Autor Thema: Erklärung zu BE’eR SCHeVa - Gikatilla  (Gelesen 4589 mal)

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Erklärung zu BE’eR SCHeVa - Gikatilla
« am: Di., 07. Februar 2012, 09:30 »
Schalom,

als Kabbalah-Schüler möchte ich Euch eine Erklärung eines bekannten Kabbalisten nicht vorenthalten.
Zitat
„Jeder Gebrauch des Wortes SCHeVuAh wird abgeleitet von dem Wort SCHiVAh (sieben) . Die Essenz davon ist enthalten in dem, was Abraham , unser Vater, zu Avimelech sagte:

In der Sprache der Kabbalah/Torah stehen alle Worte miteinander in Beziehung. Es gibt da keine Ausnahme. Denn alles ist ein Gewebe oder ein Baum des Lebens wie man sagt. Dort ist alles EINS.
Kabbalisten sind ja, wie Gerschon Scholem sagte, keine Dualisten :)
Zitat
„Nimm die SCHeVa (sieben) Lämmer von mir als Beweis, dass ich den Born gegraben habe.“ Deshalb wurde der Ort BE’eR SCHeVa genannt , denn es war dort, wo beide niSCHVAu (schwörten) (1. Mose 21:30)
Schon hier sehen wir den Zusammenhang, der Schwur wurde mit 7 Lämmern geschworen. Das Wort Schwur und 7, sind nicht nur sprachlich ident, sondern sie stehen in einem geistigen Zusammenhang.

Neben den drei verschiedenen Verwendungen der Sprache, die in diesem Vers erwähnt werden; jeder Gebrauch [ der Wurzel SCHeVa] hat einen Einfluss auf die andere.

Hier erklärt er dies deutlich.
Zitat
Der erste Teil des Verses sagt: „Nimm die SCHeVa Lämmer von mir als Beweis , dass ich den Born gegraben habe.“
Dann setzt der Vers fort;
Zitat
„deshalb wurde der Ort „BE’eR SCHeVa“ genannt, und was ist danach geschrieben?“. Denn es war dort, dass beide niSCHVAu (schwörten) – diese drei Bedeutungen vereint während dieser Woche, deshalb sagt der Vers: „Deshalb nannten die den Ort BE’eR SCHeVa.

Was der nicht hebräisch könnende nicht sehen kann, aber auch Leute wie manche Geburtsjuden nicht, ist Folgendes:
 Gikatilla spricht von drei Bedeutungen der Sprache. Das Wort "Woche" nämlich, heißt im Hebräischen Schavua . Man sieht, wir haben wieder ein gleichlautendes Wort.
Die Woche hat wiederum sieben Tage :)
 
Bei weitem nicht der Gikatilla alleine, sondern ALLE Weisen, von denen ich lerne, sehen diese Zusammenhänge. So kann man auch die 7 Wochen (49 Tage) zwischen Pessach und dem Fest SCHAVUOT (Wochen) nicht von dem SCHWUR trennen, der am Berg Sinaj am 50. Tag gegeben wurde.
Deutlich sieht man hier, wie wunderbar die Torah doch ist, welche Weisheit in der Sprache liegt und viele können es nicht einmal sehen. Es hilft überhaupt nichts, hebräisch zu können oder es als Muttersprache zu haben, es ist der Geist , der einem diese Dinge zeigt.
 
Weshalb sagt der Vers „Deshalb“?
 Es muss sich auf die SCHeVa (sieben) Lämmer beziehen und dem SCHaVuA (Schwur), weil beide wurden als Grund angegeben, den Ort BE’eR SCHeVa zu nennen.
 
Und hier ist der Gikatilla der Orientale, der nicht der aristotelischen Logik erlegen ist, nach der immer nur EINE Sache stimmen kann und die andere nicht :).
BEIDES kann durchaus stimmen.
 
Zum Hintergrund: Die europäische Wissenschaft tickte sehr lange nach der hellinistischen Logik des Aristoteles, nicht umsonst waren es Juden wie Einstein, die es wagten daraus auszubrechen, um die besten Entdeckungen zu machen.
HEUTE ist es selbst in der Wissenschaft klar, dass die Natur nicht nach Aristoteles funktioniert :)
Zitat
Später wird geschrieben:
Und er nannte es SCHiVAh (sieben), deshalb war der Name der Stadt BE’eR SCHeVa
(1. Mose 26:33)

Dieser Vers wird meistens unter den Tisch fallen gelassen. Der Raschi, Kommentator in jeder jüdischen Bibel, und kein Kabbalist, erkannte dies auch und kommentierte dementsprechend, dass die 7 mit dem Schwur zusammenhängt! (siehe Raschi-Kommentar)
Zitat
Nun erscheint nur sieben und die Benutzung von Schwur wird nicht erwähnt; so die essentielle Bedeutung des Wortes ist sieben, weil die Essenz von Schwur wird auf den Ort des Brunnens bezogen. Nun müssen wir das klären.
Jeder, der schwört , schwört durch die Essenz der sieben Sphären , welche die Essenz der sieben Tage der Schöpfung sind.
All das hängt vom Attribut EL ChaJ, welches SCHaBaT ist und es ist somit der 7.Tag. Jeder SCHeVuAh (Schwur) hängt an SCHeVi’i (der Siebente). Die Essenz davon ist im Vers
„AM JOM haSCHeVi’i ( 7.Tag) hörte ER auf vajiNaFaSCH.“
(„und ruhte“ –NaFaSCH.“
(„und ruhte“ – NaFaSCH also beinhaltet die Wurzel der Seele). (2.Mose 31:17).

Man wird den Zusammenhang sofort erkennen :)
 
Was wird meistens getan?
Man nimmt drei gleichlautende hebräische Wurzeln : Schwur, Sieben, Sättigung:
 
Und dann schließt man ganz nach aristotelischer Logik jede gegeneinander aus :( Was mehr als Falsch ist!

Somit fällt auch der schöne Zusammenhang zwischen Schabbat, dem 7. Tag und der vollkommenen SÄTTIGUNG der Schöpfung in der Einswerdung mit GOTT weg.
Der Geist hinter den Worten ist verschwunden.
Was soll ich dazu sagen?
Ich lerne die Schrift nur so, und anders würde sie mich nicht interessieren, sie wäre kalt und geistlos.
Das Hebräische ist eine Bildersprache und diese Bilder stecken in den Worten und Buchstaben, wie man hier in diesem Beispiel sehen kann.
 
Nach sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen ist der Zusammenhang richtig erklärt.

 
Schavua tov



Dieser Artikel ist aus den Lehrprotokollen der Aisha erstellt worden. Vielleicht erkennen jetzt manche die Brillianz meiner Lehrerin und Mentorin, die mir die jüdischen Schriften erklärte wie es kein anderer vermochte.
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

 

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