Autor Thema: Torah  (Gelesen 10830 mal)

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Aisha

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Torah
« am: Mo., 22. November 2010, 12:19 »
Schalom,

hier eine Zusammenfassung der Bedeutung des hebräischen Wortes "Torah".
Die christliche Verwendung in den griechischen Schriften (nomos-Gesetz) wird ebenfalls angesprochen.
Leider weiß ich nicht mehr , wer der Autor ist. Das spielt jedoch keine Rolle, weil Grundlagenwissen laut Zitierregeln nicht zitiert werden muss.
Die hebräische Schrift aus dem Artikel hat das Programm leider nicht übernommen.
 
       
Die Wurzel des Substantivs 'TORA'       (jara), damit wird 'zeigen', aber auch 'schießen'ausgedrückt.

Daraus ist das Verb       (hora) entstanden, das wiederum 'lehren', 'anweisen', 'anleiten' bezeichnet.

Auch das
 Substantiv 'Moreh'       ist eng verwandt mit dem Verb       (jara)  und dem Verb       (hora). 'Moreh'   

wird normalerweise mit Lehrer übersetzt, auch in der modernen hebräischen Sprache. 

Auch das Wort   
'Melamed' bedeutet Lehrer. Letzteres stammt aus der Wortwurzel       (lamed) - lernen und beinhaltet 'jemand
der das Lernen weitergibt'.

      
Mit der Wurzel       (lamed) ist auch der Zusammenhang mit dem Wort 'TALMUD'       und   
 (talmid = Lehrling, Schüler) angegeben. Ein 'Moreh' ist ein Lehrer.

Nach meiner Ansicht ist hiermit sprachlich überzeugend bewiesen, dass der Sprach -Begriff 'TORA'   
'Lehre', 'Anweisung' oder 'Weisung' bedeutet und keinesfalls mit 'Gesetz' übersetzt werden darf.

Außerdem
haben MOREH       und TORA       die gleiche Grundbedeutung, nämlich Lehrer und Lehre, wobei der
Lehrer die Lehre in den menschlichen Lebensvollzug integriert.

„Horcht her, ihr Völker und ihr Menschen, hört auf mich! Denn von mir kommt die Weisung
   (Tora), und mein Recht wird       (mishpati) den Völkern zukommen".
 

Jesaja 51:4

Aus den obigen Zitaten wird die universale Bedeutung der Tora für alle Menschen wohl augenfällig werden.
 
„Viele Völker machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Ewigen
und zum Haus des G’ttes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn
von Zion kommt die Weisung       (Tora), aus Jerusalem kommt das Wort des Ewigen."     
   Micha 4:2

Der griechische Begriff nomos umfasst im Gegensatz dazu sehr unterschiedliche Dinge:

Das Sittengesetz (Torah Mi-Snai). Die hält Paulus für „heilig, gerecht und gut“ (Röm 7,12)

Die Halacha: „die Art wie man geht“. Das ist die rabbinische Auslegung. Diese ist nicht statisch und wird zeitgemäß angepasst.

Torah. Für die 5 Bücher Mose, die Christus gemäß Paulus erfüllt hat.

In 5.Mose 27:26 beziehen sich die „Flüche“ ausschließlich auf „diese Torah“ sprich 11 Weisungen an dieser Stelle.

Aisha

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Re: Torah
« Antwort #1 am: Mo., 22. November 2010, 12:37 »
Torah - תורה

Lehre -von  horah  הורה= zeigend.h. die Geheimnisse werden enthüllt, dem der sie studiert-

 joreh  יורה - Regen wie der Regen die Erde tränkt und Leben-Wachstum bewirkt, so erweckt die Torah das Potentieal des Menschen und macht ihn zu einer Quelle des Lebens und des Wachstums

- orah אורה = Licht
Torah ist Licht , durch das wir G’ttes Gegenwart in jedem Aspekt unseres Lebens erkennen

- jirah  יראה= Furcht
wahre G’ttesfurcht kommt durch Torahstudium

Psalm 111:10 Der Anfang der Weisheit ist G’ttesfurcht


Offline freily

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Torah
« Antwort #2 am: Mo., 22. November 2010, 13:18 »
Schalom Aisha,


da hat mich mein Gefühl bzw. Gespür wieder sehr gut gewarnt.
Denn ich erkenne, da muß ich noch viel lernen.!
So was nenne ich Schriftenstudium, und nicht die Hohlreden die man sonst aufgetischt bekommt.

Danke und

Liebe Grüße
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freily©

Aisha

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Re: Torah
« Antwort #3 am: Fr., 17. Dezember 2010, 13:12 »
Gerschom Scholem schreibt in seinem grundlegenden Buch
»Die jüdische Mystik« (Frankfurt am Main, 1967; S.15):
was für Kabbalisten die Torah ist:

»Die Tora ist für sie  ein lebendiger Organismus. Ein geheimes
Leben pulsiert in unendlichen Schichten in dessen Innerem unter der äußern
Schale des Wortsinns, und jede solche Schicht entspricht einem neuen und
tiefen Sinn der Tora. Die Tora besteht also nicht nur aus Kapiteln, Sätzen und
Worten, sondern sie ist vielmehr die lebendige Verkörperung der göttlichen
Weisheit, aus der ewig unendliche Strahlen brechen. Sie ist nicht nur das historische Gesetz von Gottes Volk, obwohl sie das auch ist, sie ist vielmehr das kosmische Gesetz aller Welten, das der göttlichen Weisheit entsprang.
Jede Konfiguration von Buchstaben in ihr, ob sie nun innerhalb der
Menschensprachen Sinn hat oder nicht, ist ein Symbol einer der Kräfte Gottes, die im Universum wirken.«



Offline freily

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Re: Torah
« Antwort #4 am: So., 30. Januar 2011, 11:33 »
Schalom Aisha,
Gerschom Scholem schreibt in seinem grundlegenden Buch
»Die jüdische Mystik« (Frankfurt am Main, 1967; S.15):
was für Kabbalisten die Torah ist:

»Die Tora ist für sie  ein lebendiger Organismus. Ein geheimes
Leben pulsiert in unendlichen Schichten in dessen Innerem unter der äußern
Schale des Wortsinns, und jede solche Schicht entspricht einem neuen und
tiefen Sinn der Tora. Die Tora besteht also nicht nur aus Kapiteln, Sätzen und
Worten, sondern sie ist vielmehr die lebendige Verkörperung der göttlichen
Weisheit, aus der ewig unendliche Strahlen brechen. Sie ist nicht nur das historische Gesetz von Gottes Volk, obwohl sie das auch ist, sie ist vielmehr das kosmische Gesetz aller Welten, das der göttlichen Weisheit entsprang.
Jede Konfiguration von Buchstaben in ihr, ob sie nun innerhalb der
Menschensprachen Sinn hat oder nicht, ist ein Symbol einer der Kräfte Gottes, die im Universum wirken.«
Das diese Worte wahr sind, sieht man schon an den Geboten, wovon ich die ersten zehn aus dem masoretischen Text hierher schreiben werde:

1. Und Elohim sagte all diese Worte: Ich bin JHWH dein Elohim, der dich heraus führte aus dem Erdland Mizraim, aus dem Haus der Dienerschaften.

2. Nicht werden Dir andere Elohim zu deinem Angesicht dazu getan.

 Nicht machst Du dir einen Skulpgötzen oder irgendeinen der gleichen Art dessen was oben in den Himmel und was unten auf dem Erdland und was in den Wassern unter dem Erdland ist.

3. Nicht wirftst Du dich Ihnen huldigend hin und wirst Ihnen nicht dienstbar werden, denn ich JHWH dein Elohim bin ein Eifernder EL*, der heimsucht die Vergehung der Väter auf den Söhnen bis zum dritten und vierten Glied, die mich hassen.
Aber ich mache Huld für Tausende die mich lieben und den Hütern meiner Gebote.

4. Nicht erhebst Du den Namen JHWH's zum Wahnsinn, denn nicht entschuldet JHWH den, der seinen Namen zum Wahn erhebt.

5. Zu Gedenken ist der Tag des SchaBat, ihn zu Heiligen. Sechs Tage dienst Du und tätigst all deine Aufträge, aber der siebente Tag ist ein SchaBat dem JHWH deinem Elohim. Nicht tätigst Du irgendeinen Auftrag (Arbeit), Du und dein Sohn, deine Tochter, dein Diener und deine Bemutterin und dein Getier und Dein Gast.
Denn  in sechs Tagen machte JHWH die Himmel und das Erdland und das Meer was in ihnen ist und ER ruhte am siebenten Tag ; darum segnete JHWH den Tag des SchaBat's und heiligte ihn.

6. Beherrliche deinen Vater und deine Mutter damit sich verlängern deine Tage auf der ADaMa'H (Erde?), welche JHWH dein Elohim (Kraft?) Dir gibt.

7. Nicht mordest Du.

8. Nicht die Ehe brichst Du.

9. Nicht sagst Du gegen deinen Nächsten als Zeuge der Falschheit aus.

10. Nicht begehrst Du das Haus deines Nächsten, noch seine Männin, noch seine Bemutterin, noch seinen Diener, noch seinen Stier, noch seinen Esel, noch alles was deinem Nächsten zu eigen ist.


Wie es dann weiterging kann man selber lesen.

Liebe Grüße

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Re: Torah
« Antwort #5 am: Di., 01. Februar 2011, 00:15 »
Schalom an die Leser,
1. Und Elohim sagte all diese Worte: Ich bin JHWH dein Elohim, der dich heraus führte aus dem Erdland Mizraim, aus dem Haus der Dienerschaften.
Gerschom Scholem nennt nicht umsonst die Torah einen lebenden Organismus.

Warum?

Man beachte die Essenz vom ersten der Gebote: Ich bin YHVH dein Elohim

Im deutschen wird profan der Name Elohim nur mit Gott übersetzt, weil die meisten Übersetzer keinen Ahnung von der Richtigkeit und Wichtigkeit dieses Namens haben.
Die meisten jüdischen Übersetzer werden in der Regel entweder mißachtet oder diese haben keinen Ansporn, dies richtig zu stellen.
Ich jedoch bin der Ansicht, daß eine richtige Information wichtiger ist, als jeglicher Standesdünkel!

Korrekt übersetzt müßte es heißen:Ich bin Jahweh deine {schöpferischen} Kräfte....
Der wahre Sinn ergibt sich aus dem Plural des Wortes Elohim, die sich im Bereschit als Schöpferkräfte darstellen und nicht Geist (Ruach) heißt!

Somit erhellen sich die Gebote G'TTes als ein Akt der Liebe an den Menschen, denn G'TT will uns was Gutes geben und wir sollten langsam lernen, das GUTE richtig anzunehmen, daß wäre dann die gelebte Torah!

Liebe Grüße

Schreibfehlerkorrektur
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