Beitrag aus unserem Archiv Alte FAQ übernommen: (9/2009)DER ANFALLEingangs möchte ich in Erinnerung rufen wie Dostojewsky aus eigener Erfahrung von dem Augenblick,
der dem >Fallen< vorangeht, und von dem Augenblick nachher schrieb:
Ich zitiere zum besseren Verständnis nochmal kurz aus meinem Beitrag
>PAULUS der EPILEPTIKER< (hier)
Die berühmte russische Mathematikerin Sonja KOWALEWSKY berichtet in ihren >Jugenderinnerungen<
dass Dostojewsky mit ihr über seine Epilepsie gesprochen habe:
>> Im Augenblick vor dem >Fallen< habe er die Empfindung gehabt, als stürze der Himmel auf die Erde
und verschlinge ihn. Er habe GOtt in völliger Wirklichkeit empfunden und sei von ihm erfüllt gewesen. <<
und Dostojewsky fährt fort:
>> Ihr alle, ihr gesunden Menschen, könnt euch gar nicht vorstellen, was für ein Glück(sgefühl) es ist, was wir
Epileptiker im Augenblick vor dem Fallen empfinden. Mohamed versichert in seinem KORAN, er habe das
Paradies gesehen und sei drinnen gewesen.
Auch wenn törichte Gelehrte davon überzeugt sind, dass er lügt, meine ich << (so Dosojewsky):
>> Er lügt nicht !
Er war wirklich in seinem Paradies im Augenblick seines Anfalles von Epilepsie, die ihn ebenso plagte
wie mich. Ich weiss nicht, ob dieses Glück Sekunden währt oder Stunden und Monate. Aber du darfst mir
aufs Wort glauben: Ich gebe es nicht um alle Freuden der Welt her, welche mir die Welt bieten kann ! <<
In diesen großartigen Worten finden wir auch den
Schlüssel zur VISION(en) des PAULUS.
Das >
himmlische Licht<, das plötzlich um ihn strahlt, >
das Hinfallen zur Erde<, die >
Hingerissenheit in den
dritten Himmel< - >
ob im Leib oder außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht, GOtt weiß es < -
sein Eintritt ins >
Paradies< und seine >
Blindheit< drei Tage lang, so dass seine Weggenossen ihn an der
Hand fassen mußten und ihn
nach DAMASEK führten, und dass erst nachher >
es ihm plötzlich wie
Schuppen von den Augen fiel und er zu sehen begann < ! ; all das spricht deutlich dafür, dass es sich
hier um einen
Anfall eines Epileptikers handelt!
Der NEUE GEDANKE von Jesus als gepeinigten Messias blitzte im Gehirn des Paulus einen Augenblick
vor seinem >
FALLEN< auf, als das >
himmlische Licht< über ihm erscheint und ihn umgab.
Genau so wie es über dem Fürsten Mischkin, dem Helden Dostojewskys (
d.h. über Dostojewsky selbst),
erstrahlte, oder über BILEAM, >den Mann geschlossenen Auges<, der >fällt und dessen Augen offen sind<,
oder Julius Caesar, Mohammed, Napoleon I.
Aber
nach dem wunderbaren Augenblick des >himmlischen Lichtes< und der >Hingerissenheit zu Paradies<
kamen Finsternis und >BLINDHEIT< - die >Abstumpfung< und >seelische Umnebelung< bei Dostojewsky -
sowie auch vor dem wunderbaren Augenblick >Melancholie, Umnebelung der Seele, Bedrücktheit< da waren.
All dies ist eine Folge der Krankheit, die im Altertum als ein Werk des Satan (
bzw. Bote des Satans)
angesehen wurde. denn der
Epileptiker ist ein Besessener, in den ein Dämon gefahren sein soll, und wer
den Kranken sieht,
spuckt auf ihn, um
nicht durch den bloßen Anblick mit der häßlichen Krankheit, die Dämonen
und Gespenster hervorrufen würden,
angesteckt zu werden.Darum sagt PAULUS den Galatern
DANK dafür, dass sie einen Menschen, in den der >Dämon< gefahren war,
>NICHT< verachtet und
>NICHT< bespuckt haben aus Angst, es könnte die Krankheit auch sie befallen !!!
Die lange Liste der EPILEPTIKER, die in ihrem Leben Großes als Politiker leisteten; wie Caesar, Napoleon,
Peter der Große, und Männer von starkem Willen und beinahe mystischen Glauben an sich selbst waren;
oder die durch eine mystische Religiosität hervorragten und diese vielfach vertieften, wie Augustinus, Mohammed,
Savonarola, Jakob Böhme, oder die in der Philosophie und Literatur Gewaltiges schufen, wie Pascal, Rousseau, Dostojewsky
– diese lange Liste erklärt uns auch (
selbstredend mutatis mutandis) die doppelte Tätigkeit des Paulus:
Auf der einen Seite ist ER der Ideologe eines einzigartigen mystischen Glaubens, und auf der anderen Seite,
ist er der große Organisator einer neuen >
Religionsgemeinschaft<, die unmöglich hätte geschaffen und
eingerichtet werden können ohne das reiche und besondere Talent eines >Politikers<, der um die Wirklichkeit
weiß und > die Zeit für jegliches Ding kennt<
Die VISION auf dem Wege nach DAMASEK übte auf PAULUS einen mächtigen Eindruck aus. Trotzdem
spielte sich in ihm zweifellos ein innerer Kampf zwischen dem, von der >neuen VISION< ergriffenen Gefühl
und dem Beharrungsvermögen der alten Anschauungen ab. Denn ein Mensch wie Paulus verzichtet nicht
>leichten Herzens< auf eingewurzelte Glaubensvorstellungen.
Der Besuch während seiner Krankheitszeit nach dem epileptischen Anfall durch die Geschichte mit
CHANANJAübte starken Einfluß auf Paulus aus. >Es fiel ihm wie Suppen von den Augen< und
Chananja half ihm das NEUE
jetzt mit anderen Augen zu sehen ! Also
nicht GEGEN sondern
FÜR die Sekte der
NOZRIM zu sein.
CHANANJA und sein Einfluß war es auch, der Paulus klar machte, dass für diesen neuen Glauben reiche Aussicht
bei den >GOttesfürchtigen< unter den Heiden bestehe. Jedoch müsse klar sein, dass man denen
nicht so die
jüdischen Zeremonialgesetze auferlegen kann.
Bei den Proselyten der Stadt waren
die Frauen in der Überzahl. Ihnen genügte das Tauchbad!
Würde man also auch von den nichtjüdischen Männern die
Beschneidung NICHT fordern und sich mit
dem bloßen Tauchbad begnügen, würde die Zahl der Proselyten, die dann Juden und zugleich Jünger
Jesu würden, mehr und mehr zunehmen . . . !!!
Und mit dem Beginn der Abschaffung der Zeremonialgesetze, die dem DAMASEK-Erlebnis folgten,
war
der Bruch mit dem Judentum in der Antike eingeleitet !!!
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