Autor Thema: Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?  (Gelesen 14492 mal)

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tricky

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Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« am: Mo., 15. Juni 2009, 12:23 »
Schalom zusammen!

Es mag vielleicht manchem eigenartig erscheinen, dass im Unterforum Christen ein Thema mit dem Titel Sabbat erstellt wird. Und vorweg möchte ich gleich sagen, dass der Sabbat an und für sich hier in diesem Thema außer Frage gestellt ist. Über Sabbat-Sonntag oder die Gebote-Frage möchte ich hier nicht eingehen und soll auch nicht eingegangen werden!

Inspiriert wurde ich durch eines unserer Sabbatschulthemen zum Sabbat. Hier geht es mir um das WIE.


Wie erlebt ihr euren Sabbat?

Was hat/kann der Sabbat in eurem wöchentlichen Ablauf?

Was ist unter SabbatHALTUNG zu verstehen?

Wie feiert man Sabbat?

Wie ist das Verhältnis von "ich soll" zu "ich darf nicht" am Sabbat? ... Wie oft stellt ihr euch die Frage "ist das, was ich tue ok oder sollte ich es lieber lassen?" am Sabbat?

Habt ihr einen persönlichen Katalog, der beschreibt was am Sabbat zu tun ok ist und was nicht?

Ist die Sabbatfeier eine Sache persönlicher Heiligung oder gibt es allgemeingültige Richtlinien?


Dazu ein paar Bibeltexte zur Inspiration, die schon mal einige Aspekte des Sabbats behandeln:

Mk 2/23 Und es geschah, daß er am Sabbat durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken. 2/24 Und die Pharisäer sagten zu ihm: Sieh, was tun sie am Sabbat, das nicht erlaubt ist? 2/25 Und er spricht zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte, und als ihn und die bei ihm waren, hungerte? 2/26 Wie er in das Haus Gottes ging zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch denen gab, die bei ihm waren? 2/27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen; 2/28 somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.

Jes 56/1 So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit! Denn mein Heil ist nahe, daß es kommt, und meine Gerechtigkeit, daß sie geoffenbart wird. 56/2 Glücklich der Mensch, der dies tut, und das Menschenkind, das daran festhält: der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und seine Hand davor bewahrt, irgend etwas Böses zu tun! 56/3 Und der Sohn der Fremde, der sich dem HERRN angeschlossen hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich sicher von seinem Volk ausschließen. Und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein dürrer Baum! 56/4 Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate bewahren und das erwählen, woran ich Gefallen habe, und festhalten an meinem Bund, 56/5 denen gebe ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen, besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgelöscht werden soll. 56/6 Und die Söhne der Fremde, die sich dem HERRN angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, jeden, der den Sabbat bewahrt, ihn nicht zu entweihen, und [alle,] die an meinem Bund festhalten: 56/7 die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Bethaus. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen [mir] ein Wohlgefallen sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. 56/8 So spricht der Herr, HERR, der die Vertriebenen Israels sammelt: Zu ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln.

Jes 58/13 Wenn du deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst, deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu treiben, und nennst den Sabbat eine Wonne und den heiligen [Tag] des HERRN ehrwürdig, und [wenn du] ihn ehrst, so daß du nicht deine Gänge machst, deinem Geschäft nachgehst und [eitle] Worte redest, 58/14 dann wirst du deine Lust am HERRN haben. Und ich werde dich einherfahren lassen auf den Höhen der Erde und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters. Ja, der Mund des HERRN hat geredet.

viele Grüße

Tricky

P.S. Es müssen nicht alle meine Fragen beantwortet werden. Es kann auch eine nach der anderen drankommen.

ABA

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #1 am: Mo., 15. Juni 2009, 14:50 »
שלום טריקי
Schalom Tricky

Zitat
P.S. Es müssen nicht alle meine Fragen beantwortet werden.
Das ist ein guter Vorschlag!  ;)

Bez. der persönlichen Haltung des Schabats müssen wir jetzt unbedingt folgendes Unterscheiden:

1. Handelt es sich um einen gläubigen oder ungläubigen Juden !?
2. Welcher Richtung gehört er/sie an !?
3. Wo lebt er/sie !?

Nach diesen Haupt-Kriterien unterschieden, wird auch der Schabat gehalten!

Biblisches Grundprinzip:
Der 7. Tag (welches widerspruchslos der Samstag ist) ist der Tag der Ruhe !
WURZEL = שבת > ausruhen, die Arbeit einstellen, den Schabattag genießen/verbringen, [auch=streiken]

Für einige "Tätigkeiten" gibt die TENACH (sog. AT) klare Hinweise was der "Bündnis-Gläubige"
grundsätzlich nicht tun soll !!!

Der TALMUD hingegen, ist nichts anderes als das, was das Wort ausdrückt :
>>> die menschliche BELEHRUNG was richtig oder falsch sein soll <<< !!!

Talmudisches > Summa Sumarum:
Der SCHABAT ist um des Menschen willen gegeben !
und der Mensch darf nie der Knecht des Schabats werden !!!


Unser persönliches SCHABAT-Fest ist ein rein familiäres !
Oberstes Prinzip ist Ruhe der Arbeit, Aufbau des geistigen Lebens.
Besonders in der Familie!
(es ist zu bemerken, dass ein regelmäßiger Synagogenbesuch für uns hier in der DIASPORA etwas schwierig ist)
also dann zuhause:
Freitagabend das Festessen ist vorbereitet.
Die Kinder gewaschen und gut gekleidet.
Gemeinsames anzünden der Schabatkerzen durch die IMA bzw. der Mädchen!
Verschiedene Gebete (aus dem Schabat-Seder) durch die Kinder in hebr. und Ü-deutsch.
Wein und Brotbrechen (Halle).
Es folgt das Schabatessen!

Der Schabat selbst (also am Samstag) ist dann bei uns vorwiegend ein Familientag !

Zum Schabat-Ausgang (Mozej-Schabat) wird ebenfalls gefeiert.
Und somit beginnt Schawua-tof , die neue gute gesegnete Woche!

PS:
Wenn wir allerdings in ISRAEL sind, läuft es etwas mehr religiös und Gemeindebezogen ab.

שלום אבא
Schalom ABA

tricky

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #2 am: Mi., 17. Juni 2009, 10:16 »
Schalom ABA!

Danke für deine Antwort, sie geht genau in die Richtung wie ich dieses Thema angehen möchte.

Zitat von: tricky
P.S. Es müssen nicht alle meine Fragen beantwortet werden.
Zitat von: ABA
Das ist ein guter Vorschlag!  ;)

Zum Glück habe ich das PS geschrieben. Meistens versuche ich durch viele Fragen möglichst viele Leser meiner Fragen anzusprechen...und übersehe dabei, dass sich mancher vielleicht überfordert fühlt. Deshalb auch mein PS :-)

Zitat
Bez. der persönlichen Haltung des Schabats müssen wir jetzt unbedingt folgendes Unterscheiden:

1. Handelt es sich um einen gläubigen oder ungläubigen Juden !?
2. Welcher Richtung gehört er/sie an !?
3. Wo lebt er/sie !?

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Warum spielt die örtliche Umgebung eine Rolle? Ist das Sabbatgebot vom lokalen Umfeld unterschiedlich? Oder was meinst du mit "persönliche Haltung"? Ist die ein oder andere Tätigkeit am Sabbat hier (der eine Ort) ok und dort (an einem anderen Ort) nicht ok?


Zitat von: ABA
Biblisches Grundprinzip:
Der 7. Tag (welches widerspruchslos der Samstag ist) ist der Tag der Ruhe !
WURZEL = שבת > ausruhen, die Arbeit einstellen, den Schabattag genießen/verbringen, [auch=streiken]

streiken ist mir neu :-). Hat aber nichts damit zu tun, dass jemand am Sabbat wirklich zu einer Streikveranstaltung geht, oder?


Zitat von: ABA
Für einige "Tätigkeiten" gibt die TENACH (sog. AT) klare Hinweise was der "Bündnis-Gläubige" grundsätzlich nicht tun soll !!!

Da bin ich mir eben nicht sicher, ob die moderne Zeit diese klaren Hinweise noch kennt. Beispiel: Eine Familie mit der ich am Sabbat Nachmittag die Zeit verbracht habe, hat mir ihren relativ neuen Miele Dampfgarsuperwuzziherd präsentiert, der auch ein Sabbatprogramm hat. Das heißt, dass er sich am Beginn des Sabbats einschaltet und am Ende wieder ausschaltet. Ich frage mich, ob das die moderne Auslegung von diesem Text hier ist oder nicht:

2 Mo 35/3 Ihr dürft am Sabbattag in all euren Wohnsitzen kein Feuer anzünden.

Ich frage mich hierbei: Ist das Anzünden so viel anders als das Brennen lassen? und Ist elektrischer Strom gleich Feuer (bzw. hat er die gleiche Funktion)?


Zitat von: ABA
Talmudisches > Summa Sumarum:
Der SCHABAT ist um des Menschen willen gegeben !
und der Mensch darf nie der Knecht des Schabats werden !!!

Damit entspricht der Talmud genau dem Text aus Markus. Ich empfinde das als ganz wichtiges Prinzip, das das Verständnis des Sabbats gut zusammenfasst.


Und jetzt zum praktischen Teil.

Zitat von: ABA
Unser persönliches SCHABAT-Fest ist ein rein familiäres !
Oberstes Prinzip ist Ruhe der Arbeit, Aufbau des geistigen Lebens.
Besonders in der Familie!

Bei uns ist das genauso. Die Familie und die Zusammenkunft steht am Sabbat im Mittelpunkt. Gemeinsam wird das geistige Leben betrachtet und im Gebet auch vor Gott getragen.


Zitat von: ABA
(es ist zu bemerken, dass ein regelmäßiger Synagogenbesuch für uns hier in der DIASPORA etwas schwierig ist)

Da habe ich es geographisch besser, weil ich die Möglichkeit habe mich in der Gemeinde mit lieben Freunden zu versammeln.
Ist es schwierig, weil keine Synagoge in der Nähe ist, oder hat es einen anderen Grund?


Zitat von: ABA
also dann zuhause:
Freitagabend das Festessen ist vorbereitet.
Die Kinder gewaschen und gut gekleidet.
Gemeinsames anzünden der Schabatkerzen durch die IMA bzw. der Mädchen!
Verschiedene Gebete (aus dem Schabat-Seder) durch die Kinder in hebr. und Ü-deutsch.
Wein und Brotbrechen (Halle).
Es folgt das Schabatessen!

:-) Kinder gewaschen und gut gekleidet :-) - da habe ich lachen müssen.

Was ist eine IMA?

Ist das Schabatessen ein kaltes Essen oder wie wurde es erwärmt?

Wie steht es mit dem Gesang?


Ich möchte auch noch ein Beispiel aus dem Gespräch über den Sabbat in meiner Gemeinde einbringen. Und ich möchte gleich auch dazusagen, dass ich keinen allgemeingültigen Katalog aufstellen möchte, sondern einfach darüber reden, wie man etwas versteht, wie man es macht und warum. Man soll sich hier ganz frei fühlen zu schreiben wie man etwas erkannt hat und tut, ohne Anspruch, dass es Allgemeingültigkeit hat und von jedem genau so (wie man es selbst empfindet) zu tun ist.
Erstes Beispiel: Es ist Sabbat und wir haben Gäste. Die Küche ist schon am Freitag (oder vorher) vorbereitet worden und es wird das Essen gewärmt und gemeinsam gegessen. Nach dem Essen steht erfahrungsgemäß der Tisch voll mit gebrauchtem Geschirr. Was tun? Es gibt mehrere Möglichkeiten:

-) Das Geschirr stehen lassen und am Ende des Sabbats wegräumen. (mit dem Nachteil, dass der Tisch für die restliche Zeit des Sabbats der Unbrauchbarkeit anheimfällt)
-)  Das Geschirr abräumen und irgendwo zwischenlagern. (Vorteil: wenig "Arbeit", wenig Zeitverlust; Nachteil: Das Geschirr ist optisch sichtbar und erinntert den Hausmann, der dafür zuständig ist jedes Mal, wenn er hinschaut daran, dass er es in den Spüler räumen muss, was der Sabbatstimmung abträglich ist.)
-) Das Geschirr direkt vom Tisch in den Geschirrspüler räumen.

Ich hoffe, dass dieses Beispiel nicht lächerlich wirkt, es ist jedenfalls aus der Praxis entnommen. Gibt's noch eine 4. Option?

viele Grüße

Tricky

ABA

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #3 am: Mi., 17. Juni 2009, 13:05 »
שלום טריקי
SchalomTricky,

Danke für deine Nachfrage und ich möchte dir in 2 Teilen antworten,
1. der Persönliche
2. neue Gedanken zu deinem Eingangsbeitrag

Deine 1. Frage:
Zitat
Warum spielt die örtliche Umgebung eine Rolle?
a) Zum Einen, ob man in der Diaspora ist oder im EREZ ISRAEL !
   und zwar im Bezug auf die Arbeitszeit mit dem Kampf des christlichen Sonntags
   und unserer "Arbeitsruhe" am Samstag!
   In ISRAEL natürlich kein Thema den Schabat dann zu halten wann auch Schabat ist!!!
b) Zum Anderen ist die Nähe einer Synagogen-Gemeinde wichtig wenn man in der Diaspora ist !

Weiterhin fragst du:
Zitat
streiken ist mir neu ?
Hier wollte ich nur von dem hebräischen WURZELWORT שבת (schabat) erklären,
welche Wörter ansonsten noch davon abgeleitet werden,
wie z.B. > streiken < (niederlegen der Arbeit [außerhalb des Schabats])

und dann noch:
Zitat
... in all euren Wohnsitzen kein Feuer anzünden.
wird für unsere Zeit als Auslegungs-Schikane benutzt !!!
(darauf antworte ich dir später noch wenn ich kurz Rabbi JESCHUAs Ansichten beleuchte)
zu Mose Zeiten war es nämlich mit/ohne Feuerzeug und Streichhölzern etwas komplizierter.
In etwas moderner Zeit, erfand man die >Sparflamme< am Gasherd,
und selbst wenn diese ausging konnten die Gesetzlichkeit-fanatiker
immer noch auf den SCHABAT-GOJ zurückgreifen ! :-\
(das ist ein NICHT-JUDE der der für die Gesetztes-Frommen am Schabat das "Eisen aus dem Feuer" holt)

den biblischen Spruch ...
Zitat
Der SCHABAT ist um des Menschen willen gegeben !
und der Mensch darf nie der Knecht des Schabats werden !!!

> Damit entspricht der Talmud genau dem Text aus Markus <
... gab es allerdings schon vor dem auftauchen in den christlichen Schriften!

Weitere Frage von dir:
Zitat
Was ist eine IMA ?
Das ist unsere Mamma !

und dann noch:
Zitat
Wie steht es mit dem Gesang?
In unserer Familie hat GOtt beim Verteilen dieser Gabe das männliche leider übersehen,  :'(
Jedoch die Mamma und die zwei jüngeren Töchter sind darin gesegnet!
Wir beschränken uns meist auf  > Lecha Dodi < (Begrüßung der Königin SCHABAT)

zu guterletzt.
Zitat
Das Geschirr stehen lassen ...
... kommt bei einer 7 köpfigen Familie (+ Besuch/Freunde) nicht in Frage!
2 Tage in einem Sauladen leben, ist nicht der SINN des SCHABATs !!!

שלום אדא
Schalom ABA
(und auch die Mischpoche)

PS:
(zu punkt 2. ... neue Gedanken)
Ein paar andere Gedanken zum SCHABAT und seiner menschlichen GESETZLICHKEIT
möchte ich noch schreiben. Doch dies etwas später.

ABA

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #4 am: Mi., 17. Juni 2009, 13:56 »
שלום טריקי
Schalom Tricky,

Nun möchte ich versuchen anderes aus deinen Eingangsfragen aus meiner Sicht zu beantworten.

Mit Recht führst du folgende Markus-Stelle auf:
Zitat
... seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken

Jetzt versetzen wir uns mal diese gut 1800 Jahre zurück.
Berücksichtigen wir die 2 großen jüdischen Religionsansichten, die hellenistische und die "paläsitinische!
Gedenken wie der verschiedensten Gruppen in ISRAEL (Jehuda,Schomron,Galil) !
Pharisäer / Sadduzäer / Essener / AmHaArez / Apokalyptiker / Minäer / Therapeuten / Sikarier usw. usw.

Es steht außer Zweifel, dass Rabbi JESCHUA Ben Josef von Anbeginn gegenüber Mosche und den Propheten
einen freien Standpunkt einnahm.
Er gedachte nie daran, (wie es später das Christentum über Paulus klarzumachen versuchte)
die Zeremonialgesetze anzutasten, sondern vielmehr die Ausübung der hergebrachten
religiösen Satzungen. Selbst wenn und wie es die damalige pharisäische Auslegung verlangte.

Nicht gegen die Beobachtung hergebrachter religiöser Bräuche, besonders des Schabats,
richtete sich sein heiliger Eifer, sondern gegen den Mißbrauch, den eine herrschsüchtige
und heuchlerische Klasse unter den (uns 7 bekannten) Pharisäern damit trieb!
Sie hängten unerträgliche Bürden um den Hals der Menschen, ohne selbst innerlich davon berührt zu sein.
(daran hat sich auch bis heute bei bestimmten Gruppen leider nichts geändert)

Zu einem der schärfsten Ausdrücke seines "gesetzesfreien" Standpunktes im Kampf gegen diese Gruppe
der Pharisäer sehen wir im Ereignis der abgepflückten Ähren, die nur zur Stillung des Hungers dienten,
während sie im Laufen ihres Wanderweges waren!

Eins ergab das Andere:
Gegenbeispiel von David, Auslegung der Gelehrten (Der SCHABAT ist um des Menschen willen ...) usw. usw.
Alles gipfelte dann in den HEILUNGEN am SCHABAT; was zwar schon als Schabatverletzung
allgemein angesehen wurde, jedoch Gruppen wie z.B. die JACHAD (Essener) auch anders sahen.
Beispiel:
Das Tier das am Schabat in den Brunnen fällt, rettet man es oder lässt man es um des SCHABAT Willens verenden ! ?

Deshalb sollten alle Gläubigen sich beim Auslegen religiöser Gebote immer an den >gesunden Menschenverstand<
erinnert werden. Dafür ist Rabbi JESCHUA Ben JOSEF ein vorbildliches BEISPIEL !!!

שלום אבא
Schalom ABA

Aisha

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Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #5 am: Mi., 24. Juni 2009, 10:40 »
Schalom,

Zitat
Aba schrieb: Unser persönliches SCHABAT-Fest ist ein rein familiäres !
Oberstes Prinzip ist Ruhe der Arbeit, Aufbau des geistigen Lebens.
Besonders in der Familie!
(es ist zu bemerken, dass ein regelmäßiger Synagogenbesuch für uns hier in der DIASPORA etwas schwierig ist)
also dann zuhause:
.  Freitagabend das Festessen ist vorbereitet.
.  Die Kinder gewaschen und gut gekleidet.
.  Gemeinsames anzünden der Schabatkerzen durch die IMA bzw. der Mädchen!
.  Verschiedene Gebete (aus dem Schabat-Seder) durch die Kinder in hebr. und Ü-deutsch.
.  Wein und Brotbrechen (Halle).
.  Es folgt das Schabatessen!

Der Schabat selbst (also am Samstag) ist dann bei uns vorwiegend ein Familientag !

Zum Schabat-Ausgang (Mozej-Schabat) wird ebenfalls gefeiert.
Und somit beginnt Schawua-tof , die neue gute gesegnete Woche!

Unser Ablauf ist zu 100% derselbe  :)

Aisha

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Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #6 am: Mi., 24. Juni 2009, 13:42 »
Schalom Aisha und ABA,
Unser Ablauf ist zu 100% derselbe  :)
Bei mir nicht ganz. Weil ich allein bin verpasse ich fast immer den Ausgang, weil ich bei Studien meistens die Zeit vergesse.  :D

Liebe Grüße
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Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #7 am: Mi., 24. Juni 2009, 13:53 »
Schalom ABA,
Zitat von: ABA
Zitat
Das Geschirr stehen lassen ...
... kommt bei einer 7 köpfigen Familie (+ Besuch/Freunde) nicht in Frage!
2 Tage in einem Sauladen leben, ist nicht der SINN des SCHABATs !!!
das sehe ich genauso, weil im Schabbatgebot die Ehefrau ausgenommen wurde bezüglich der Hausarbeiten. Zudem der Geschirrspüler nicht in das Gebot fällt.
Die sonstigen Arbeiten sind darin nicht zu sehen oder gar schwere Lasten zu tragen ist auch der Ehefrau verboten.
So sehe ich das.
Widersprüche nehme ich gerne entgegen, man soll sich ja selber reflektieren und das geht nur über einen fundierten Widerspruch.  :-*

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Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #8 am: Mi., 24. Juni 2009, 19:11 »
Schalom,

Zitat
Freily: das sehe ich genauso, weil im Schabbatgebot die Ehefrau ausgenommen wurde bezüglich der Hausarbeiten.


ABER JETZT NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ!
Das hättet ihr Männer wohl gerne, dass die Hausfrau am Schabbat hackeln darf  ;D

Unser Schöpfer ist für GLEICHbrechtigung beim Ruhen!  :)

Aisha

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Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #9 am: Do., 25. Juni 2009, 04:06 »
Schalom ABA,
Zitat von: ABA
  ...konnten die Gesetzlichkeits-fanatiker immer noch auf den SCHABAT-GOJ zurückgreifen !
(das ist ein NICHT-JUDE der für die Gesetztes-Frommen am Schabat das "Eisen aus dem Feuer" holt)
und da ist das Problem nur, daß der EWIGE sogar verboten hat, ein Tier zum arbeiten einzuspannen.
Also ist der Schabat-Goj eine reine Augenauswischerei, weil der zu den Fremd-Ansässigen zählt und auch nicht arbeiten darf.
 
Also geht der ganze Käse wieder von vorne los?
Heuchelei auf der ganzen Linie !!!
 
Liebe Grüße
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

Aisha

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #10 am: Fr., 03. Juli 2009, 11:17 »
Schalom,

Zitat
Wie erlebt ihr euren Sabbat?

Sehr schön. Bezüglich Ablauf antwortete ich schon.

Zitat
Was hat/kann der Sabbat in eurem wöchentlichen Ablauf?

Dieser Tag ist ganz anders als die übrigen.

Zitat
Was ist unter SabbatHALTUNG zu verstehen?

damit aufzuhören, was die Welt von einem verlangt.

Zitat
Wie feiert man Sabbat?

Mit allem, was zu einer Feier gehört: Familie, Gemeinschaft, gutem Essen, Trinken, Gesang UND Studium von geistigen Texten , Gebet.

Zitat
Wie ist das Verhältnis von "ich soll" zu "ich darf nicht" am Sabbat? ... Wie oft stellt ihr euch die Frage "ist das, was ich tue ok oder sollte ich es lieber lassen?" am Sabbat?

Diese Frage verstehe ich nicht, soll oder darf nicht?

Die Frage, ob etwas okay ist, stellt sich nicht so oft, weil man es eh schon weiß, aber in manchen Situationen schon.

Zitat
Habt ihr einen persönlichen Katalog, der beschreibt was am Sabbat zu tun ok ist und was nicht?

Allgemeine Richtlinien , ja. Was man persönlich macht, die Umsetzung , ist dann meine Sache.

Zitat
Ist die Sabbatfeier eine Sache persönlicher Heiligung oder gibt es allgemeingültige Richtlinien?

das ist mit dem obigen Punkt beantwortet (oder?)

schabbat schalom

Aisha

susanna

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #11 am: Di., 29. September 2009, 15:27 »
hallo und shalom,

ich hätte eine frage zu shabbat!
1. in der hebräischen bibel, ist ja von g´tt der ruhetag angeordnet für sein volk. aber wie wird es in heutiger zeit gesehen, was nichtjuden machen sollten.
was sagt die bibel darüber aus?

2. sollten nicht christen, auch den shabbat halten. [ mit wurde mal gesagt, christen wäre es verboten, den shabbat zu halten, es ginge nur das jüdische volk an), was sagt den gottes wort , darüber aus.
so wie ich die christliche bibel verstehe, sollten christen schon auch den shabbat halten.
und wie wird es aus jüdischer sicht gesehen.
lg susanna

tricky

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #12 am: Di., 29. September 2009, 15:49 »
Shalom Susanna!

Grundsätzlich möchte ich Diskussionen ÜBER den Sabbat, ob er gilt, für wen er gilt usw. lieber außen vor lassen. Das hat den Grund, dass diese Frage in vielen Foren, die ich kenne zu Streit geführt hat. Deshalb habe ich dieses Thema auch mit folgenden Worten begonnen:

Zitat von: tricky
Und vorweg möchte ich gleich sagen, dass der Sabbat an und für sich hier in diesem Thema außer Frage gestellt ist. Über Sabbat-Sonntag oder die Gebote-Frage möchte ich hier nicht eingehen und soll auch nicht eingegangen werden!

Ich denke, dass jeder selbst aus der Bibel herausfinden soll, was für sie/für ihn richtig ist in Bezug auf den Sabbat. Die Bibel ist voll mit Texten zum Sabbat zu Geboten und den verschiedenen Meinungen der biblischen Kommentatoren.

Deshalb freut es mich, wenn ich von dir lese:

Zitat von: susanna
so wie ich die christliche bibel verstehe, sollten christen schon auch den shabbat halten.

belassen wir es dabei und vor allem sollten wir es dabei belassen aus unserer Religion (meine ist christlich) den Mitgliedern anderer Religionen Erkenntnisse mitzuteilen wie sie ihre Religion leben sollen.

Bitte hier nur über die Praxis und das persönliche Verständnis des Sabbats schreiben. Ich hoffe auf dein Verständnis.

viele Grüße

Tricky

Deria

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #13 am: Di., 29. September 2009, 15:59 »
Hallo Susanna

hallo und shalom,

ich hätte eine frage zu shabbat!
1. in der hebräischen bibel, ist ja von g´tt der ruhetag angeordnet für sein volk. aber wie wird es in heutiger zeit gesehen, was nichtjuden machen sollten.
was sagt die bibel darüber aus?

2. sollten nicht christen, auch den shabbat halten. [ mit wurde mal gesagt, christen wäre es verboten, den shabbat zu halten, es ginge nur das jüdische volk an), was sagt den gottes wort , darüber aus.
so wie ich die christliche bibel verstehe, sollten christen schon auch den shabbat halten.
und wie wird es aus jüdischer sicht gesehen.
lg susanna
Kurz mitgeredet:

Es gibt kein Extragebot für Nichtjuden..... Gott hat für alle Menschen die gleichen Gebote gegeben. Wer sich daran hält, dem wird es gut gehen.

Jeder Mensch, der mit Gott leben will, muss seine Gebote halten. So natürlich auch das Sabbatgebot.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, das Sabbatgebot wegzudiskutieren oder einfach für ungültig zu erklären...

Das ist ganz kurz formuliert meine Ansicht zum Sabbat

Liebe Grüße

Deria, die dir ein herzliches Willkommen ausspricht.

PS.: Ich hoffe, es ist nicht verkehrt, dass ich mich so dazu geäußert habe. Es ist meine persönliche Ansicht, die ich niemanden aufzwingen oder einreden will.......

tricky

  • Gast
Antw:Sabbat, eine besondere Zeit; was tun, was lassen?
« Antwort #14 am: Di., 29. September 2009, 16:05 »
Schalom Aviel!

Danke für deine Gedanken zum Sabbat. Einige möchte ich aufgreifen:

Zitat von: Aviel
Zum Schabbat , denke ich viele kennen auch nicht die ganze Bedeutung.
Wenn man mit Christen redet ,denken sie an Gen.2,1-3 ,und verbinden diesen Tag nur als Siegel der Schöpfung und von Haschem geheiligte Zeit.


Die Bedeutung aus der Schöpfung heraus ist doch schon mal ein guter Anfang, meine ich. Über das nur kann man ja noch weiter sprechen :-)


Zitat von: Aviel
für viele ist es rein der Ruhetag Gottes,
vergessen dann aber Exodus 20

Soweit es mich anbelangt ist Exodus 20 enorm wichtig für das Verstädnis des Sabbats. Es zeigt einem ja, dass der Sabbat ein Tag der Woche ist, was in anderen theologischen Kreisen gerne anders gesehen wird (Äonen usw.). Darüber will ich jetzt nicht urteilen, aber in Exodus 20 beschreibt doch Gott sehr schön, was nötig ist, damit man in die Sabbatruhe eingehen kann. Damit man die besondere Zeit mit Gott verbringen kann. Beispielsweise wie Jesus es tat:

Lk  4/16 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.

Wenn man am Sabbat arbeitet, hat man keine Zeit für Synagoge oder Gemeinschaft mit Familie und damit wird klar, dass Schöpfung und Dekalog einen guten Rahmen bieten indem man den Sabbat begehen kann.


Zitat von: Aviel
Wie aber in Gen.der Schabbat auf eine Vorgeschichtliche Schöpfung sich gründete so wird er hier weitergeführt und vermenschlicht ,es ist ein Tag wo man der Historischen Gründung unseres Volkes gedenkt ,und die Führung aus der Knechtschaft aus diesem Elend und diesem Schmutz.
sogesehen verkündigt Gen,unserem Volk die Freiheit aus der Sklaverei der Zeit ,
und das Buch Exodus aus der Sklaverei von Menschen.

Zitat von: Aviel
und Christen verbinden diesen Tag eben nur mit der Schöpfung
aber sie sind ja auch nicht aus der Sklaverei geführt worden,
dieses Erlösung schafft auch die Verbindung zu Jeshua.

Hier setzt für Christen wie mich eine geistige Bedeutung ein. Ich gehöre zwar nicht zum natürlichen Volk Gottes (ich habe zumindest meines Wissens nach keine jüdischen Vorfahren), aber ich gehöre zum Volk Gottes, ich fühle mich als sein Kind. Und in diesem Verständnis bin ich Gott auch dankbar, dass er mich aus der Sklaverei der Sünde (Ägypten wird mit Sünde bzw. sündigem Lebensstil verknüpft) herausgeführt hat, ähnlich wie sein Volk zur Zeit Mose.


Aviel, wie verbringst du einen Sabbat, das würde mich interessieren. Was gehört für dich zu einem richtigen Sabbat dazu?

viele Grüße

Tricky

 

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