Autor Thema: > Wir SCHRIFTGELEHRTE und die Schriften <  (Gelesen 10096 mal)

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ABA

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> Wir SCHRIFTGELEHRTE und die Schriften <
« am: Mo., 16. November 2009, 00:00 »
>Fortsetzung aus dem Unterforum >Liberales Judentum<

שלום חמודים
Schalom ihr Lieben,
wir modernen SCHRIFTGELEHRTEN (also die, die sich nicht alleine nur mit dem Abschreiben der TORA beschäftigen) haben gegenüber der eigenen jüdischen Orthodoxie schon einige Probleme!

Zitat von: Aisha 14-11-2009
... Ich halte es für weiser, sich mit den christlichen Schriften nicht zu beschäftigen und Frieden zu halten ...
Dann muss ich notgedrungen zugeben,
dass Aisha weiser sein will als ich, meine Lehrer und die Lehrer meiner Lehrer !!!
Ein paar gebe ich euch nachfolgend zur Auswahl, (alle jüdischen Blutes),
die sich leider "irrtümlicherweise" mit christlichen Schriften beschäftigt haben, und folgenschweres Unheil,
natürlich im Sinne der Orthodoxie angerichtet haben !
    :o
(zum Glück erst in den letzten 100 Jahren)

(Die Namen sind mit einer Biographie verlinkt !!!)
                                      
Joseph Klausner                                   Moritz Friedländer                            Martin Buber

                            
Schalom Ben Chorin                                 Moshe Smoira                         Chaim Cohn   (2 Links)

                             
Franz Rosenzweig / Rudolf Ehrenberg           Pinchas Lapide                             Ruth Lapide

                
      Norman Golb                       Leo Baeck                                           Leopold Zunz

Weiterhin ist Aisha der Meinung :
Zitat
...Du wirfst den orthodoxen Juden vor, sich nicht mit dem NT zu beschäftigen.
Gleichzeitig beschäftigst du dich damit, um zu beweisen, dass sie häretisch sind und voller Interpolationen.
Das ist vollkommen widersinnig. ...
Meine "biblische" Antwort aus dem othodox anerkannten TENACH [Handschrift B19a(L)] hierzu steht in:
יחזקאל פרק 3 פסוק 17 עד 19 / יחזקאל פרק 33 פסוק 7 עד 9


שלום אבא    

Offline freily

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Antw:> Wir SCHRIFTGELEHRTE und die Schriften <
« Antwort #1 am: Mo., 16. November 2009, 02:25 »
>Fortsetzung aus dem Unterforum >Liberales Judentum<

שלום חמודים
Schalom ihr Lieben,
wir modernen SCHRIFTGELEHRTEN (also die, die sich nicht alleine nur mit dem Abschreiben der TORA beschäftigen) haben gegenüber
der eigenen jüdischen Orthodoxie schon einige Probleme!

So schreibt Aisha am 14-11-09
Zitat
... Ich halte es für weiser, sich mit den christlichen Schriften nicht zu beschäftigen und Frieden zu halten ...
Dann muss ich notgedrungen zugeben,
dass Aisha weiser ist als ich !!!
Ein paar gebe ich euch nachfolgend zur Auswahl, (alle jüdischen Blutes),
die sich leider irrtümlicher weise mit christlichen Schriften beschäftigt haben, und folgenschweres Unheil,
natürlich im Sinne der Orthodoxie angerichtet haben !
Schalom ABA,

entschuldige bitte, aber muß man bei einer Auseinandersetzung gleich mit Sticheleien beginnen?

Genügt es nicht, daß man mit Fragen die Dinge anspricht, die einen Stören?

Du willst doch auch anständig behandelt werden, oder?

Also diesen Stil den Du hier anwendest empfinde ich einfach abstoßend und eines Geisteswissenschaftler unwürdig, auch wenn die Vergangenheit tiefe Wunden gerissen hat, so sollte man sich in diesen Dingen zuerst an die Ratschläge der Schrift wenden und sich die Worte des EWIGEN verinnerlichen.

Wenn ich auch sonst nichts weiß, aber eins weiß ich mit Sicherheit, es bringt einem kein Glück, wenn man den Worten des EWIGEN trotz, egal ob im Frieden oder bei einer Auseinandersetzung.

Denn eins hat mir das Leben noch gelehrt, blinde Wut tut nicht gut und blinder Eifer steigert nur den Geifer!

Schalom
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

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Antw:> Wir SCHRIFTGELEHRTE und die Schriften <
« Antwort #2 am: Mo., 16. November 2009, 11:42 »
Schalom Freily,

ich möchte dich hier ansprechen und einige Dinge klären.

Mit dem Aba werde ich mich nicht mehr unterhalten. Er war von Anfang an mir gegenüber voller Vorurteile. Das Wort "orthodox" genügte offensichtlich.
Gerade Juden sollten hier aus der Geschichte gelernt haben.

Der erste Punkt lieber Freily:
Gerade ich beschäftige mich mit dem NT wie man hier im Forum an vielen Stellen nachlesen kann.
Es machte mir auch Freude, die Gleichnisse einmal nach jüdischem Verständnis zu lesen.
Ich gebe zu, in letzter Zeit ist es mir vergangen.

Der zweite Punkt:
Ich  lese von den oben angegebenen Autoren gerne Bücher und Beiträge. Genauso wie viele meiner "orthodoxen" Brüder und Schwestern.
Wie kommt das?
Die meisten Gemeinden in der Diaspora werden als "orthodox" geführt. Das hat verschiedene Gründe.
In der Realität lebt jedes Mitglied in einem sehr großen Rahmen seine Halacha. Der eine mehr , der andere weniger. Da es keine liberale Gemeinde vor Ort gibt, fahren manchen einige Hundert Kilometer , um ab und zu eine zu besuchen. Die Rabbinerin kommt sogar in unsere Synagoge , um für Mädchen eine Bat Mizwa auszurichten, wenn dies jemand wünscht.
Es herrscht ein gutes Klima und solche Feindschaft wie hier an den Tag gelegt, habe ich NIE erlebt. Umso mehr schockiert mich das.

Die Bücher von Pinchhas Lapide habe ich fast alle. Auch dort fällt mir auf: Er hat einen friedlichen aufklärenden Stil, aber nicht die geringste Feindschaft gegenüber dem Christentum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das liberale Judentum insgesamt auf Angriff mit dem Christentum ist, im Gegenteil.

Das Wichtigste: Jesus und das NT sind KEIN Bestandteil des orthodoxen und des liberalen Judentums.
Dies wurde hier jedoch so vermittelt. Wenn ein Christ zum liberalen Judentum übertritt, glaubt er nicht weiter an Jesus! Da ist kein Unterschied.

Wenn sich Juden mit dem NT beschäftigen, egal ob liberal oder orthodox, bedeutet das nicht, dass dies Teil der jüdischen Religion ist!!!

Auch orthodoxe (und zwar fast sämtliche Kabbalisten) haben sich mit dem NT beschäftigt. Die Behauptung, dies gebe es nicht, ist also vollkommen falsch.
In der Torahschule der Chabad Deutschland beschäftigen sich die Schüler mit dem NT und dem Koran.

Wenn ein Jude sich mit irgendeinem Thema beschäftigt wird es dadurch nicht Teil der jüdischen Religion. Beispiel Israel Finkelstein, Prof. an der Universität Tel Aviv , Archäologe schreibt in seiner wissenschaftlichen Freiheit, dass alle historichen Berichte in der Tanach, falsch sind!
Was heißt das jetzt? Wird diese Behauptung Teil der jüdischen Religion, weil es ein Jude geschrieben hat?
Nein! Aber trotzdem darf es jeder Jude lesen  ;D

Mein Wunsch war alleinig, dass das Forum Judentum der jüdischen Religion vorenthalten bleibt.
Weshalb das?
Weil sich sonst doch keiner mehr auskennt. Wenn unter Judentum ständig von Jesus, Maria, den katholischen Liederbüchern usw. geschrieben wird?
Ein bisschen Ordnung muss sein und gerade wir Wissenschaftler sind hier sehr genau.

schalom

Aisha

PS: der Begriff "jüdisches Blut" ist rassistisch. Er wurde im 15. Jh. im katholischen Spanien erfunden und später von den Nazis aufgegriffen.
Im Judentum spricht man von einer "jüdischen Seele".
Wenn jemand dies in sich verspürt, kann er unabhängig von der leiblichen Abstammung zum Judentum übertreten , d.h. sich dem Bund vom Sinaj anschließen. Gerade die liberalen Juden sind Konvertiten gegenüber sehr offen.
Einen rassistischen "Judebegriff" gibt es leider im messianischen Judentum und bei den philosemitischen Freikirchlern.

Offline freily

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Antw:> Wir SCHRIFTGELEHRTE und die Schriften <
« Antwort #3 am: Mo., 16. November 2009, 13:34 »
Schalom Aisha,
schalom ABA,
ich möchte dich hier ansprechen und einige Dinge klären.

Mit dem Aba werde ich mich nicht mehr unterhalten. Er war von Anfang an mir gegenüber voller Vorurteile. Das Wort "orthodox" genügte offensichtlich.
Gerade Juden sollten hier aus der Geschichte gelernt haben.
Das dachte ich mir auch immer, weil die Tanach voll ist von Entgleisungen der unmenschlichen Art.
Und gerade das im Einklang mit Götzenverehrung hat dem Volk das Land gekostet.!
Ich weiß deshalb nicht, warum das hier von der Seite ABA fast in einen Krieg mündet.
Ich habe mich wirklich bemüht es allen Recht zu machen, aber deswegen bin ich noch lange kein Esel, oder?

Zitat
Der erste Punkt lieber Freily:
Gerade ich beschäftige mich mit dem NT wie man hier im Forum an vielen Stellen nachlesen kann.
Es machte mir auch Freude, die Gleichnisse einmal nach jüdischem Verständnis zu lesen.
Ich gebe zu, in letzter Zeit ist es mir vergangen.
Ich weiß das gerade Du dich mit dem NT beschäftigst, denn als Kabbalist fällt es einem auf, das diese in der "Sprache der Zweige" geschrieben wurde, sofern die jüdischen Einträge erhalten blieben und so bin ich auch auf sehr viele Interpolationen gestoßen, die der ABA auch ansprach.

Zitat
Der zweite Punkt:
Ich  lese von den oben angegebenen Autoren gerne Bücher und Beiträge. Genauso wie viele meiner "orthodoxen" Brüder und Schwestern.
Wie kommt das?
Die meisten Gemeinden in der Diaspora werden als "orthodox" geführt. Das hat verschiedene Gründe.
In der Realität lebt jedes Mitglied in einem sehr großen Rahmen seine Halacha. Der eine mehr , der andere weniger. Da es keine liberale Gemeinde vor Ort gibt, fahren manchen einige Hundert Kilometer , um ab und zu eine zu besuchen. Die Rabbinerin kommt sogar in unsere Synagoge , um für Mädchen eine Bat Mizwa auszurichten, wenn dies jemand wünscht.
Es herrscht ein gutes Klima und solche Feindschaft wie hier an den Tag gelegt, habe ich NIE erlebt. Umso mehr schockiert mich das.

Die Bücher von Pinchhas Lapide habe ich fast alle. Auch dort fällt mir auf: Er hat einen friedlichen aufklärenden Stil, aber nicht die geringste Feindschaft gegenüber dem Christentum.
Ja das kann ich bestätigen, die ...... Orthodoxen sind da etwas aufgeschlossener, als die Deutschen. Da vermute ich, daß der ABA die selbe Sichtweise bekommen hat hier in Deutschland, aber keinen Unterschied macht zwischen den Ländern.
Daß ich so viel über das Judentum weiß, verdanke ich dem ...... Judentum und einigen Israelis, aber keinem einzigen Deutschen, vom ABA mal abgesehen. Er bestätigte mir meine altgriechischen Übersetzungen als Fachmann, was mir sehr geholfen hat und ich deswegen nochmals Danke.
Zitat
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das liberale Judentum insgesamt auf Angriff mit dem Christentum ist, im Gegenteil.
Ich mir auch nicht, denn liberal heißt doch eigentlich aufgeschlossen; geduldig; großzügig, was ich aber hier in diesem bedauerlichen mir unterlaufenen Fehler nicht erkennen kann.
Der tricky ist zwar der Auslöser des Ganzen, kam aber zu dem Fehler wie die Jungfrau zum Kind, wie der geflügelte christliche Spruch lautet.

Zitat
Das Wichtigste: Jesus und das NT sind KEIN Bestandteil des orthodoxen und des liberalen Judentums.
Dies wurde hier jedoch so vermittelt. Wenn ein Christ zum liberalen Judentum übertritt, glaubt er nicht weiter an Jesus! Da ist kein Unterschied.
Der Glaube an "Jesus" wäre für mich kein Problem, denn er lehrte wirklich die Torah, das kann ich jetzt erkennen, was die Christen aber immer noch falsch machen ist, daß sie meinen die Jüdischen wären von seiner Lehre meilenweit weg, da sie es nicht eruieren, daß sie der Lehre des Paulus folgen und nicht der des "Jesus" !!!
Jesus lehrte im Grunde das selbe wie einst der Hillel auch und ging dafür sogar in den Tod, weil ihn die damalige Priesterschaft als "Königsnachfolger" deklarierten, was prinzipiell falsch war, weil Jesus aus der Linie des Konja kam und denen wurde vom EWIGEN das Königstum verwehrt! (siehe Stammbaum Jesu hier im Forum)

Zitat
Wenn sich Juden mit dem NT beschäftigen, egal ob liberal oder orthodox, bedeutet das nicht, dass dies Teil der jüdischen Religion ist!!!
Sehe ich auch so, weil es das freiheitliche Element in der jüdischen Religion ist und kein Dogma!

Zitat
Auch orthodoxe (und zwar fast sämtliche Kabbalisten) haben sich mit dem NT beschäftigt. Die Behauptung, dies gebe es nicht, ist also vollkommen falsch.
In der Torahschule der Chabad Deutschland beschäftigen sich die Schüler mit dem NT und dem Koran.
Auch das weiß ich, was aber anscheinend der ABA übersieht, sind die Prophezeiungen des Daniels, der mir das Verständnis insgesamt brachte, warum den Juden soviel Leid angetan wurde.
Daniel hat die Vision in Kapitel 8+9 beschrieben und wir beide haben darüber uns unterhalten.
Die Grausamkeiten die den Juden angetan wurden geschahen, weil der EWIGE es vorher sah und es auch geschehen ließ, daß die Römer den "Frevel der Verwüstung" bringen.
Deshalb bin ich auch so bemüht, hier Frieden zu stiften, denn der "römische Frevel" darf innerhalb der Juden nicht mehr passieren!
Wir müssen unser "Blut" zügeln lernen, sonst war alle Mühe vergebens und ein neues Forum bringt auch neue Probleme ich habe es hier erlebt und der ABA auch!

Zitat
Wenn ein Jude sich mit irgendeinem Thema beschäftigt wird es dadurch nicht Teil der jüdischen Religion. Beispiel Israel Finkelstein, Prof. an der Universität Tel Aviv , Archäologe schreibt in seiner wissenschaftlichen Freiheit, dass alle historichen Berichte in der Tanach, falsch sind!
Was heißt das jetzt? Wird diese Behauptung Teil der jüdischen Religion, weil es ein Jude geschrieben hat?
Nein! Aber trotzdem darf es jeder Jude lesen  ;D
Diese von Dir angeschnittene Kriterium hat mich anfangs etwas verwirrt, weil es im Christentum unter deren Volk etwas anders aufgefaßt wird, so in dem Maße, was der Pfarrer sagt ist offzielle Lehre, beim Judentum ist es zum Glück nicht so, da ist die individuelle  Freiheit größer.
Da herrscht nicht der Zwang - Du mußt  das Glauben.!

Zitat
Mein Wunsch war alleinig, dass das Forum Judentum der jüdischen Religion vorenthalten bleibt.
Weshalb das?
Weil sich sonst doch keiner mehr auskennt. Wenn unter Judentum ständig von Jesus, Maria, den katholischen Liederbüchern usw. geschrieben wird?
Ein bisschen Ordnung muss sein und gerade wir Wissenschaftler sind hier sehr genau.
Das habe ich auch so verstanden, deshalb meine kleine Kritik an Euch beiden, weil ihr mich hier nicht beraten habt und ich so alleine Entscheiden mußte die entsprechenden Foren einzurichten, denn das Judentum war für mich eine große Religion die keine Grabenkämpfe kennt, aber offensichtlich habe ich mich da sehr getäuscht, gell ABA?  ;) ::)

Zitat
PS: der Begriff "jüdisches Blut" ist rassistisch. Er wurde im 15. Jh. im katholischen Spanien erfunden und später von den Nazis aufgegriffen.
Im Judentum spricht man von einer "jüdischen Seele".
Wenn jemand dies in sich verspürt, kann er unabhängig von der leiblichen Abstammung zum Judentum übertreten , d.h. sich dem Bund vom Sinaj anschließen. Gerade die liberalen Juden sind Konvertiten gegenüber sehr offen.
Einen rassistischen "Judebegriff" gibt es leider im messianischen Judentum und bei den philosemitischen Freikirchlern.
Jepp, deshalb habe ich auch als Goj eine jüdische Seele und keinen Tropfen nazistisches Blut.  ;D

Liebe Grüße an Euch Beiden vom freily, dem gebeutelten Admin  ???

Schalom

Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

 

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