Autor Thema: Succot - das Laubhüttenfest  (Gelesen 11326 mal)

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Aisha

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Succot - das Laubhüttenfest
« am: Do., 01. Oktober 2009, 11:22 »
Schalom,

aus Aktualitätsgründen möchte ich zum Laubhüttenfest einige Beiträge aus unserem Archiv holen.

Sukkot - Fest der Erfüllungen


Wenn die rabbinische Literatur von „Hachag - dem Fest“ schlechthin, d.h. ohne weitere Bestimmung spricht, meint sie immer Sukkot, das Laubhüttenfest.

Es ist in mehrerer Hinsicht Fest der Erfüllung. Es liefert die notwendige Entspannung nach den ehrfürchtigen Hohen Feiertagen und vollendet sie; es beschliesst die Erntezeit; es ist das letzte der drei Wallfahrtsfeste; schliesslich fällt es jeweils auf Vollmond. Wen wundert's, dass Sukkot unter allen biblischen Feiertagen der fröhlichste war.

Sukkot dauert sieben Tage lang und folgt unmittelbar Jom Kippur. Rosch Haschanah und Jom Kippur haben keine landwirtschaftlichen oder historischen Ursprünge oder Implikationen. Sie sind Ehrfurcht einflössend, ernst und abstrakt. Wir beschäftigen uns mit Themen wie Schöpfung, Tod, Gerechtigkeit, Sünde und Erlösung. An Rosch Haschanah entdeckten und überprüften wir unser Selbst und erlebten die Erneuerung, indem wir auf den richtigen Weg zurückkehrten. An Jom Kippur gaben wir uns ganz der Begegnung mit G!tt hin. Nach diesen schweren Festen kommt Sukkot, voller berstender Energie, Überschwang und Enthusiasmus. Sukkot ist nicht abstrakt sondern erdverbunden. Sein Symbol ist nicht das gekrümmte Schofar sondern der aufrechte Palmwedel.

Der Mondzyklus ist an Sukkot vollendet. Rosch Haschanah fällt jeweils auf Neumond. Es ist ja das Fest der Wiedergeburt. Wir orientieren uns an der kleinen Mondsichel. Während unserer Teschuwah erscheint der Mond immer grösser. Schliesslich ist Vollmond und wir feiern Sukkot. Wir sind versöhnt, geläutert und deshalb voller Freude. Nun erleben und geniessen wir voller Zuversicht die Früchte und Bemühungen während der Hohen Feiertage.

Es sind allerdings nicht nur symbolische Früchte, die wir ernten- Sukkot ist ja das herbstliche Erntedankfest, worauf der Name „Chag Ha‘assif - Fest des Einsammelns“ hinweist. Das Getreide wurde im Frühling, zu Pessach, geschnitten und eingesammelt. Im Sommer, zu Schawuot, sammelte man die ersten Früchte. Auf Sukkot im Herbst fällt nun die Ernte der letzten Früchte. Hinzu kommt um diese Jahreszeit auch die Weinlese. Wiederum erkennen wir die Bedeutung von Sukkot als Fest der Vollendung. Die Ernte ist nun abgeschlosssen, die Freude über das fruchtbare Land gross.

Die zwei wichtigsten Bräuche von Sukkot sind die Laubhütte (Sukkah) und der Feststrauss (Lulav), weisen ebenfalls auf seinen landwirtschaftlichen Ursprung hin. Die Sukkah ist eine Hütte, die aus natürlichen Materialien zum zeitweiligen Gebrauch errichtet wird. Sie diente während der Erntezeit dem Bauern zur Übernachtung nahe bei seinem Arbeitsplatz und als Raum für das Obst, welches über den Winter gelagert werden musste. Tatsächlich schmücken wir ja bis heute die Laubhütten mit Obst, welches wir an die Decke hängen. Die Verbindung mit der Natur wird auch durch den Feststrauss symbolisiert.

Er besteht aus vier Arten (Arba’a Minim), dem Etrog einer zitronenähnlichen Zitrusfrucht, dem Lulav – einem Palmzweig, drei Hadassim - Myrthenzweige und zwei Arawot – Bachweidenzweige. Die Vier Arten werden an Sukkot in alle Himmelsrichtungen geschwungen und bei Prozessionen - ursprünglich um den Altar des Tempels in Jeruschalajim, heute um das Vorlesepult der Synagoge - in der Hand gehalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Feststrauss Thema tausender Interpretationen.

Ist auch der landwirtschaftliche Hintergrund der Laubhütte und des Lulavs einleuchtend, so sind doch beide Symbole „historisiert“. Die Hütten sollen an die vierzigjährige Wüstenwanderung des jüdischen Volkes auf seinem Weg von der Befreiung zur nationalen Unabhängigkeit erinnern:
"Ihr sollt während sieben Tagen in Hütten wohnen, damit eure kommenden Generationen lernen, dass Ich die Israeliten in Hütten wohnen liess, als Ich sie aus Ägypten herausführte“ (Wajikra 23:39).

Auch der Lulav besitzt eine historische Komponente, erinnert er doch an die verschiedenen Stationen der Wanderung durch die Wüste, welche schliesslich in der Palmenstadt Jericho ihr Ende fand.
Auch wenn wir Sukkot als einen Feiertag betrachten der an unsere Geschichte mahnt, erkennen wir das Motiv der Vollendung:
Pessach erinnert uns an den Moment der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten.- Schawuot erinnert uns an den Moment der Offenbarung G"ttes am Berge Sinai und die Übergabe der Lehre.- Sukkot erinnert uns an die Zeit der Wanderschaft durch die Wildnis unter dem Schutz G!ttes und damit an die Vollendung der Unabhängigkeit und der Begegnung mit G!tt-
Die drei Wallfahrtsfeste zeichnen also den Weg des Wachstums noch vom ersten Erwachen im Hinblick auf die Möglichkeit der Freiheit zur leidenschaftlichen und ehrfürchtigen Begegnung mit G!tt bis hin zum Einsammeln der spirituellen Reichtümer. Die Beziehung mit G!tt trägt nun, an Sukkot, Früchte.

Wir können die Sukkah also von ihrer landwirtschaftlichen wie auch von ihrer historischen Herkunft erklären. Sie besitzt allerdings eine Bedeutung,, die darüber herausgeht. Die Laubhütte mit dem unsicheren und ungeschützten Dach betont den Begriff des Vertrauens in G!ttes Schutz. Wir verlassen unsere luxuriösen Häuser und wohnen vorübergehend in einer unstabilen Hütte. Die Botschaft ist eindeutig: Schwelge nicht in der Pracht deiner Besitztümer, mach dich nicht von ihnen abhängig, lerne, sogar in einer Hütte zu leben, wenn es nötig ist; verstehe, dass Sukkot, das biblische Freudenfest schlechthin, auch in Armut und Heimatlosigkeit gefeiert werden kann.
Das Gebot der Sukkah ist einer der wenigen, welches uns vollständig umgeben kann. Wir gehen in die Sukkah hinein, welche nach oben hin so weit offen ist, dass Licht hineinfliessen kann. Und dann spüren wir die Freude darüber, dass das Leben für einen Moment so sicher ist, dass wir furchtlos in dieser offenen Hütte leben können.
Die Sukkah symbolisiert noch in einem anderen Zusammenhang Erfüllung. Die Feiertage des Monats Tischri können als Liebesgeschichte verstanden werden. An Rosch Haschanah erblickte ich meinen Geliebten von weitem. Während der zehn Tage der Teschuwah bewege ich mich auf ihn zu und begegne ihm schliesslich an Jom Kippur. An Sukkot baue ich nun ein gemeinsames Haus. Diese Liebesgeschichte darf durchaus auch wörtlich verstanden werden, fanden doch zu talmudischen Zeiten unmittelbar nach Jom Kippur öffentliche Tanzveranstaltungen statt, die einzig dem Zweck dienten unverheiratete Menschen miteinander zu verkuppeln.

Sukkot ist also in mehreren Beziehungen das Fest der Erfüllung. Es war deshalb schon in biblischen Zeiten das Fest par excellence. Während an Pessach und an Schawuot die Pilgerer Jeruschalajim schnellstens wieder verlassen mussten, um die Ernte einzuführen, wurde an Sukkot sieben Tage lang unbeschwert gefeiert. Die Ernte war ja gesichert. Zu den freudigen Zeremonien gehörte die Wasserlibation am Altar und das damit verbundene Wasserschöpffest. Von diesem heisst es in der Mischnah: "Wer die Freude des Wasserschöpffestes (Bejt Hascho'ewa) nicht gesehen hat, hat nie in seinem Leben eine richtige Freude gesehen." Während der Zeremonien wurde gesungen und mit Fackeln getanzt. Die Leviten spielten auf Flöten, Harfen, Zimbeln und Trompeten. Die Feiern waren ungeheuer intensiv und ekstatisch. Der Höhepunkt war das Ausgiessen von Wasser, welches vorher an der Schiloachquelle geschöpft wurde.

Dieses Wasseropfer an Sukkot ist einmalig. Um dieses Opfer zu bringen muss der Mensch sich nicht abmühen. Da ist nichts zu pflanzen, zu ernten, auszupressen, zu filtern, zu schlachten, auszunehmen oder zu verbrennen. Das Wasser ist Symbol für den Ursprung allen Seins. Es war schon vorhanden, bevor die Erde geschaffen wurde. Das Besondere am Wasseropfer besteht gerade in der Einfachheit und in der Reinheit.

So freudig die Bauern und Winzer an Sukkot auch sein mögen, so kann doch ein gewisses Bangen nicht ausbleiben, das der Ernte im nächsten Jahr gilt. Wird die Regenzeit, die unmittelbar nach Sukkot beginnt, ausreichend sein? In der Mischnah heisst es: "Giesset vor Mir Wasser aus, damit ihr mit Wasser gesegnet werdet." So war das Ritual des Wasserschöpfens auch ein Flehen um genügend Regen. Wenn aber die Erde mit Wasser gesegnet wird, sind alle Bewohner der Erde in diesem Segen miteingeschlossen. Sukkot erhält gerade durch das Wasseropfer eine universelle Komponente.

Auch das Tieropfer verleiht Sukkot den Charakter eines Festes, welches alle Völker erfreuen könnte. Zur Zeit der Tempel wurden nämlich auch siebzig Stiere geopfert, welche den siebzig Ursprungsvölkern entsprechen. Sowohl das Wasser- wie auch das Tieropfer war ein öffentlicher Akt der Solidarisierung Israels mit der gesamten Menschheit.
Sukkot symbolisiert auch in dieser Hinsicht Erfüllung, indem es eine messianische Idee ausdrückt: Lasst uns gemeinsam füreinander beten und arbeiten. So lud etwa der Prophet Secharjah alle Nationen der Welt ein, nach Jeruschalajim zu gehen und "von Jahr zu Jahr G“tt zu dienen und Sukkot zu feiern“(Secharjah 14:16).

In der Liturgie wird Sukkot "Sman Simchatenu - die Zeit unserer Freude" genannt. Diesem Namen liegt die dreifache Aufforderung der Torah zugrunde, sich an Sukkot zu freuen. Sukkot ist in mehrfacher Hinsicht Erntefest. Es steht für die Erfüllungen welche die Form von Freude, Friede und Harmonie in dieser Welt annehmen.

Quelle: Rabbiner Michael Goldberger, Zürich:

http://www.milch-und-honig.com/shiurim.htm#elisa


Aisha

Aisha

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Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #1 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:24 »
Gedanken zu Sukkot:

Israel und die Völker

Am 15. Tag des siebten Monats sollt ihr eine heilige Versammlung halten. An diesem Tag sollt ihr keine schwere Arbeit verrichten, sondern ein Fest für Gott feiern, sieben Tage lang. Ihr sollt ein Brandopfer darbringen... von dreizehn jungen Stieren. Am zweiten Tag zwölf junge Stiere. ...Am dritten Tag elf junge Stiere... Am vierten Tag zehn junge Stiere... Am fünften Tag neun junge Stiere... Am sechsten Tag acht junge Stiere... Am siebten Tag sieben junge Stiere...
(Numeri 29,12-32)


Israels Opferdienst an Sukkot, wo siebzig junge Stiere geopfert wurden, geschah um der Nationen willen. Als der Tempel zerstört wurde, litten deshalb auch die Nationen darunter und verloren ein Sühnemittel.
(Sukka 55b)


Sukkot erinnert uns daran, dass Israel eine spezielle Aufgabe in der Welt hat, die jedoch aufs Engste verbunden ist mit dem Schicksal anderer Völker. Sukkot wird zum universalsten unserer Feste, und darin spiegelt sich die prophetische Sicht wider:
"Wer übrig bleiben wird von allen Völkern, die gegen Jerusalem gezogen sind, wird Jahr für Jahr hinaufsteigen, um den Ewigen, den Gott aller Schöpfung, zu verehren und das Laubhüttenfest zu feiern" (Sach 14,16).

(Jonathan Magonet / Lionel Blue)

http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/sukkot/goyim.htm



Aisha

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Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #2 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:29 »
Hallo,

hier folgt nun eine höhere geistige (kabbalistische) Auslegung der Laubhütten:

Das Symbol der Succa (Laubhütte) סכה

3.Mose 23:42-43

7 Tage sollt ihr in Hütten (Zelten)(succot סכת) wohnen, zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten.

Succa סכה ist das Symbol für die Wolke bei Tag bzw. die Feuersäule bei Nacht, die das Volk Israel begleitete:

2. Mose 13:21

Der EWIGE ging vor ihnen am Tage in einer Wolke (anan) , um ihnen den Weg zu zeigen.

5. Mose 1:33

Der EWIGE geht vor ihnen her im Feuer nachts, dass sie sehen können auf dem Weg , und in der Wolke tags.

Anan = Wolke ענן

4. Mose 10:34

Die Wolke ist ein Symbol für

1. Ruhestätte – hebr. Menuchah

2. Die Feinde zerstreuen sich, die Hasser fliehen vor dir


3. Der EWIGE kehrt ein bei seinem Volk

Warum erinnert Succot an den Exodus?


2. Mose 29:46

Der EWIGE, der sie aus Ägypten geführt, wohnt in ihrer Mitte

--- dies bedeutet die wahre Freiheit, wenn G’tt in deinem Leben ist.

Warum wird Succot im Monat Tischri 5 Tage nach Jom Kippur gefeiert?

Rosch Haschanah und Jom Kippur sind nicht nur Tage der Buße und Umkehr, und des Gerichts, sondern auch der Befreiung von Sünden. (Mitzraim/Ägypten ist das Symbol für geistige Leere).

Die Wolke erschien nach dem Exodus.

Am 1. Jom Kippur – Vergebung für die Sünde des goldenen Kalbes (8 Tage später), danach befahl ER das Mischkan zu bauen (Stiftshütte). Am 1. Jom Kippur , 80 Tage nach Schavuot bekamen die Israeliten die Torah zum 2. Mal.

G’TT kann nicht unter schlechten Menschen wohnen und der von Sünden gereinigte Mensch kann nicht mehr unter der verdorbenen Menschheit wohnen – er wohnt symbolisch in der Succa סכה, d.h. getrennt von der Menschheit (3. Mose 16: 30)

Succa סכה: Symbol für Rückzug / Schutz von der verdorbenen Welt , Getrenntsein von der Welt.

Succa סכה Symbol für die Wohnung G’ttes auf Erden UND seines Volkes

Succa סכה ist Symbol für den Geschmack auf die künftige Welt

Was bedeutet getrennt von der Welt?

4. Mose 23: 42


In Hütten (succot) sollt ihr wohnen sieben tage, alle Eingeborenen in Israel sollen wohnen in Hütten.

d.h. dieses Gebot galt auch für Nicht-Israeliten!

Zur Zeit des Tempels wurden 70 Rinder geopfert zu Succot als Symbol für die 70 Nationen.

Israel erweist den Nationen den größten Dienst wenn es einzigartig bleibt (d.h nicht assimiliert) und eine EINHEIT! Nur so kann es ein SEGEN für die ganze Menschheit sein.

Abraham musste seine heidnische Umgebung verlassen, Israel muss symbolisch die verdorbene Welt verlassen und sich in der Succa versammeln.

Succa סכה ist ein Symbol für das Schild des Glaubens
Aramäisch: „ zila dehemnuta“ = Sitzen unter dem Schutz/Schatten (Zohar)

Derjenige , der die Succa verlässt, d.h. sich von der Botschaft der Succa distanziert ) wird ein „Sklave von Sklaven“werden (Zohar).

Dies bedeutet die Stelle in 3. Mose 21: 1

König Arad „führte Gefangene gefangen“ ---

Die Succa hat also zwei Wirkungen,

die positive Auswirkung der Succa, durch das Sitzen darin – Segen, Frieden, Schutz, Ruhe....
die negative Auswirkung durch das Verlassen der Succa -à Strafe – man ist anderen Mächtigen ausgeliefert.

Quelle: Sfas Emes: The Three Festivals: Ideas and Insights of the Sfas Emes on Pesach, Shavuos and Succos, Anthologized andn Adapted by Rabbi Yosef Stern.



Aisha

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Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #3 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:29 »
Schalom,

Die Wolke AnaN war kein Geschenk, sie waren würdig, weil sie G’tt in die Wildnis gefolgt waren. (Jeremia 2:2)

„Ich erinnere mich an die liebende Güte (CheSeD) deiner Jugend, als du mir in die Wüste gefolgt bist“.

2.Mose 13:21

UND JHWH ויהוה ging vor ihnen am Tage in einer Wolkensäule.

Rashi: „Der Ausdruck waJHWH - und JHWH ויהוה bedeutet immer, dass G’tt mit seinem Beit Din (Himmlisches Tribunal) handelt.

Sie sahen ihn „ajn be ajin“ Auge in Auge.

Das Wort succa סכה hat mit Sehen zu tun:

1.Mose 11:29

jisca (Name Sara)

Wer in der Succa sitzt ist fähig zu “sehen”, den Schutz der emunah.

Wer die Succa verlässt ist „Sklave von Sklaven“ – d.h. der Glaubende hat seine Wurzeln im Himmel, er bringt Früchte auf Erden. Der Sklave hat keine Wurzeln , daher ist er unproduktiv und bringt keine Früchte auf Erden.

Die Wolke war ein Verdienst Aarons, des Kohen haGadol (des Hohen Priesters). Nach seinem Tod verschwand sie.

Zu Jom Kippur ging der Kohen haGadol ins Allerheiligste und die Wolke erschien über der Lade.
Dies stellte eine Verbindung her zwischen G’ttes Thron , die täglichen Gebete in der Succa werden „vor G’ttes Thron“ vorgebracht, das geeinte Volk steht quasi VOR dem Thron.

Succa סכה ist das Symbol für ACHDuT –EINHEIT

Achdut unter dem Volk

Achdut mit JHWH

Die Sünde trennt untereinander und von G’tt.

Jesaja 59:2

Eure Sünden trennen euch untereinander und von eurem G’tt.

Sie hatten die Wolke verdient, weil sie GEEINT JHWH folgten:
Der Ort wo die Wolke erschien, wurde Succot (Hütten) genannt

2. Mose 13:20-21

Und Israel zog wohlgeordnet aus Ägyptenland. 19 Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josefs; denn dieser hatte den Söhnen Israels einen Eid abgenommen und gesprochen: Gott wird sich gewiss euer annehmen; dann führt meine Gebeine von hier mit euch fort. 20 So zogen sie aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste.
21 Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. 22 Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht.

Succot ist das Fest der Einsammlung Chag ha Asif חג האסף

Zu dieser Zeit werden die Früchte des Landes eingebracht

Der Unterschied zwischen SEINEM Volk und dem Rest der Menschheit:

Die Menschheit bringt die Ernte nach Hause, Israel verlässt das Heim und sammelt sich bei G’tt im Beit ha Mikdasch bzw. in der Succa.

Succot ist die Zeit, wo JHWH uns einsammelt und uns in seine Wohnung , die Succa sammelt.

Auch wenn man selbst die Initiative ergreift, JHWH zu folgen, so kommt das „Ziehen“ doch von G’tt.

Salomon in Lied der Lieder 1:4: Ziehe mich , so dass wir hinter dir herlaufen“.

2. Samuel 7:10

Und ich habe einen Ort für mein Volk , für Israel, geschafft und habe es eingepflanzt , dass es wohne an seiner Stätte und fortan nicht beunruhigt sei, und fernerhin die Söhne der Tücke es nicht mehr bedrücke, wie früher.

Aisha

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Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #4 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:31 »
Hallo,

Das Wort Succa/Zelt hat eine direkte Verbindung zu G’ttes Thron – kise ha Kavod –
Teschuva (Rückkehr zu G’tt) zu Jom Kippur hat so eine Kraft, dass es den himmlischen Thron erreicht.

Jede Seele des G’ttesvolkes ist VOR dem Thron.

Ziel eines jeden Jehudi ist einen Ruheplatz zu finden unter der g’ttlichen Präsens von JHWH beschützt zu werden.

Die Succa schützt den inneren Funken (die G’ttlichkeit im Menschen).

Der Satz, „JHWH gibt seinem Volk Kraft. JHWH segnet sein Volk mit Frieden“ (Psalm 29:11) bezieht sich auf diesen Schutz.

Der G’ttesname ELOH אלוה hat dieseleben Buchstaben wie das Wort ohel אוהל

Succa/ das Zelt ist eine Brücke zu Gan Eden (der Garten Eden)

Wenn die Sünden vergeben sind, kann man eine neue Welt gründen, deren Grundlage die Freundlichkeit ist.

Die Succa/das Zelt trennt das Gute vom Bösen – Frieden für die, die die Sünden bereut haben, nachdem sie ermahnt wurden

Jesaja 57:19

Schaffend der Lippen Frucht: Friede; Friede dem Fernen, wie dem Nahen, spricht JHWH und ich heiles es.

Diejenigen, die nicht umkehren, sind wie Sodom und Gomorra, sie haben keinen Frieden.

Jesaja 57:21

Kein Friede spricht mein G’tt den Frevlern

20. Sie sind wie aufgewühltes Meer- Lehm und Schlamm.

Die Wasserzeremonie zu Succot symbolisiert die Rückkehr Israels zu seinen Wurzeln. Wasser ist im Gegensatz zu Wein, unverändert und rein.

Das Wasser der Frevler jedoch ist schlammig.

Die Succa / das Zelt ist der beste Platz auf ERDEN.

Wie der Schabbat heilig ist in der Zeitdimension, ist die Succa/das Zelt heilig in der Ortsdimension.

Der Himmel kommt in der Succa, in diesem Zelt auf die Erde!


Jesaja 57:15

Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen , die zerschlagen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.

Aisha

Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #5 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:32 »
Schalom,

in der höheren geistigen Auslegung von Bibeltexten ist jede Einzelheit wichtig.
Die Bilder wiederholen sich in den Büchern immer wieder! Die Wortverbindungen ebenfalls.

In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung sich die Ereignisse anzusehen, die an dem Ort der Succot (Hütten/Zelte) genannt wurde, stattfanden:

Wir haben bereits erwähnt, dass dort in Succot die Wolke unter die Kinder Israels trat.

Doch schon bei Jakob/Jaakov findet dort ein wichtiges zusammenhängendes Ereignis statt.

1. Mose 33:17

Nach der Auseinandersetzung mit Esau geht Jakob nach Succot,
er baut ein Zelt für sich, Hütten (succot) für seine Herden
einen Altar , um G'tt zu ehren

den Altar nannte er el elohej Jisrael אל אלהי ישראל

Wer schon etwas mehr gelernt hat, dem wird die Bezeichnung des Namens G'ttes in diesem Zusammenhang viel sagen.


Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #6 am: Do., 01. Oktober 2009, 11:34 »
Schalom,

Succot ist ein guter Beginn für das Neue Jahr


Die Succa präsentiert das Fehlen ständiger Wurzeln in dieser Welt (d.h. keine materiellen Wurzeln). Die Wurzeln sind im Himmel und dies bedeutet : Noble Ziele und moralische Stärke. Wir fliehen vor dem Materialismus wie vor einem Feuer.

Die Succa verbindet uns mit den Vorvätern und somit mit unseren Wurzeln im Himmel , die Souveränität von JHWH anzuerkennen.

Die 7 Tage in der Succa sollen dir zeigen, wo deine Wurzeln wirklich sind.

Bewusstsein kein Teil der Welt zu sein

Psalm 39:13

...denn eine Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse gleich all meinen Vätern.

Die vier Arten

Zum Bau der Laubhütte werden folgende Früchte und Zweige verwendet

3.Mose 23:40

Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen vom Baume Hadar, Palmzweige und Zweige vom Baume Abot und Bachweiden.


Frucht vom Baume Hadar – פרי עץ הדר

Palmzweige – כפת תמרים

Zweige vom Baume Abot - ענף עץ עבת


Bachweiden – ערבי נחל



Aisha

Deria

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Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #7 am: Do., 01. Oktober 2009, 22:35 »
Shalom Aisha ,
zu den Palmzweigen ,kann ich noch sagen sie waren in der Antike ein Siegersymbol.
Bei den Römern sie trugen nach Gerichtsverhandlungen als Zeichen des Sieges Palmzweige.
In Israel ging man davon aus eben immer das bei Hohen Feiertage gegen uns Anklage erhoben wird,und die Palmzweige geben uns eine positive Antwort drauf an Sukkot.

Sonst die Zitrone Symbolisiert die Juden die gelehrt in der Tora sind und gute Taten haben.
Der Palzweig symbol.dann auch noch die gelehrt sind aber keine guten Taten haben,
und die Myrte symbol. jene die gute Taten haben aber denen es an Torakenntnissen fehlt.

Denke du weißt ja so alles aber vielleicht ja für den ein oder anderen auch interessant.
Stimmt liebe Aviel,

es ist für mich sehr interessant. Ich bin mit der Materie gar nicht vertraut..... Daher finde ich eure Erklärungen ganz toll.

LG Deria

Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #8 am: Fr., 09. Oktober 2009, 11:24 »
Schalom,

Zitat von: Aviel
Die Laubhütte erinnert uns daran, daß die Menschen sich in der Welt auf Materielles wenig verlassen können, weil es jederzeit verloren gehen kann. Haschem hingegen kann unbedingt vertraut werden, er ist unvergänglich und ist immer mit uns Menschen und mit unserem Volk.

Genau! Aus diesem Grund wird in den Propheten das "Laubhüttenfest" in die Zeit des Endes verlegt. Denn in dieser Zeit werden die Massen der Menschen nur noch dem Materialismus vertrauen. Die G'ttesfürchtigen jedoch haben in dieser Welt noch keine feste Bleibe gefunden. Sie wohnen "in Zelten", ohne festes Dach (dem Materialismus) und sind Fremdlinge auf Erden.

Das feste Dach (hebräisch GAG) symbolisiert den Materialismus , der sich in der Zeit des Endes bildlich im "Krieg von Gog und Magog" gegen das Volk G'ttes ausdrückt.

schalom

Aisha

Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #9 am: Fr., 09. Oktober 2009, 11:29 »
Schalom ,

noch eine Ergänzung zu den 4 Arten.

Der kollektive Charakter kommt durch das Zusammenbinden der 4 Arten zu EINEM Bündel zum Ausdruck.

Nur wenn man in der Verschiedenheit friedlich zusammenleben kann, kommt man JHWH nahe.
Der Name G'ttes manifestiert sich in der Succah, nachdem man untereinander Frieden geschlossen hat!


Diese Botschaft des Succot-Festes, erteilt allen gleichmachenden, totalitären Regimen eine klar Absage.

schalom

Aisha

Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #10 am: Sa., 10. Oktober 2009, 18:30 »
Schalom Aviel,

Zitat
Zitat Aisha

    Nur wenn man in der Verschiedenheit friedlich zusammenleben kann, kommt man JHWH nahe.
    Der Name G'ttes manifestiert sich in der Succah, nachdem man untereinander Frieden geschlossen hat!

Meine Ausführung hier über Succot ist übrigens von Sfat Emet.
Doch sind die Weisen sich hier einig.

Zitat von: Aviel
Aisha ,unterscheiden muß man nur denke ich ,wie es sich gestaltet,falls du verstehst was ich meine,

da fiel mir ein Rab Schim. ben Halafta zu ein , Der Heilige gepriesen sei er-füllt kein Gefäß mit Segen für Israel ,wenn nicht mit Frieden ,denn es wird gesagt:"Der Herr gebe seinem Volk Macht ,der Herr segne sein Volk mit Frieden (Ps29,11)

Ich weiß nicht genau was du meinst, aber sehen wir es uns näher an.
Es ging um die 4 Arten von Juden: Torahgelehrt und gute Taten, Torahgelehrt und wenig Taten, nicht torahgelehrt und gute Taten, weder torahgelehrt noch gute Taten.

Trotzdem werden diese 4 Charaktere zu einem Bündel zusammengebunden und die Starken tragen so die Schwachen.  :)

Dieser Gedanke fasziniert mich an Succot am meisten. Denn es ist das gerade Gegenteil wie es in der Welt läuft.

Ein praktisches Beispiel: In letzter Zeit gab es viele Filme über das Regime in der DDR. In einem Regime sind die oben die total linientreu sind, ihre Mitmenschen (sogar Freunde und den eigenen Ehepartner) bespitzeln, die nötige Brutalität an den Tag legen, alle Nichtkonformen auszuliefern. Es gibt Zensur! Was man sagt, was man denkt, wie man lebt, was man liest, was man im TV ansieht (Informationskontrolle).

Leider gibt es dieses Muster eines totalitären Regimes innerhalb aller Religionen. Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man dies "Sekten".
Hier geht es wieder darum, Macht auszuüben, alles zu kontrollieren! 
Auf das Judentum ausgelegt wäre es das Muster: Du darfst nicht mehr selbst entscheiden, wieviel Torah du lernst, wie genau du die Gebote hältst, ständig würde ich jemand unter Druck setzen, wie du genau alles zu machen hast.

Genau diesem Gedanken wird mit der Symbolik zu Laubhütten /Succot die g'ttliche Nächstenliebe entgegengesetzt. Man nimmt einander an!
Nicht Menschen verändern dich, sondern G'tt verändert.

Zitat
So weit es dran liegt kann man in Frieden mit allen Leben ,es sei denn man bringt eine Horde Streit in diesen Frieden.

Aber verstehe mich bitte nicht falsch.

Das wäre wieder ein anderes Thema, wenn ich dich richtig verstanden habe.

schalom

Aisha

Aisha

  • Gast
Antw:Succot - das Laubhüttenfest
« Antwort #11 am: So., 11. Oktober 2009, 12:55 »
Schalom Aviel,

unser Rabbi ist auch so. Es gibt keinen Druck. Wie genau man die Halacha einhält, ist jedem seine eigene Verantwortung.

Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, den erlebte ich öfter. Dass Leute, die sich an gar nichts halten , blöd über diejenigen reden, die genauer sind.
Beides ist falsch und genau das sollten wir zu Succcot lernen und in unserem Herzen bewahren.

Zitat
So denke ich,und macht man Fehler eben wieder aufstehen und noch mal probieren ,ansonsten mußte ich auch erst lernen etwas toleranter zu sein ,ich litt mehr früher um Abgrenzung und habe andere gleich als Götztendiener betrachtet mit denen man wenns geht keinen Kontakt haben sollte,diese art den andersdenkenden mal so lassen wie er ist mußte ich erst lernen,ich war da mehr Ehrgeizig in der Richtung Abgrenzung von anderen Religionen.

Das ist sehr wichtig, Andersdenkende in Liebe anzunehmen.
Keiner hat einen Grund, sich selber höher zu sehen als seinen Mitmenschen.

schalom

Aisha

 

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