (treu sein, vertrauen). Ursprünglich gemeint war also nicht das unbestimmte „ich weiß nicht“, sondern im Gegenteil: „ich verlasse mich auf, ich binde meine Existenz an, ich bin treu zu“. Es geht also zentral nicht um einen Gegenpol zum Wissen - für Glaube in diesem, dem Wissen entgegengesetzten Sinn steht im Griechischen das Wort „doxa“ -, sondern um Vertrauen, Gehorsam (vergleiche: Geloben), Treue.[2]
--- Ende Zitat ---

Deshalb gründen viele Glaubensaussagen auch auf dem Wort Paradoxie, weil das Vertrauen zu einer Sache oder Lehre so hoch ist, daß logische Grundsätze mißachtet werden. Trifft dies ein,
dann spricht man auch vom kognitiven Dissonanz!

Daß dem oft so ist liegt in der Sache selbst begründet, denn um diesen kognitiven Dissonanz auflösen zu können, bedarf es der Selbstkorrektur, die einen ganz schön Dumm aussehen lassen kann.

Die Eigenliebe unterdrückt dabei die Selbstachtung und suggeriert einen: "Ich bin doch nicht so Dumm"!

Doch wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann begreift man, daß wir nur dann Dumm sind, wenn wir uns weigern, den Mangel an Bildung und Wissen zu beseitigen.

Die Eigenliebe aus dem Egoismus heraus begründet, verhindert somit die geistige Reife hin zur Selbstachtung.

Hat man aber diese Schwelle einmal überwunden, dann entsteht plötzlich eine Befreiung der besonderen Art und es erhebt sich das Selbstwertgefühl von "Du sollst" zu dem freiwilligen "Du wirst"!

Und plötzlich ist man auch nicht mehr so schnell beleidigt, wenn es um grundsätzliche Glaubensfragen geht!


Liebe Grüße

Eye:
<<<...ein Wort aus dem Volk sagt: "Glauben heißt nichts zu Wissen"! 100% Sicherheit gibt es fast nie, es sei den man gründet seinen Glauben auf vorher eingetroffenen wissenschaftlich fundierten Begebenheiten.>>>
 
...wie gesagt, für mich hat "Glaube" eine andere Bedeutung. Alles, was sich unter 100% Sicherheit ansiedelt ist Vermutung, Unsicherheit, etwas nicht gewiss wissen.
 
Glaube = 100% Sicherheit
 
Habakuk 2;4 "...Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben"

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