Autor Thema: Fehlübersetzungen  (Gelesen 7905 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline freily

  • Gründer
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.532
  • Fahrt zum Hermon
    • Schriftendiskussionen
Fehlübersetzungen
« am: So., 29. November 2009, 22:49 »
Schalom ihr Lieben,

heute werde ich mich einem Thema widmen, daß mir schon lange auf der Seele brennt, daß sind die Fehlübersetzungen aus dem Altgriechischen ins Deutsche und eine davon habe ich jetzt mal herausgehoben, weil es mit einer der Gründe war, warum ich dem Paulus so abträglich beschieden bin, vmtl. auch deswegen, weil ich aufgrund der deutschen Texte meinte, er wolle die Menschen in die Irre führen, nur in diesem vorliegenden Fall bin ich derjeneige, der ihm unrecht tut, aber sehen sie selbst.
Zitat von: Martin Luther
15 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird ihre Annahme anderes sein als Leben aus den Toten!
diesen Text übersetzte der Martin Luther aus der lateinischen Vulgata, denn er konnte weder griechisch, noch hebräisch. Aber im altgriechischen Grundtext steht es wie folgt geschrieben:
Zitat
ει γαρ η αποβολη αυτων καταλλαγη κοσμου, τις η προσλημψις ει μη ζωη εκ νεκρων ?
das heißt richtig übersetzt:
Zitat
... denn wenn ihr Verwerfen die Versöhnung der Welt ist, was wird dann ihr (zukünftiges) Annehmen anders sein, als Leben aus den Toten.
So sind es die vielen kleinen Details, die die Menschen wegführen von wahrem auf G*TT gegründeten Glauben, dem einzigen Fels den es für uns Menschen gibt.

Paulus hat sich der Frage gewidmet: "Hat G*TT sein Volk verstoßen"?
Und er hat diese Frage mit einem deutlichem - NEIN - beschieden und das Gegenteil beteuert, denn das zukünftige Annehmen des Volkes Israel bedeutet: Leben aus den Toten!
Das kann man auch in der Neuen Genfer Übersetzung nachlesen:
Zitat
15  Wenn nämlich schon die Verwerfung Israels der Welt die Versöhnung ´mit Gott` brachte, was wird dann erst Israels Wiederannahme bedeuten! Nichts Geringeres, als dass Tote lebendig werden!

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Offline freily

  • Gründer
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.532
  • Fahrt zum Hermon
    • Schriftendiskussionen
Antw:Fehlübersetzungen
« Antwort #1 am: Mo., 07. Dezember 2009, 18:44 »
Schalom liebe Leser,
Paulus hat sich der Frage gewidmet: "Hat G*TT sein Volk verstoßen"?
Und er hat diese Frage mit einem deutlichem - NEIN - beschieden und das Gegenteil beteuert, denn das zukünftige Annehmen des Volkes Israel bedeutet: Leben aus den Toten!
Das kann man auch in der Neuen Genfer Übersetzung nachlesen:
Zitat
15  Wenn nämlich schon die Verwerfung Israels der Welt die Versöhnung ´mit Gott` brachte, was wird dann erst Israels Wiederannahme bedeuten! Nichts Geringeres, als dass Tote lebendig werden!

zur Erklärung des Bibelverses aus dem etwas richtigeren übersetzten Verses ist noch zu erklären:

Es geht hierbei nicht um die Auferstehung aus dem physischen Tod, der ist etwas anders.!

Der Paulus meint hier die "Auferstehung" aus dem geistigen Tod, der geschieht, wenn man sich der jüdischen Lehre widmet.

Ähnliches sagte auch der als "Jesus" bekannte Rabbiner Jeschua:
Matth. 25,7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.
Auch bei den Lampen geht es darum, daß das geistige Öl nicht ausgeht und so der Sieg über sich selbst erreicht wird. Wer da zu spät zum Kaufmann (Schriftkundigen) geht, dem kann es passieren, daß er zu spät kommt oder für zu leicht befunden wird, denn man kann nicht warten bis man Alt ist um in der Schrift zu studieren und sich der wichtigen Dinge zu widmen.

Deshalb ist es nicht möglich, die Schriften im Verhältnis eins zu eins ins Deutsche zu übertragen, weil der Sinn die Basis der Logik ist und nicht das Haben wollen diverser Exegeten.

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

tricky

  • Gast
Antw:Fehlübersetzungen
« Antwort #2 am: Di., 08. Dezember 2009, 12:55 »
Schalom freily!

Deine Meinung sei dir unbenommen, aber folgendes Zitat:

Zitat von: freily
diesen Text übersetzte der Martin Luther aus der lateinischen Vulgata, denn er konnte weder griechisch, noch hebräisch. Aber im altgriechischen Grundtext steht es wie folgt geschrieben:

kann ich nicht recht glauben. Sonst wäre er doch nie in der Lage gewesen die Bibel zu übersetzen. Auszug aus Wikipedia:

Sein Beichtvater Johann von Staupitz, der Generalvikar der Kongregation, empfahl Luther daraufhin für ein Theologiestudium und versetzte ihn dazu 1508 nach Wittenberg. In der dortigen Klosterschule lernte er die Theologie Wilhelm von Ockhams kennen, der Gottes Freiheit ebenso wie die menschliche Willensfreiheit betonte, dazu die Kirchenväter, vor allem – vermittelt durch die Sentenzen des Petrus Lombardus – Augustin. 1512 promovierte er auch zum baccalarius biblicus (Professor der Bibel), der Griechisch und Hebräisch beherrschte, und hatte nun neben Moralphilosophie auch biblische Fächer zu lehren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther

stimmt das nicht?


Ich will hier nicht den Luther verteidigen, nur eine Tatsache (oder nicht?) klarstellen.

viele Grüße

Tricky




Aisha

  • Gast
Antw:Fehlübersetzungen
« Antwort #3 am: Di., 08. Dezember 2009, 13:15 »
Schalom Tricky,

ich durfte mich während meines Studium an der Uni mit Martin Luther ausführlich beschäftigen.
Unser Professor lehrte uns ebenfalls, dass Luther kein Wort hebräisch konnte und er dies selbst sehr bedauerte. (ob er griechisch konnte, weiß ich nicht).

Es gibt ein Zitat von Luther selbst, wo er dies schreibt.
Vielleicht ist es in meiner Datenbank noch auffindbar.

Der Schreiber von Luther war Melanchton. Er konnte hebräisch. Sein Onkel war der Humanist Reuchlin.
Dieser Reuchlin lernte bei einem Rabbi die jüdische Kabbalah und hebräisch. Er übersetzte unter anderem das Werk, das ich hier ständig zitiere aus dem Hebräischen ins Lateinische. Die Inquisition verhaftete Reuchlin deshalb. Er konnte jedoch die Inquisition überzeugen, dass die hebräischen Bücher von großem Nutzen seien. Deshalb wurden sie dann doch nicht verbrannt.
Als man beschloß, die Juden alle aus der Gegend zu vertreiben, war Reuchlin jedoch dafür. Er meinte, sie sollten sich entweder "Bessern" (sprich Christen werden) oder vertrieben werden.
Ja so war es in der Geschichte. Die Weisheit der Juden wurde gerne genommen ....

Das war ein bisschen der Hintergrund zu Melanchtons Familie.

Zur Übersetzung des Luther kann ich nur sagen: Sie ist wirklich schlecht.

schalom

Aisha

Offline freily

  • Gründer
  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1.532
  • Fahrt zum Hermon
    • Schriftendiskussionen
Antw:Fehlübersetzungen
« Antwort #4 am: Di., 08. Dezember 2009, 14:11 »
Schalom tricky,
 auch Dir sei deine Meinung unbenommen, aber bitte beachte mal folgendes:
Wikipedia in Ehren, aber selbst da muß man beachten, welche Meinung da in den Einträgen mit schwingt.!
Zitat von: tricky
kann ich nicht recht glauben. Sonst wäre er doch nie in der Lage gewesen die Bibel zu übersetzen.
stimmt das nicht?
Das ist die Frage wie man etwas als stimmig definiert?
Wenn ich lateinisch könnte, würde ich sehr wohl eine Bibel übersetzen können, wenn es die Vulgata ist, denn diese wurde sowohl aus dem hebräischen meist falsch übersetzt, sowie auch aus dem griechischen kirchengefärbt übertragen.

Die Interpolationen die dadurch entstanden sind später die amtliche christliche Lehre geworden, weit entfernt von der ursprünglichen hebräischen Lehre des "Jesus", der irrtümlich Christus genannt wird, denn er hatte nach torahischem Recht keinerlei Salbung vorzuweisen.
Zitat von: tricky
Ich will hier nicht den Luther verteidigen, nur eine Tatsache (oder nicht?) klarstellen.
Kein Problem, aber wenn die Klarstellung auf einer falschen Information beruht? Denn viele meiner Lehrer können sowohl hebräisch wie auch altgriechisch, aber kann ich das als deren Schüler von mir auch behaupten, ehrlich gesagt, ich muß es verneinen, denn meine altgriechisch Kenntnisse sind sehr "mau" und hebräisch kann ich noch nicht einmal das Aleph-Beth richtig.

Wenn sich also der Wikipedia-Eintrag auf die Lehrer von Martin Luther berufen, warum schrieb der Martin Luther selber, daß er des Hebräischen nicht mächtig ist?

Du siehst also, daß man sich selbst immer mehr überprüfen muß um solchen Desinformationen nicht in die Falle zu gehen, denn mehr sind sie nicht, denn bei den römisch-griechischen Exegeten lautet der erste Grundsatz:
Zitat
"Was nicht sein darf, daß kann nicht sein"!
Deshalb ist erst seit 1992 die Erde rund, vorher war sie immer noch eine Scheibe!

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

  • Gast
Antw:Fehlübersetzungen
« Antwort #5 am: Di., 08. Dezember 2009, 15:00 »
Schalom,

yep Zitat von Luther gefunden, sogar im original mittehochdeutsch:

Luther:
Wenn ich jünger were, so wollte ich diese Sprache lernen. Denn one sie kann man die h. Schrifft nimmermehr recht verstehen. Denn das newe Testament obs wol Griechisch geschrieben ist, doch ist es voll Ebraismis und Ebreischer art zu reden. Darumb haben sie recht gesagt: Die Ebreer trincken aus der Bornquelle, Die Griechen aber aus den Wesserlin, die aus der Quelle fliessen. Die Lateinischen aber aus der Pfützen. (M.Luther, Tischre-den, Ausgabe Aurifaber 1566, 579).


da sind wir doch nicht so daneben Freily, wenn wir versuchen aus dem Hebräischen das sogenannte "NT" zu lesen.  :)

Aisha

 

Powered by EzPortal