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Freiheit_Definition in der Bibel

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Aisha:
Freiheit – ihre wahre Definition

von Dr. William Stern

Die Sidra dieser Woche berichtet über die Knechtung der Juden in Ägypten und G-ttes Versprechen, sie zu erlösen – womit ihnen ihre baldige Befreiung in Aussicht gestellt wurde.

So wird Pessach der "Zeitpunkt unseres Freiwerdens" genannt, denn es erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft. Die Freiheit stellt das höchste Ideal jeder demokratischen Gesellschaftsordnung dar. Wir marschieren unter ihrem Banner, kämpfen für sie und sterben für sie. Leider jedoch sind viele, wenn sie die Freiheit suchen, zugleich bemüht, das "Joch" eines spirituell orientierten Lebens abzuschütteln. Für sie ist die Religion, mit all ihren Vorschriften und Verboten, eine unangenehme Last, die mit unserem Zeitalter der Raumschiffe angeblich nicht im Einklang stehe. Deshalb sucht man die sog. "Freiheit" darin, dass man "tut, was man will" – eine "Befreiung" von den Aufgaben, die eine religiöse Lebensweise stellt.

Wo immer die Tora sich mit dem Thema der Freiheit befasst, definiert sie diesen Begriff in Wahrheit grundlegend anders. Totale Freiheit, im Sinne der Tora, (vgl. Schmot Rabba 41, 7; siehe auch Tikkune Sohar, Tikkun 56), ist Freiheit im Hinblick auf jeden der drei Aspekte, die zusammen das menschliche Leben ausmachen: a) den Bereich der Seele, b) den Bereich des Körpers und c) die Umgebung, in der die individuelle Person lebt.

Die Unterdrückung der Juden in Ägypten und ihre anschließende Befreiung enthalten eben diese Elemente des von uns definierten Freiheitsbegriffes: Die Versklavung erstreckte sich vollständig über die drei genannten Bereiche des Lebens: a) die geistige Versklavung (Sohar Chadasch, Anfang von Jitro; Schmot Rabba 3, 4) durch ein Land tiefster moralischer Verderbtheit; b) schwerste physische Unterdrückung durch harte Arbeit; c) die Versagung jeglichen Anteils an materiellen Gütern, zu denen sie berechtigt gewesen wären (Exodus 5, 16; Sifri zu Num. 11, 5, und Raschi dort).

Die Befreiung erstreckte sich gleichfalls über diese drei Gebiete, und auch hier in vollem Ausmaße: An erster und wichtigster Stelle stand die spirituelle Erlösung; den Juden wurde aufgegeben, Lämmer – von den Ägyptern heilig gehalten – zu nehmen und zu opfern (Exodus 12,21; Schmot Rabba 16, 2- 3; Ezekiel 20, 7), womit sie in aller Öffentlichkeit die Wertlosigkeit des ägyptischen Kultes bekundeten. Zweitens erfuhren sie die körperliche Befreiung, indem sie aus Ägypten mit "erhobener Hand", mit Gesang und Jubelrufen marschierten (Mechilta zu Exodus 14, 8). Und was drittens ihren Anteil an materiellen Gütern betraf, berichtet die Tora, dass sie "mit großem Reichtum" auszogen (Genesis 15, 14; Exodus12, 35- 36).

Es muss somit einleuchten, dass eine harmonische und vollkommene Freiheit nicht durch eine Lebensführung erzielt werden kann, bei der die Seele (das G-ttliche im Menschen) dem Körper untergeordnet ist, und wo dann beide, Körper und Seele, der materiellen Welt ergeben sind. Das Höhere kann doch dem Niedrigeren nicht bedienstet sein, noch kann es in einem solchen Zustand Genugtuung finden. Das Höchste im Menschenleben, die Seele, wird nie einwilligen, dem Körper zu unterstehen.

Die offensichtliche Schlussfolgerung hieraus ist, dass wahre Freiheit nur dann erzielt werden kann, wenn der Körper von seinen sinnlichen Neigungen "erlöst" und für die Aufgabe, dem Schöpfer zu dienen, freigemacht wird.

Quelle: http://www.chabadgermany.com/library/article_cdo/aid/716049/jewish/Freiheit-ihre-wahre-Definition.htm

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