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Lk 3/21 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, daß der Himmel aufgetan wurde 3/22 und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Aus jüdischer Sicht ganz normal. Es zeigt, dass jemand wirklich eine innige Beziehung zum Vater /G#tt hat.
Wie verstehst du aus christlicher Sicht, die Aussage in Lukas?
Was möchte G'tt damit sagen?
Bezieht er sich auf eine übernatürliche Geburt (Jungfrau-Hl. Geist)
bezieht er sich auf eine vormenschliche Existenz
oder bezieht er sich auf eine geistige Geburt in diesem Moment?
Ganz super wäre, wenn du mir zusätzlich zur Antwort erklärst, wie du zu dieser Ansicht kommst.
Verstehe ich dich richtig, dass du sagen möchtest, dass "ganz normal" also die Sohnschaft auf jeden "normalen" Menschen (der an den Vater glaubt) aus jüdischer Sicht zutrifft?
Zitat von: AishaAus jüdischer Sicht ganz normal. Es zeigt, dass jemand wirklich eine innige Beziehung zum Vater /G#tt hat. Verstehe ich dich richtig, dass du sagen möchtest, dass "ganz normal" also die Sohnschaft auf jeden "normalen" Menschen (der an den Vater glaubt) aus jüdischer Sicht zutrifft?
Die Aussage in Lukas und insgesamt die Schilderung der Taufe in den Evangelien zeigt mir eine besondere Taufe. Ein besonderes Ereignis. Hier wurde nicht einer von vielen (natürlich auch wertvollen, keine Frage) Menschen getauft, sondern Gottes geliebter Sohn. Das zeigt sich auch durch das sichtbare Herabfahren des hl. Geistes ("wie eine Taube" - wie auch immer man sich das vorstellt, das möchte ich offen lassen).
Zitat von: AishaWas möchte G'tt damit sagen?Ich verstehe das so, dass er sich hier zu seinem Sohn bekennt. Dass die Liebe zwischen den beiden intakt ist und dass die Verbindung stark ist. Jesus war ja der Spiegel des Vaters. Er sagt selbst (Stelle kann ich nachliefern): "Wer mich sieht, der sieht den Vater". Und die Aussage Gottes, dass er an seinem Sohn Wohlgefallen hat ist aus meiner Sicht der erste Schritt in diese Richtung. Gott möchte der umstehenden Menge (und denen, die es in den Evangelien lesen) sagen, dass dieser sein Sohn auf die Erde gekommen ist.
Zitat von: Aishabezieht er sich auf eine vormenschliche ExistenzDie Texte, die ich aus den Paulusbriefen zitiert habe beziehen sich auf eine vormenschliche Existenz. Im Lukas kann ich das so nicht erkennen, er lässt die Frage eher unberührt.
wenn ich Dir hierauf jetzt antworte, dann nicht, weil ich Aisha heiße. Sondern weil ich den christlich griechisch-römischen Terminus besser kenne, als vmtl. die Aisha.
Ja lieber Freily, da hast du vollkommen recht. Ich bemerke, dass ich den griechisch-römischen Terminus nicht verstehe. Obwohl ich dies eigentlich müsste, denn es war Teil meines weltlichen Studiums, mich mit dem Christentum als dominanter Einfluss der Prägung der europäischen Gesellschaft zu beschäftigen. Irgendwie bereue ich es aber nicht, diesen Terminus nicht zu kennen. Denn so habe ich die Chance, die Apostel zum Beispiel ohne Vorurteile, einfach aus dem hebräischen Kontext heraus, zu lesen Ist irgendwie nicht sooo schlecht, oder was meinst du Freily?
Deshalb bin ich ganz froh, dass der Tricky sich hier mit mir austauscht und wir unsere sehr verschiedenen Denkweisen vergleichen können.
eine Bibelstelle, die diese Begriffe umfasst: 5. Mose 32 : 4Der Fels (ZUR), vollkommen ist sein Werk6. Ist er nicht dein VATER , der dich geeignet?Er hat dich gemacht und eingerichtet. 18 Den Fels , der dich gezeugt , versäumtest du und vergaßest G'tt der dich geboren. {Anmerkung: Fels, Vater = G'tt der Israel gezeugt, gemacht, geboren hat. }
das Wort gezeugt ist aber in diesem Zusammenhang eher mit geschaffen zu sehen, oder Aisha?
Denn die "Zeugung" des Volkes Israel begann mit dem Bund Abraham's, wovon der Isaak hervorging.
So gesehen "zeugte" G*tt die Voraussetzung, zum Volk ohne je mit einer Frau einen Akt auszuführen.
Zitat von: freilyDenn die "Zeugung" des Volkes Israel begann mit dem Bund Abraham's, wovon der Isaak hervorging.Aus Sicht des Judentums beginnt das Volk Israel am Berg Sinaj "gezeugt" oder "geboren" oder "offenbar gemacht" zu werden. Der Durchzug durch das Schilfmeer vom Wasser umgeben ist eine Manifestation in dieser Welt, die das Verborgensein im Mutterleib ausdrückt.
Zitat von: freilySo gesehen "zeugte" G*tt die Voraussetzung, zum Volk ohne je mit einer Frau einen Akt auszuführen.Auf so eine abwegige Aussage würde keiner von uns kommen. So etwas gibt es nur in den griechischen und römischen Göttersagen.
Dann kann man Zusammenfassen, daß der Bund am Berg Horeb die Geburtsstunde des jüdischen Volkes ist, ohne daß die Fremden (Nichtjuden) damit ausgeschlossen wurden, sondern eben das VOLK in eine höhere Verantwortung berufen wurde.Dies ist die sogenannte "Auserwählung", diese höhere Verantwortung, die Lehre (Torah) zu hüten. Oder sehe ich das Falsch?
Zitat von: Freily Dann kann man Zusammenfassen, daß der Bund am Berg Horeb die Geburtsstunde des jüdischen Volkes ist,