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Was ist Glaube?

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tricky:
Schalom freily


--- Zitat von: freily ---Deine Einschränkung auf die Christen allein ist der kognitive Dissonanz in deinem Argument nach meiner Ansicht.
--- Ende Zitat ---

Das habe ich dann wohl nicht deutlich genug geschrieben. Natürlich soll JEDER von dem Brief profitieren, nicht nur die Christen. Dass ich so (aus meiner Sicht miss)verstanden werde, das hab ich gar nicht für möglich gehalten. Der Jakobusbrief ist natürlich kein Schriftwerk, das NUR die Christen für sich beanspruchen.

Interessant ist aber die Sache, dass ich dachte, dass Aviel und du das versuchtet den Christen auszureden. Also quasi: Jakobus spricht die 12 Stämme an, die Christen sind da gar nicht gemeint.

So kann man sich herrlich missverstehen....und dann nach erfolgter Aussprache wieder richtig verstehen.  :D

Gute Nacht euch,

Tricky

freily:
Schalom tricky,

wie gut das ich Dich nicht früher kennen gelernt habe, sonst wäre ich vielleicht ein "Christ" geblieben. *scherz*

Nun zu deinem Hauptpunkt:

--- Zitat ---Es wird auch oft die Formulierung bemüht. Glaubenswerke oder Gesetzeswerke. Was ist zuerst? Das Gesetz ... und jetzt muss ich's halt halten oder der Glaube an Gott, einen liebenden Vater, der die Autorität hat fürs Beste in unserem Leben auch mit Verordnungen zu sorgen? Glaubenswerke = JA, Gesetzeswerke = NEIN! Ich denke, dass Gott an den erzwungenen bzw. an den nicht von Herzen gebrachten Werken keine Freude hat.

somit bin ich voll und ganz der Meinung von Aisha:

Zitat von: Aisha
Nicht nach der jüdischen Denkweise lieber Freily. Im jüdischen Denken gibt es zwischen "Glaube" und "Handlung" (Gehorsam) absolut keinen Unterschied. Dieser Dualismus entstand erst durch die hellinistische Interpretation der Bibeltexte. Die Reformation hat dies dann noch auf die Spitze getrieben.

und möchte hinzufügen, dass das aus meiner Erkenntnis genauso auf die christliche Denkweise passt.
--- Ende Zitat ---
Du darfst davon ausgehen lieber tricky, daß ich als Ex-Christ den Jakobusbrief verstanden habe und eine der Prämissen meines Lebens war, ist und bleiben wird.

Aber der Jakobus war Jude, oder nicht?

Dem zu Folge ist es für mich auch keine christliche Erkenntnis, sondern eine Ausführung der jüdischen Grundsatzlehren!

Aus diesem Blickfeld heraus glaube ich in der Aussage der Aisha einen Dissonanz zu erkennen, denn Handlung ist die Folge von Gehorsam. Gehorsam aber ist man nur aus Respekt.!
Respekt gründet aber seine Kraft in der Liebe zu jemanden den man kennt bzw. erkannt hat.

Die Liebe ist somit die Frucht G*TTes die ER uns schenkt, wenn wir SEINE uns gegebene Liebe in respektierlicher Weise erkennen wollen und auch "Empfangen wollen" (Kabbalah) !

Spürt man dann die Kraft die aus dieser Erkenntnis strömt, dann erst erkennen wir den "Hl.Geist" G*TTes in seiner vollen Geltung in uns und schöpfen daraus die Kraft für die Werke, die Jakobus in seinem Brief an die Brüder (und Schwestern) seiner Gemeinde anmahnte!

Jetzt komme ich zum Hauptpunkt des christlichen Irrtums, der sich wie die Pest ausgebreitet hat:

--- Zitat --- Glaubenswerke = JA, Gesetzeswerke = NEIN!
--- Ende Zitat ---
Du schwächst das Ganze zwar dann nachträglich noch ab, weil Du eben geistig schon weiter bist, aber im Grundprinzip liegt hier die Hauptquelle des Irrtums.

Denn Abraham hat bestimmt nicht das Gebot G*TTes, den Isaak zu opfern (Gesetzeswerk) für toll empfunden, aber in der Zwiesprache mit seinem Sohn hat er bestimmt erkannt, daß sein 27-jähriger Sohn damals schon geistig so weit war, auch diese Prüfung zu bestehen, denn sie Beide vertrauten der Liebe G*TTes. (Siehe auch den Thread - Issak und sein Vorzeichen).

Das christliche Vorurteil, die Juden würden zu Pessach Kinder opfern kommt aus dieser kindlichen Sichtweise des Glaubens, und genau diesen Punkt wollte ich in diesem Thread hervorheben.

Aus Glaube allein ohne den festen Hintergrund ergibt sich nicht automatisch die richtige Handlung,
Die jüdische Sicht, daß Glaube und Handlung in sich eins ist mag zwar schön klingen, aber für Christen keineswegs das Selbe ist und auch Juden haben damit Probleme, wenn sie nicht gerade so wie die Aisha geschult sind.

Liebe Grüße

freily:
Schalom tricky,
--- Zitat von: tricky am Sa., 24. Oktober 2009, 19:03 ---......
hast du deinen Beitrag noch gespeichert, dann setze ihn bitte hier herein.

mea culpa,

tricky.......................
--- Ende Zitat ---
mal sehen ob es der war, den Du überschrieben hattest?  :D
[================== Fehler passieren halt mal ======================]

Tja lieber tricky,
glaube mir, nach einem Jahrzehnt meiner Forenerfahrung dämmert es auch mir langsam, wo der Diabolos sich versteckt ohne eine Persönlichkeit zu sein.
Es ist die menschliche Unzulänglichkeit die alles verdreht.
--- Zitat von: tricky am Sa., 24. Oktober 2009, 23:36 ---Interessant ist aber die Sache, dass ich dachte, dass Aviel und du das versuchtet den Christen auszureden. Also quasi: Jakobus spricht die 12 Stämme an, die Christen sind da gar nicht gemeint.

So kann man sich herrlich missverstehen....und dann nach erfolgter Aussprache wieder richtig verstehen.  :D
--- Ende Zitat ---
Gemeint sind im Jakobusbrief tatsächlich nur die Nachkommen der 12 Stämme, das geht aus dem Text ganz deutlich hervor,
- ABER -
wie es so ist, haben ALLE Menschen einen Nutzen davon, die solche Schriftstücke lesen, da sie die vorherigen Schriften miterklären.

Schon aus unseren Mißgeschicken kann man erkennen, wie sehr wir von Wörtern verwirrt werden, die eigentlich aufklären sollen, man aber selber ständig was hinein denkt, was in der Schrift sooo nicht gemeint war.
Im Metanoia-Forum hat mir der Gerd mal erklärt, daß ich ihm mit dem zitierten Bibelvers unterstelle, er wäre bösartig und verleumderisch veranlagt (freie Interpretation), derweil wollte ich nur darauf hinweisen, daß kein Mensch in der Lage ist, die Dinge die G*TT betreffen, richtig zuerklären, sondern daß dies meistens aufgrund von Glauben (Annahme) ohne fundiertes Wissen geschehe.

Zum Beispiel habe ich hier viel über Matth. 5,17-18 geschrieben und aufgezeigt, daß deutsche Übersetzungen mit der römisch katholischen Brille geschrieben wurde, was jede Freikirche bis hin zu den Zeugen Jehovas abstreitet.

Auslöser dieser Interpolationen sind die mißverständlichen Texte die "Jesus" sprach, weil er sich an die Tradition der Torah-Auslegung hielt, die im 5. Mose beschrieben ist, die aber von den Pharisäern aus der Schule des Schammai bestritten wurde und auf die strengere Auslegung der Schrift pochten.

Du siehst also, der Glaube ohne Grundkenntnisse der Judaistik -ist und kann nur - in die Irre führen.

So schmerzlich für mich diese Erkenntnis für mich als Christ auch war, ich verließ meine "Freunde" der Gleichgesinntheit und suchte mir Menschen die ehrlichen Herzens waren, weil ich wußte, wer den Vater nicht ehrt, der kann seinen Sohn auch nicht ehren - und genau das ist die christliche Problematik, weil Christen kein Verständnis haben können, da sie die "Sprache" nicht kennen, die "Jesus" im Joh. 8,43 angesprochen hat.
Und - sie wollen es teilweise, bis auf wenige Ausnahmen, auch gar nicht mitbekommen, denn der Wahnsinn, daß jemand für die Vergebung der Sünden die sie selbst machen gestorben sei und sie deshalb keine Werke mehr bringen müßten, da ja das Joch (Sachzwang) entfallen oder gebrochen sei, ist ein biblisch verquirlter Nonsens.

Liebe Grüße


Aisha:
Schalom Freily,


--- Zitat von: Freily ---Die jüdische Sicht, daß Glaube und Handlung in sich eins ist mag zwar schön klingen, aber für Christen keineswegs das Selbe ist und auch Juden haben damit Probleme, wenn sie nicht gerade so wie die Aisha geschult sind.



eine Frage, die das Ganze entwirren könnte, lieber Freily:

hat nach christlichen Verständnis G'tt HaSCHem einen Glauben?

schalom

Aisha
--- Ende Zitat ---

tricky:
Schalom Aisha!

Auch wenn ich nicht direkt angesprochen war. Ich habe mir diese Frage


--- Zitat von: Aisha ---hat nach christlichen Verständnis G'tt HaSCHem einen Glauben?
--- Ende Zitat ---

gerade gestellt. Gar nicht so leicht zu beantworten. Vielleicht hilft uns da folgender Paulustext weiter:

1 Kor 13,13 Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

Dieser Text betrifft natürlich die menschlichen Belange, nicht die göttlichen. Trotzdem kann man vielleicht etwas ableiten.
In dem Sinne Hoffnung vergeht oder ist unnötig, wenn der, auf den gehofft wird, da ist.
Glaube ist nicht mehr notwendig, wenn ich das, woran ich glaubte, sehe, wenn es offenbar ist, wenn ich es angreifen kann.
Liebe aber, die bleibt.

Damit ist Gott nicht Hoffnung und nicht Glaube, er IST aber Liebe.

persönliche Einschätzung:
Das "Problem", das wir mit dem Erfassen von Gott haben (ich spreche in erster Linie von mir), ist dass er keine Eigenschaften hat, sondern Eigenschaften ist. Glaube gehört aus meiner Sicht nicht dazu, denn worauf, woran, an wen und wozu sollte Gott glauben?

schalom

Tricky

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