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... Ich halte es für weiser, sich mit den christlichen Schriften nicht zu beschäftigen und Frieden zu halten ...
...Du wirfst den orthodoxen Juden vor, sich nicht mit dem NT zu beschäftigen. Gleichzeitig beschäftigst du dich damit, um zu beweisen, dass sie häretisch sind und voller Interpolationen. Das ist vollkommen widersinnig. ...
>Fortsetzung aus dem Unterforum >Liberales Judentum<שלום חמודיםSchalom ihr Lieben,wir modernen SCHRIFTGELEHRTEN (also die, die sich nicht alleine nur mit dem Abschreiben der TORA beschäftigen) haben gegenüberder eigenen jüdischen Orthodoxie schon einige Probleme!So schreibt Aisha am 14-11-09 Zitat... Ich halte es für weiser, sich mit den christlichen Schriften nicht zu beschäftigen und Frieden zu halten ...Dann muss ich notgedrungen zugeben, dass Aisha weiser ist als ich !!!Ein paar gebe ich euch nachfolgend zur Auswahl, (alle jüdischen Blutes),die sich leider irrtümlicher weise mit christlichen Schriften beschäftigt haben, und folgenschweres Unheil,natürlich im Sinne der Orthodoxie angerichtet haben !
ich möchte dich hier ansprechen und einige Dinge klären. Mit dem Aba werde ich mich nicht mehr unterhalten. Er war von Anfang an mir gegenüber voller Vorurteile. Das Wort "orthodox" genügte offensichtlich. Gerade Juden sollten hier aus der Geschichte gelernt haben.
Der erste Punkt lieber Freily: Gerade ich beschäftige mich mit dem NT wie man hier im Forum an vielen Stellen nachlesen kann. Es machte mir auch Freude, die Gleichnisse einmal nach jüdischem Verständnis zu lesen. Ich gebe zu, in letzter Zeit ist es mir vergangen.
Der zweite Punkt: Ich lese von den oben angegebenen Autoren gerne Bücher und Beiträge. Genauso wie viele meiner "orthodoxen" Brüder und Schwestern. Wie kommt das?Die meisten Gemeinden in der Diaspora werden als "orthodox" geführt. Das hat verschiedene Gründe. In der Realität lebt jedes Mitglied in einem sehr großen Rahmen seine Halacha. Der eine mehr , der andere weniger. Da es keine liberale Gemeinde vor Ort gibt, fahren manchen einige Hundert Kilometer , um ab und zu eine zu besuchen. Die Rabbinerin kommt sogar in unsere Synagoge , um für Mädchen eine Bat Mizwa auszurichten, wenn dies jemand wünscht. Es herrscht ein gutes Klima und solche Feindschaft wie hier an den Tag gelegt, habe ich NIE erlebt. Umso mehr schockiert mich das. Die Bücher von Pinchhas Lapide habe ich fast alle. Auch dort fällt mir auf: Er hat einen friedlichen aufklärenden Stil, aber nicht die geringste Feindschaft gegenüber dem Christentum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das liberale Judentum insgesamt auf Angriff mit dem Christentum ist, im Gegenteil.
Das Wichtigste: Jesus und das NT sind KEIN Bestandteil des orthodoxen und des liberalen Judentums. Dies wurde hier jedoch so vermittelt. Wenn ein Christ zum liberalen Judentum übertritt, glaubt er nicht weiter an Jesus! Da ist kein Unterschied.
Wenn sich Juden mit dem NT beschäftigen, egal ob liberal oder orthodox, bedeutet das nicht, dass dies Teil der jüdischen Religion ist!!!
Auch orthodoxe (und zwar fast sämtliche Kabbalisten) haben sich mit dem NT beschäftigt. Die Behauptung, dies gebe es nicht, ist also vollkommen falsch. In der Torahschule der Chabad Deutschland beschäftigen sich die Schüler mit dem NT und dem Koran.
Wenn ein Jude sich mit irgendeinem Thema beschäftigt wird es dadurch nicht Teil der jüdischen Religion. Beispiel Israel Finkelstein, Prof. an der Universität Tel Aviv , Archäologe schreibt in seiner wissenschaftlichen Freiheit, dass alle historichen Berichte in der Tanach, falsch sind!Was heißt das jetzt? Wird diese Behauptung Teil der jüdischen Religion, weil es ein Jude geschrieben hat?Nein! Aber trotzdem darf es jeder Jude lesen
Mein Wunsch war alleinig, dass das Forum Judentum der jüdischen Religion vorenthalten bleibt. Weshalb das?Weil sich sonst doch keiner mehr auskennt. Wenn unter Judentum ständig von Jesus, Maria, den katholischen Liederbüchern usw. geschrieben wird?Ein bisschen Ordnung muss sein und gerade wir Wissenschaftler sind hier sehr genau.
PS: der Begriff "jüdisches Blut" ist rassistisch. Er wurde im 15. Jh. im katholischen Spanien erfunden und später von den Nazis aufgegriffen. Im Judentum spricht man von einer "jüdischen Seele". Wenn jemand dies in sich verspürt, kann er unabhängig von der leiblichen Abstammung zum Judentum übertreten , d.h. sich dem Bund vom Sinaj anschließen. Gerade die liberalen Juden sind Konvertiten gegenüber sehr offen. Einen rassistischen "Judebegriff" gibt es leider im messianischen Judentum und bei den philosemitischen Freikirchlern.