Autor Thema: Stimmen der Väter  (Gelesen 5076 mal)

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Stimmen der Väter
« am: Mi., 31. März 2010, 21:04 »
Gamaliel I. bzw. Gamaliel der Alte (Patriarch ca. 9-50) ( רבן גמליאל הזקן) war ein jüdischer Patriarch.

Er war Tannait, Vater des Simeon ben Gamaliel, ein pharisäischer Rabbi und Fürst des Sanhedrin. Über ihn heißt es in der Mischna (Sota 9:15):

„Mit dem Tode Rabban Gamaliëls, des Alten, hörte die Ehrfurcht vor dem Gesetze auf und starben Reinheit und Enthaltsamkeit.“

Die Sprüche der Väter überliefern sowohl Aussagen von Gamaliel als auch von seinem Sohn Simeon bzw. Simon. Aus dem ersten Kapitel (I., 16):

„Rabban Gamaliel sagte: Such dir einen Lehrer, halte dich von Zweifelhaftem fern, und gewöhne dich nicht daran, schätzungsweise zu verzehnten. Sein Sohn Simon sagte: Alle meine Tage bin ich unter Weisen groß geworden und habe nichts Besseres für den Körper gefunden als Schweigen. Nicht das Forschen ist die Hauptsache, sondern das Tun, und wer viel redet, bringt Sünde hervor.“

Folgendes Zitat Gamaliels aus den Sprüchen der Väter (Kapitel 2, Vers 2) wählte Samson Raphael Hirsch als Motto für seine erzieherischen Bemühungen:

„Schön ist das Studium der Thora zusammen mit ‚Derech Eretz‘, d.h. weltlicher Beschäftigung bzw. weltlichen Studien.“

Laut christlicher Tradition war er Lehrer des Apostels Paulus (siehe Apg. 22,3). Er machte sich in Jerusalem nach der Gefangennahme des Petrus und einiger Apostel zu deren Anwalt und bewirkte, dass diese nicht gesteinigt wurden (Apg. 5,34-42).

Als sein Sohn gilt Abibas.


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Stimmen der Väter
« Antwort #1 am: Mi., 31. März 2010, 21:11 »
Hillel (der Ältere oder der Alte; hebr. הלל הזקן, Hillel ha-zaqen; ca. 30 v. Chr. bis 9 n. Chr.) war einer der bedeutendsten pharisäischen Rabbiner aus der Zeit vor der Zerstörung des zweiten Tempels, Vorsteher des Sanhedrin und Gründer einer Schule zur Auslegung der Schrift, auf den sich Juden bis heute oft berufen.

Er galt als weitherziger, geduldiger Lehrer, der die Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit lehrte und zahlreiche Schüler hatte. Sein „Gegenspieler“ war Schammai, der die Tora in manchem strenger auslegte. Bis heute sind Hillels Worte in der jüdischen Überlieferung von wesentlicher Bedeutung, vor allem in der jüdischen Ethik.

Seinen Aussagen nach lässt sich die Tora in einer „Goldenen Regel“ zusammenfassen. Die Frage nach dem „Klal“, nach dem einen Gebot, in dem die ganze Tora enthalten ist, ist eine beliebte Frage unter rabbinischen Gelehrten. Jahrzehnte vor Jesus stellte ein Nichtjude eine solche Frage an Rabbi Hillel: Wenn du mir die Lehre des Judentums vermitteln kannst, solange ich auf einem Bein stehe, werde ich konvertieren. Hillel antwortete:[1]

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Das ist die ganze Tora, alles andere ist Kommentierung..“

Diese Goldene Regel ist gegründet auf dem Gebot, so wie geschrieben steht im 3. Buch Mose 19,18. Hier gibt es zwei Übersetzungsmöglichkeiten[2]:

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ich bin der Ewige.“

oder

„Liebe deinen Nächsten, er ist wie Du. Ich bin der Ewige.“

Die Szene ist auf der großen Menora vor der Knesset in Jerusalem im Relief dargestellt.[3]

Die Sprüche der Väter enthalten mehrere Aussagen von ihm (siehe dazu auch den Abschnitt Zitate).

Hillel der Ältere und Schammai werden im Mischnatraktat Avot als Nachfolger des Schemaja und des Abtaljon in der Traditionskette genannt. Sie sind eines der fünf „Sugot“ (Paare) in der Überlieferungsgeschichte der Tora.


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