Autor Thema: Die Frau am Jakobsbrunnen  (Gelesen 14680 mal)

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Aisha

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Die Frau am Jakobsbrunnen
« am: Fr., 18. Juni 2010, 10:17 »
Schalom zusammen,

da es von  christlicher Seite nicht so gerne gesehen wird, dass wir im ChristenForum unsere jüdischen Auslegungen einbringen, setzen wir
dieses Thema

hier fort

Wer sich schon ein bisschen darauf vorbereiten möchte, kann einiges über den Begriff des Brunnens hier nachlesen.


Aisha

(richtigen Link gesetzt.)

Aisha

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #1 am: Sa., 19. Juni 2010, 10:40 »
Schalom Freily,

Zitat
vielleicht sollten wir hier erst einmal abklären, von welcher Ebene aus die Experten jeweils argumentieren.
Wenn es jetzt so aussieht, als sei hier ein Dissenz unter den Experten ausgebrochen, dann gehört dies nach meiner Meinung vorerst abgeklärt.

Genauso ist es Freily.
ABER vorab: ich bin kein Experte. Experten sind in diesem Fall der ABA und der Josef Gikatilla.
Das einzige , was ich heute gemacht habe, den Gikatilla im Zusammenhang übersetzt. Er erklärt das alles. Nie und nimmer würde ich mir diese Schuhe dieses großen Gelehrten anziehen.

Eine Bitte an dich: Da der Brunnen in Beer Scheva nichts mit dem Jakobsbrunnen im NT zu tun hat: Könntest du unter "ein wenig Hebräisch" ein eigenes Thema "Beer Scheva" eröffnen? (Den Wunsch sofort ausgeführt! -freily-)
Dort werde ich dann den ganzen Text von Gikatilla hineinstellen.

schalom

Aisha

Offline ABA זאב ברנובסקי

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HaSchomronit
« Antwort #2 am: So., 27. Juni 2010, 18:41 »
    השומרונית


שלום טריקי
Schalom Tricky,
wie schon länger versprochen komme ich jetzt zu der namenlosen Frau !!!

Zitat von: Tricky
Warum fragt Jesus die Samariterin nicht nach ihrem Namen?
Warum bleibt die samaritische Frau namenlos?
Dazu lieber Tricky, einige Gedankengänge die ich von Schalom BenChorin aufgeschnappt habe, denn auch wir LIBERALE
sowie auch besagte Reformierte machen sich ebenfalls Gedanken über "biblische" Wort-Symbolik !

Für dieses Inkognito von NoName gibt es einen guten Grund:
Sie leidet entsetzlich darunter, dass sie zum Gespött der anderen geworden ist. Oft genug musste sie
sich dumme Bemerkungen über ihren Lebenswandel anhören und verächtliche Blicke ertragen.
Es ist, als wenn das Leben einen dicken Grauschleier um ihr Herz gelegt hätte. Sie kann einfach nicht mehr.
Ihre Kräfte reichen nicht mehr, um dem Geschwätz standzuhalten. Lieber nimmt sie diese tägliche Qual der
Hitze auf sich. Natürlich weiß sie selbst auch, dass sie nicht rein zufällig das "Schwarze Schaf" des Ortes ist.
Fünfmal war sie verheiratet, und nun lebt sie mit dem sechsten Mann unverheiratet zusammen.
Unerhört!

Aber offenbar fragt sich niemand im Ort, warum das so ist. Wurde sie von ihren Männern verstoßen,
vielleicht wegen Krankheit oder weil sie keine Kinder bekommen konnte? War sie Witwe?
Auch wir erfahren es nicht.
Noch nicht einmal ihren Namen erfahren wir.
Sie bleibt namenlos, und namenlos ist auch ihr Leid. Ohne Mann wäre sie unversorgt und hilflos.
Also lebt sie wieder mit einem zusammen. Heiraten darf sie ihn ohnehin nicht, denn fünf Heiraten
sind die gesetzliche Obergrenze zu damaliger Zeit. Aber für die, die sich die Mäuler über sie zerreißen,
ist sie natürlich abgestempelt. Das ist eine, die sich mit immer neuen Männern abgibt.

Als JESCHUA mit der namenlosen Frau zusammentrifft können wir aus der erstaunten Reaktion der Frau
ablesen, dass Jeschua hier einen Tabu-Bruch begangen. Sie macht ihn sofort höflich auf sein,
 aus der Sicht jüdischer Gesetzesfrömmigkeit ungehöriges Verhalten aufmerksam, um ihn zu warnen:
>> Wie kannst du als Jude mich, eine SCHOMRONIT, um Wasser bitten? <<

An der Kleidung war er eindeutig als Jude und Rabbi aus dem Kernland erkennbar. Und für die waren
die SCHOMRONIM "Luft"; man ignorierte sie (z.B. Joh 8,48) und behauptete, sie seien vom Teufel besessen.
Doch JESCHUA hat sich noch weiter gefährlich aus dem Fenster hinausgelehnt:
> Wer aus einem Gefäß eines Samariters trank, machte sich kultisch unrein. <
Außerdem war es für einen Rabbi völlig undenkbar, von sich aus eine Frau anzusprechen, zumal beide
alleine auf weiter Flur waren!

Beim Zusammentreffen von Jeschua mit der namenlosen Frau am Brunnen geht es um Durst und um
>>> lebendiges Wasser <<<
Die namenlose Frau denkt da ganz praktisch und hofft offenbar darauf, sich durch die Hilfe Jeschuas das
mühsame tägliche Wasserschleppen ersparen zu können.
JESCHUA meint dagegen das "Wasser des Lebens" , das er allen schenkt, die ihm glauben und von ihm
lernen. Für diese Menschen wird das "lebendige Wasser" zum wirklichen Durstlöscher, der die Durststrecken
im Leben endgültig beendet und "sprudelnde Quelle" für sie selbst und andere wird.

Das Gespräch zwischen der namenlosen Frau und JESCHUA wird nun heikel, denn Jeschua spricht plötzlich
den wunden Punkt im Leben dieser Frau an:
> Geh, ruf deinen Mann, und komm wieder her! <
Die namenlose Frau lässt das Gesprächsthema zu, geht darauf ein und ist völlig überrascht, als JESCHUA
ihr auf den Kopf zusagt, wie viele Männer sie schon hatte und wie sie jetzt lebt.
Im Angesicht JESCHUAS kann die Frau etwas tun, was sie bisher nicht konnte:
>>> ihre traurige Lebenswahrheit sehen und sie aussprechen.
Zu ihm hat sie sofort Vertrauen gefasst. Für sie ist blitzartig klar, dass dieser Mann, der die Geheimnisse
anderer sehen kann, ein wahrer Prophet sein muss.

JESCHUA hat ihr keinerlei Vorwürfe gemacht, sondern nur Klartext über ihre Lage gesprochen.
Die verzweifelte Frau saugt seine Worte dennoch wie ein trockener Schwamm auf:
Dieser Mann kennt ihre dunkle Seite, aber er spricht trotzdem mit ihr auf Augenhöhe, ohne verächtlichen
Blick, ohne bissigen Kommentar. Dieser Mann sieht das Scheitern in ihrem Leben, aber er sieht auch ihre
Sehnsucht nach Glück, nach wirklicher Liebe, nach einem gelungenen Leben. Es tut einfach gut, sich endlich
einmal nicht verstecken zu müssen!

Die Frau ohne Namen kann als Beispiel dienen für alle, die innerlich unerfüllt, leer und unzufrieden sind,
>>> und wer ist das nicht bisweilen?
Diese namenlose Frau springt bei JESCHUA gewissermaßen über ihren eigenen Schatten und vertraut sich ihm an.
Er sieht ihren Durst und er sieht auch unseren Durst, und dabei geht es um mehr als um Brunnenwasser!

   שלום אבא

 Schalom ABA
_

tricky

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #3 am: Mo., 28. Juni 2010, 08:47 »
Schalom ABA!

Vielen Dank für deine Mühe und die Erklärung.

Ich hätte noch einiges zu der Begebenheit zu sagen, habe mir aber eine Forenpause verordnet und will mich daran halten.

viele Grüße

Tricky

Offline freily

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Antw:HaSchomronit
« Antwort #4 am: Mo., 28. Juni 2010, 14:04 »
Schalom ABA,
  Die Frau ohne Namen kann als Beispiel dienen für alle, die innerlich unerfüllt, leer und unzufrieden sind,
>>> und wer ist das nicht bisweilen?
Diese namenlose Frau springt bei JESCHUA gewissermaßen über ihren eigenen Schatten und vertraut sich ihm an.
Er sieht ihren Durst und er sieht auch unseren Durst, und dabei geht es um mehr als um Brunnenwasser!
und um genau dieses mehr, werden wir im Kabbalah-Archiv eingehen, denn das Hebräische ist ein Netzwerk aus Zweigen und Blättern!
Oder irre ich mich da, lieber ABA, wenn man den hellenistischen Einfluß beidseite läßt?

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #5 am: Do., 01. Juli 2010, 11:36 »
Schalom,

Zitat von: ABA
Für dieses Inkognito von NoName gibt es einen guten Grund:
Sie leidet entsetzlich darunter, dass sie zum Gespött der anderen geworden ist.

Vielleicht ist sie das, Vielleicht aber auch nicht. Wir wissen es nicht, der Text sagt nichts darüber.


Zitat
Oft genug musste sie
sich dumme Bemerkungen über ihren Lebenswandel anhören und verächtliche Blicke ertragen.
Es ist, als wenn das Leben einen dicken Grauschleier um ihr Herz gelegt hätte. Sie kann einfach nicht mehr.
Ihre Kräfte reichen nicht mehr, um dem Geschwätz standzuhalten. Lieber nimmt sie diese tägliche Qual der
Hitze auf sich. Natürlich weiß sie selbst auch, dass sie nicht rein zufällig das "Schwarze Schaf" des Ortes ist.

Vielleicht hat es sich so zugetragen, Vielleicht aber auch nicht. Der Text sagt nichts darüber.

Zitat von: ABA
Fünfmal war sie verheiratet, und nun lebt sie mit dem sechsten Mann unverheiratet zusammen.
Unerhört!

da wäre nun interessant, ob die Samariter , die Menschenopfer brachten, in dieser Hinsicht moralische Anforderungen stellte. Der Text schweigt dazu.


Zitat
Aber offenbar fragt sich niemand im Ort, warum das so ist. Wurde sie von ihren Männern verstoßen,
vielleicht wegen Krankheit oder weil sie keine Kinder bekommen konnte? War sie Witwe?
Auch wir erfahren es nicht.
Noch nicht einmal ihren Namen erfahren wir.
Sie bleibt namenlos, und namenlos ist auch ihr Leid. Ohne Mann wäre sie unversorgt und hilflos.
Also lebt sie wieder mit einem zusammen. Heiraten darf sie ihn ohnehin nicht, denn fünf Heiraten
sind die gesetzliche Obergrenze zu damaliger Zeit. Aber für die, die sich die Mäuler über sie zerreißen,
ist sie natürlich abgestempelt. Das ist eine, die sich mit immer neuen Männern abgibt.

Vielleicht !!! Vielleicht hat sie aber auch ihre Kinder den Götzen geopfert, wie es bei den Samaritern so Brauch war.

Zitat
Als JESCHUA mit der namenlosen Frau zusammentrifft können wir aus der erstaunten Reaktion der Frau
ablesen, dass Jeschua hier einen Tabu-Bruch begangen. Sie macht ihn sofort höflich auf sein,
 aus der Sicht jüdischer Gesetzesfrömmigkeit ungehöriges Verhalten aufmerksam, um ihn zu warnen:

Naja, ob es sich um "Gesetzesfrömmigkeit" handelt, wenn man mit potentiellen Menschenopfer-Bringern keine Freundschaften pflegt, ist ein anderes Thema.
Gut, dass es heute keine solchen mehr gibt.


Zitat
An der Kleidung war er eindeutig als Jude und Rabbi aus dem Kernland erkennbar. Und für die waren
die SCHOMRONIM "Luft"; man ignorierte sie (z.B. Joh 8,48) und behauptete, sie seien vom Teufel besessen.

Ach so ich dachte der "Teufel" ist eine christliche Erfindung.


Zitat
Joh: 4: Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

das sieht eher nicht danach aus, dass die Frau sogemieden worden wäre, denn man hat auf sie gehört!

Aber wie gesagt, dass sind Vermutungen, die man anstellen kann.

Kabbalah ist jedoch eine Wissenschaft, da geht es um andere Dinge im Text.

Aisha

Offline ABA זאב ברנובסקי

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #6 am: Do., 01. Juli 2010, 12:48 »
Schalom Aisha,

Zitat von: ABA
Schalom Tricky,
wie schon länger versprochen komme ich jetzt zu der namenlosen Frau !!!

d.h. ich habe zu diesem Thema schon mehr und eingehender geschrieben!
Dies musst du dann im Zusammenhang sehen, somit wären die vielen "WARUMs" erklärbar.

Schalom ABA
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Offline freily

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #7 am: Do., 01. Juli 2010, 12:55 »
Schalom ABA,
d.h. ich habe zu diesem Thema schon mehr und eingehender geschrieben!
Dies musst du dann im Zusammenhang sehen, somit wären die vielen "WARUMs" erklärbar.
und deswegen gibt es ein Archiv, daß man dort sehr wichtige Beiträge zusammenführt, nach Themen geordnet.

Denn nicht jeder kann sich erinnern, wo man über was mal geschrieben hat.
Meine Beiträge zB. sind nicht so wichtig, deshalb auch nicht im Archiv.

Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
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freily©

Aisha

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Antw:Die Frau am Jakobsbrunnen
« Antwort #8 am: So., 04. Juli 2010, 09:36 »
Hallo zusammen,

wer die Symbolsprache der Begebenheit am Jakobsbrunnen gemeinsam anhand der Bibel erarbeiten möchte, möge sich bei mir privat melden.

schalom

Aisha

Diese Opption kann nicht mehr erfüllt werden, weil die Aisha vermutlich ihrem Krebsleiden erlegen ist. -freily -

 

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