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Die Frau am Jakobsbrunnen

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Aisha:
Schalom,


--- Zitat von: ABA ---Vorab ist zu bemerken, dass es kein rassistisches Problem gab, es war ein rein religiöses !
--- Ende Zitat ---

Genau das dachte ich mir! Wie kommt man auf diesen Gedanken:
--- Zitat von: Tricky ---Warum hatten die Samariter ein Problem mit den Juden ?
... und die Juden das gleiche Problem mit den Samaritern?
Woher dieser Rassismus auf beiden Seiten?
--- Ende Zitat ---
?

Rassismus wird wie folgt definiert:
Rassismus ist das Gedankengut, dass Menschen von Geburt an anhand ihrer GENE (!) nicht gleichwertig sind.
Vor der Entdeckung der Gene, definierte sich der Rassismus über das BLUT. Man war/ist überzeugt, dass es "besseres/höherwertigeres" und "schlechteres/niederwertigeres" Blut gibt.

In der Antike gab es dieses Gedankengut bereits, im "christlichen Abendland" erlebte der Rassismus in Spanien des 15.Jh. eine Wiederbelebung. Die spanische Inquisition definierte "jüdisches" oder "maurisches" Blut als minderwertig.

Der Dialog zwischen Jesus und der Samariterin beinhaltet rein geistige Begriffe, d.h. der Dialog bietet keinen Anlass auf Rassismus zu schließen.


Aisha

tricky:
Schalom zusammen!

Da haben wir ja jetzt einige sehr interessante Beiträge. Freut mich sehr, danke euch!

Übrigens, wenn ich etwas schreibe, das dann absolut klingt, wie das mit dem Rassismus, dann meine ich das nicht absolut, sondern als meine derzeitige Ansicht zu dem Thema. Ich wollte es keinesfalls feststellen. Ich verstand den Begriff bisher auch recht weitläufig und nicht so "eng" wie er mir in der Wikipedia Erklärung auffällt.

aber der Reihe nach, ich werde noch die genauen Begründungen meinerseits dazu schreiben...

viele Grüße

Tricky

tricky:
Schalom zusammen!

So, jetzt mal endlich meine Antwort auf eure Kommentare zu dem beschriebenen Ereignis.

@petpfeff

Danke für die Info von Wikipedia. Sehr interessant. Die Wurzeln von Samaritern und Juden waren also die gleichen zur Zeit Jesu. Eigentlich handelt es sich also um "Brüder", jedoch war der Vorwurf der Juden an die Samariter, dass sie sich mit anderem Volk vermischten.
Vom Tempelwiederaufbau rührt dann in weiterer Folge auch die Gegnerschaft dieser beiden Nachbarstaaten.


@ABA + Aisha


--- Zitat von: ABA ---Vorab ist zu bemerken, dass es kein rassistisches Problem gab, es war ein rein religiöses !

Dazu betrachten wir den Ursprung dieser Spannung zwischen JEHUDIM und SCHOMRIM !

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Aisha ---Genau das dachte ich mir! Wie kommt man auf diesen Gedanken:
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Aisha ---Der Dialog zwischen Jesus und der Samariterin beinhaltet rein geistige Begriffe, d.h. der Dialog bietet keinen Anlass auf Rassismus zu schließen.
--- Ende Zitat ---

das kann gut sein, dass ich hier einen falschen Ausdruck verwendet habe. Mich würde auch interessieren, ob eine in meinen Augen typisch rassistische Handlung (= jemanden ablehnen, wegen seiner Herkunft, nicht wegen seines Verhaltens) aus religiösen Gründen anders ist als wenn man keine religiösen Gründe anführt. Kurz gesagt ist für mich eine Ablehnung eines anderen Menschen, die lediglich aufgrund seiner Religionszugehörigkeit basiert genauso Rassismus wie beispielsweise wenn jemand aufgrund seiner Hautfarbe diskrimminiert wird. Es wäre dann halt religiös begründeter Rassismus.

Vielleicht brauche ich auch einfach nur einen anderen Ausdruck für diese Haltung. Ablehnung? Diskrimminierung? Wie nennt man das, was zwischenmenschlich zwischen Juden und Samaritern abgelaufen ist? Verachtung? Ignorieren? Sie haben sich ja nicht deshalb nicht verstanden, weil sie einander kennengelernt und für unsympathisch gehalten haben, sondern weil sie sich schon vom Aussehen her erkannt haben und dann aufgrund der unterschiedlichen Religion (ohne Gegenseitigem Diskurs) nichts miteinander zu tun haben wollten. Man kann ja verschiedener Meinung sein, dafür müsste man aber zumindest mal miteinander sprechen. Und genau das haben diese Volkszugehörigen vermieden. Die Frau am Jakobsbrunnen war ja fast entsetzt, dass sie von einem Juden angesprochen wird.

Rechtfertigt eine differente Religionszugehörigkeit !per se! die Verweigerung von Gemeinschaft?



@Aisha


--- Zitat von: Aisha ---Der Dialog zwischen Jesus und der Samariterin beinhaltet rein geistige Begriffe, d.h. der Dialog bietet keinen Anlass auf Rassismus zu schließen.
--- Ende Zitat ---

Die Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin war real. Die geistigen Begriffe können uns eine tiefere Bedeutung des Textes offenbaren. Das Zwischenmenschliche in der ersten Begegnung ist jedoch das, was ich eben vorschnell als Rassismus bezeichnet habe. Eine gegenseitige Ablehnung oder besser gesagt ein Ignorieren? Verachten? aufgrund von anderer Religionszugehörigkeit.

shabbat shalom

Tricky

petpfeff:
@tricky
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus_ohne_Rassen#Rassismus_ohne_Rassen_nach_.C3.89tienne_Balibar
Stuart Hall sieht im Alltagsbewusstsein vieler Menschen einen „Rassismus ohne Rassen“, der sich als soziale Ausschliessungspraxen manifestiere, aber keine ausgeprägte Rassentheorie zur Grundlage habe. Danach läge Rassismus vor, wenn eine ausgrenzende Mehrheitsgruppe die Macht besäße, eine Minderheit als nicht „normal“ oder „anders“ zu definieren und sie in ihren Lebensbedingungen zu benachteiligen.
    „Wenn dieses Klassifikationssystem dazu dient, soziale, politische und ökonomische Praxen zu begründen, die bestimmte Gruppen vom Zugang zu materiellen oder symbolischen Ressourcen ausschließen, dann handelt es sich um rassistische Praxen.“

    – Stuart Hall: Rassismus als ideologischer Diskurs[6]

Nach Hall ermögliche es der Rassismus ohne Rassen
 „Identität zu produzieren und Identifikationen abzusichern. Er sei Bestandteil der Erzielung von Konsens und der Konsolidierung einer sozialen Gruppe in Opposition zu einer anderen, ihr untergeordneten Gruppe. Allgemein wird dies von Hall als Konstruktion ‚des Anderen‘ beschrieben.“[7]

petpfeff:
eine der Fragen von Tricky:

Was genau ist dieses lebendige Wasser, von dem Jesus spricht?
Trinkt man einmalig davon und dann ist es gut, oder trinkt man öfter davon?
Wie trinkt man davon und wie weiß man, ob man davon getrunken hat?

Da ich diese Fragen nicht ganz verstehe hatte ich gehofft über Antworten von anderen Forenmitgliedern zu den oben aufgeführten Fragen das Denkmuster erfassen zu können.

Mit der Frage was Adonai dazu sagt meine ich die Worte des Gottes Israels. Im Heute.

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