Autor Thema: Gehe aus deinem Lande  (Gelesen 5355 mal)

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Gehe aus deinem Lande
« am: Mo., 09. August 2010, 22:27 »
"Gehe aus deinem Lande, verlasse deine Verwandten und dein Vaterhaus, und gehe in das Land, das ich dir zeigen werde."

Er wundert sich darüber, denn dies ist nicht die gewöhnliche Reihenfolge, weil ein Mensch zuerst sein Vaterhaus verlässt, dann seine Verwandten, und dann sein Land. Dies ist es, was die Übersetzer fragen.

In der Arbeit sollten wir interpretieren, dass "dein Erez [Land]" von dem Wort Razon [Wunsch, Verlangen] kommt, wie unsere Weisen darüber sagten: "Lass die Erde [Erez] Gras hervorbringen," dass es glücklich war den Wunsch des Schöpfers zu erfüllen.

Daher bedeutet "Gehe aus deinem Lande" deinen Willen hinter dir lassen, welcher der Wunsch ist, mit dem der Mensch geschaffen ist, genannt "Wille Genuss und Freude zu Empfangen", welcher als Selbstliebe angesehen wird. Deshalb wurde ihm gesagt, der Selbstliebe zu entsagen.

Betreffend "von deinen Verwandten" sollten wir interpretieren, dass der Vater und Nachkomme Ursache und Wirkung oder Ursache und Konsequenz bedeuten. Dies ist, weil der Nachkomme von einem Tropfen in des Vaters Hirn kommt, durch welchen der Nachkomme vorwärtsgebracht wird, so, wie wir es in vorangehenden Artikeln sagten. Das bedeutet, dass die Arbeit, die jemand macht, das Empfangen der Belohnung ist.

So bringt ihm die Arbeit eine Belohnung. Wenn es nicht wegen der Belohnung wäre, dann würde er sich gar nicht bemühen. Folglich ist der Grund, warum er Tora und Mizwot[Gebote] einhält, ist, einen Sohn zu zeugen, welcher " elohnung" genannt wird.

Und was die Belohnung betrifft, so sagten wir bereits, dass es zwei Arten von Belohnung gibt: 1) eine Belohnung als "diese Welt" bezeichnet; 2) eine Belohnung genannt "die nächste Welt."

Es steht im Sohar ("Einleitung zum Buch Sohar"): "Und der heilige Sohar sagt, dass jene zwei nicht als wichtige Sache betrachtet werden." Dort wird es im Sulam Kommentar erläutert, dass es ist, weil sie auf der Grundlage der Selbstliebe gebaut wurden, genannt "Wille zu empfangen um zu empfangen."

Wenn man sich daher mit der Tora und den Mizwot beschäftigt, um eine Belohnung für seinen Willen zu empfangen zu erhalten, dann folgt daraus, dass, sowohl der Vater, damit ist die Arbeit gemeint, als auch der Nachkomme, der aus der Arbeit entstanden ist, welcher als "Belohnung" bezeichnet werden, auf der Selbstliebe basierten.
Es bedeutet, dass der Tropfen in des Vaters Hirn, welcher als "Arbeit" bezeichnet wird, nur sein Gedanke von Selbstliebe war, und er hier seit Anbeginn seiner Arbeit war. Natürlich stammt der Neugeborene, damit ist die Belohnung gemeint, die er zu empfangen erwartet, ebenfalls aus Selbstliebe.

Es wurde ihm gesagt: "Gehe aus deinem Lande," gemeint ist, entsage deinem Willen zu empfangen; "verlasse deine Verwandten" verweist auf die Nachkommen, die geboren wurden, "verlasse dein Vaterhaus," bedeutet die Belohnung, die aus dem Haus des Vaters heraus entstanden ist, dies ist die Arbeit, die auf eine auf Selbstliebe basierende Belohnung zeugt.

"In das Land, das ich dir zeigen werde." Dieses Land bedeutet ein Verlangen zu geben. Dieses Land bedeutet das Verlangen zu geben, denn dieses Land weist auf den Willen zu geben hin. "Das Land," bedeutet den Wunsch zu geben, das bedeutet, dass er mit der Enthüllung des Schöpfers belohnt wird.

"Das ich dir zeigen werde" bedeutet, dass es ihm der Schöpfer Selbst zeigen wird. Mit dem Willen zu empfangen ist das nicht so, wo Begrenzung und Verhüllung platziert wurden, und er wurde dunkel und von Leben des Lebens getrennt, und das verursacht Dunkelheit.

"Daher kann ich dir bei deinem Willen zu empfangen nicht gezeigt werden, sondern eher bei dem Willen zu geben." Dies wird "Äquivalenz der Form" genannt, und dann werden Begrenzung und Verhüllung beseitigt und der Schöpfer erscheint ihm.

"Und ich werde dich zu einem großen Volk machen." In Midrash Raba (Kapitel 39) steht geschrieben: "Als der Patriarch Abraham durch Aram-Nacharaim [Mesopotamien] ging und sie sorglos essen und trinken sah, da sagte er: 'Ich wünsche, dass ich nicht viel in diesem Land habe.' Als er Sulam Zor erreichte und sie mit Jäten während des Jätens und Hacken während des Hackens beschäftigt sah, sagte er: ‚Ich wünsche, ich hätte viel in diesem Land.' Und der Schöpfer sagte ihm: ‚deiner Saat werde Ich dieses Land geben.'"

Um diese Worte zu verstehen, sollten wir interpretieren, so wie wir oben sagten, dass Erez [Land, Staat] Verlangen bedeutet. BeAram [in Aram] hat die Buchstaben von Awram. "Als Abraham durch Nacharaim ging," Nacharaim kommt von dem Wort Nachor [Aramäisch: Licht], und dann sah er, dass es Menschen gibt, deren einziger Wunsch nach Licht ist. Dies wird als "essen und trinken" bezeichnet, das Ziel der Belohnung. Deshalb sagte er: "Ich wünsche, dass ich nicht viel in diesem Verlangen habe."

"Als er Sulam Zor erreichte," Zor kommt von dem Wort Zar [eng, Feind]. Es bedeutet dass sie Zarut [Enge; könnte jedoch auch Schwierigkeit bedeuten]. Er sah, dass sie in Sulam waren, wie in "Sulam" [Leiter] steht auf der Erde und reicht in den Himmel hinauf." Und er sah, dass sie sich mit Jäten während des Jätens und Hacken während des Hackens beschäftigten, das bedeutet, dass all ihre Gedanken auf des Menschen Arbeit gerichtet waren, dass ihr Hauptziel war, dass ihre Arbeit ordentlich ist, das ist, dass die Kelim [Gefäße] wo die Fülle platziert werden sollte, ordentlich sind. Sie achten nicht auf die Früchte, die Belohnung. Sondern sie befolgen die Reihenfolge der Arbeit, wie er sagt: "Jäten während des Jätens, und Hacken während des Hackens."

Dann sagte er: "Ich wünsche, ich hätte viel in diesem Land," das bedeutet in diesem Verlangen, welches hauptsächlich bezweckt, dass die Arbeit ordentlich ist, und die Belohnung, welche die Früchte sind, gehört nicht dazu. Darüber wird gesagt: "Die geheimen Dinge gehören dem Herrn unsern Gott," das bedeutet, dass die Belohnung das Geschäft des Schöpfers ist, und wir dürfen die Belohnung nicht benötigen, sondern sollen zufrieden sein mit gar nur der leichtesten Berührung seiner Arbeit belohnt worden zu sein, unter allen Umständen. Und es ist ein großes Privileg für ihn. Und die einzige Sache, die uns enthüllt ist, ist die Handlung.

Nun können wir interpretieren: "Und ich werde dich zu einem großen Volk machen." Groß ist genau in Bezug auf die Handlung. Größe unter jenen, die arbeiten, sind nur Handlungen die außerhalb jedes Grundes, [Motivs, Verstandes] sind.  Nur dem schreiben sie Wichtigkeit zu. Aber sie berücksichtigen die Lichter, die sie durch ihre Arbeit empfangen, nicht, weil Lichter ein Teil von "die geheimen Dinge gehören dem Herrn unsern Gott sind," das bedeutet, dass es die Schöpfertat ist, und Er macht, was auch immer Er will.

Sie ersuchten Ihn nicht, ihnen zu geben, weil dies nicht ihr Ziel war. Sie haben nur ein Ziel - dem Schöpfer Genuss zu bereiten, ohne Belohnung, da die ganze Belohnung ist, dass sie das Privileg haben, dem König zu dienen. Es macht für sie keinen Unterschied welche Art von Dienst sie für den König verrichten, ob  es wichtig oder unwichtig ist, weil sie nur daran denken, wie sie dem König Genuss bereiten können.

Zum Beispiel machen nur wenige Menschen freiwillig unwichtige Jobs. Sie nehmen sie trotzdem an, weil sie dadurch etwas haben, womit sie den König erfreuen können, denn nicht viele Menschen wollen dies.

Die Moral ist, dass, wenn es nicht viele Menschen gibt, die in die Richtung von Arbeiten über dem Verstand gehen wollen, da jeder denkt, dass dies unehrenhafte Arbeit ist, und sie derartige Arbeit als "Exil" ansehen, diese Menschen, die den König durch die Übernahme speziell solcher Rollen Genuss bereiten wollen. Ihre Arbeit wird "Die Göttlichkeit aus dem Staub erheben" genannt. Diese Arbeit wird auch "Göttlichkeit im Exil" genannt, und dies ist die einzige Arbeit, die sie wollen. Jedoch für Arbeit, um Lichter  und Fülle von oben zu empfangen, gibt es viele Freiwillige.

Nun können wir interpretieren was unsere Weisen sagten (Shabbat, 127), "Rav Yehuda sagte: ‚Rav sagte, Gastfreundschaft ist größer als die  Göttlichkeit zu grüßen," so wie geschrieben steht: ‚Und sagte: ‚Mein Herr, wenn ich nun in Deinen Augen Gefallen gefunden habe, dann übergehe bitte nicht Deinen Diener ." Rashbi interpretiert: "Übergehen bedeutet, dass er ihn verließ und die Gäste grüßen ging." Wir können sagen, dass er diese Sache aus dem lernte, was ihm der Schöpfer sagte: "Und ich werde dich zu einem großen Volk machen," das bedeutet, dass die wichtige Sache die Handlung ist und nicht die Lichter. Das bedeutet, dass die Essenz ihrer Arbeit die Nächstenliebe ist und sie sich selbst nicht berücksichtigen. Folglich gibt es trotz des Grüßen der Göttlichkeit, sicherlich größeren Genuss für den Körper durch die Arbeit aus Nächstenliebe"

Dies ist, warum hier, sobald ihm der Schöpfer sagte: "Und ich werde dich zu einem großen Volk machen," deine Größe hauptsächlich darin liegt,  damit ist gemeint in Handlungen, und dies ist warum er hier eine Stelle hatte wo er sich selbst zeigen könnte. Mit anderen Worten, er wird sicher sein, dass er keine Vorteile berücksichtigen will. Während es ein wahrlich großer Vorteil ist, mit dem Grüßen der Göttlichkeit belohnt zu werden, wählt er noch immer die Handlung, das bedeutet er zielt nicht auf irgendeine Belohnung für seine Arbeit ab, sondern die wichtigste Sache ist die Arbeit selbst.  Und hier ist es, wo er Platz für eine genaue Prüfung findet, da es eindeutig eine große Sache ist, auf eine Belohnung zu verzichten und im Gegenzug für die Belohnung Arbeit zu empfangen.

Quelle:
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
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