Autor Thema: Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht  (Gelesen 11987 mal)

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Aisha

  • Gast
Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« am: Di., 17. November 2009, 13:03 »
Schalom,

ich bitte euch eventuelle Fragen zu der jüdischen Auslegung eines Sohnes G'ttes hier zu stellen oder darüber zu diskutieren.

Aisha

tricky

  • Gast
Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #1 am: Mi., 18. November 2009, 16:11 »
Schalom Aisha!

Sehr gute Idee, das mit dem eigenen Thread. Ich will mich gleich beteiligen. Ich spreche natürlich in erster Linie aus christlicher Sicht und gerade deshalb interessiert es mich sehr, wie das aus jüdischer Sicht aussieht.

Hier ein paar Texte, so wie es der freily auch wollte. Für mich und in meiner Argumentation gilt das NT vollinhaltlich und zusammengehörend. Deshalb ist für mich das Wort des Paulus mehr als eine Meinung, sondern Wort Gottes:

1 Thess 2/13 Und darum danken auch wir Gott unablässig, daß, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfinget, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.

Ich weiß, der freily kann mit dieser Aussage nicht viel, nein was sag ich, GAR NICHTS anfangen. Gut, wenn wir diese Tatsache geklärt haben, bitte ich, dass wir zu den Gemeinsamkeiten aus jüdischer und christlicher Sicht kommen können.


Hier meine Textstellen:

Jesu Taufe, Bezeugung durch den Vater

Joh 1/29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. 1/30 Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich. 1/31 Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar werde, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. 1/32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm. 1/33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft. 1/34 Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.

Lk 3/21 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, daß der Himmel aufgetan wurde 3/22 und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Mt 3/13 Dann kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 3/14 Johannes aber wehrte ihm und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden. Und du kommst zu mir? 3/15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt [so sein]; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Dann läßt er es ihm zu. 3/16 Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden [ihm] aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. 3/17 Und siehe, eine Stimme [kommt] aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.


Jesus als Schöpfer

Kol 1/15 Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. 1/16 Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; 1/17 und er vor allem, und alles besteht durch ihn.

Heb 1/1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 1/2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat;


Diese drei mal, die auf den einen Sohn Gottes (ich meine, dass hier das griechische Wort kyrios steht, ich kann das aber erst spät am Abend nachschlagen, wenn es gewünscht ist) weisen.

Zum Aspekt, dass wir alle als Kinder Gottes natürlich auch Söhne und Töchter Gottes sind, da müsste ich auch erst nachschlagen, damit ich die richtigen Stellen finde.

vorerst mal liebe Grüße

Tricky

PS: bitte freily nicht ärgern über meine Sicht, ich habe sie, ich lebe sie, ich liebe ihn (den Sohn Gottes) und erlebe ihn täglich.

Aisha

  • Gast
Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #2 am: Do., 19. November 2009, 12:44 »
Schalom Tricky,

super, dass du gleich ins Thema voll einsteigst.

Nehmen wir gleich eine von dir angeführte Bibelstelle

Zitat von: Tricky
Lk 3/21 Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, daß der Himmel aufgetan wurde 3/22 und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herabstieg und eine Stimme aus dem Himmel kam: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

G'tt nennt ihn Sohn.
Aus jüdischer Sicht ganz normal. Es zeigt, dass jemand wirklich eine innige Beziehung zum Vater /G#tt hat.

Wir kennen solche Aussagen aus der hebräischen Bibel auf verschiedene Menschen bezogen. Beispiel hier in Psalm 2, wird zu König David gesagt:

Psalm 2 (Lutherbibel)

»Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.« 7 Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN. Er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.


Wie verstehst du aus christlicher Sicht, die Aussage in Lukas?
Was möchte G'tt damit sagen?
Bezieht er sich auf eine übernatürliche Geburt (Jungfrau-Hl. Geist)

bezieht er sich auf eine vormenschliche Existenz

oder bezieht er sich auf eine geistige Geburt in diesem Moment?

Ganz super wäre, wenn du mir zusätzlich zur Antwort erklärst, wie du zu dieser Ansicht kommst.

schalom

Aisha

tricky

  • Gast
Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #3 am: Fr., 20. November 2009, 10:52 »
Schalom Aisha!

Bitte um Geduld bei meinen Antworten. Diese Woche ist stark gedrängt in der Zeit. Wir haben gerade Gebetswoche (bei uns 1 x im Jahr, meist im November, jeden Abend Treffen in der Gemeinde).

Jetzt aber zu deinen Fragen/Argumenten:

Zitat von: Aisha
Aus jüdischer Sicht ganz normal. Es zeigt, dass jemand wirklich eine innige Beziehung zum Vater /G#tt hat.

Verstehe ich dich richtig, dass du sagen möchtest, dass "ganz normal" also die Sohnschaft auf jeden "normalen" Menschen (der an den Vater glaubt) aus jüdischer Sicht zutrifft?


Zitat von: Aisha
Wie verstehst du aus christlicher Sicht, die Aussage in Lukas?

Die Aussage in Lukas und insgesamt die Schilderung der Taufe in den Evangelien zeigt mir eine besondere Taufe. Ein besonderes Ereignis. Hier wurde nicht einer von vielen (natürlich auch wertvollen, keine Frage) Menschen getauft, sondern Gottes geliebter Sohn. Das zeigt sich auch durch das sichtbare Herabfahren des hl. Geistes ("wie eine Taube" - wie auch immer man sich das vorstellt, das möchte ich offen lassen).

Zitat von: Aisha
Was möchte G'tt damit sagen?

Ich verstehe das so, dass er sich hier zu seinem Sohn bekennt. Dass die Liebe zwischen den beiden intakt ist und dass die Verbindung stark ist. Jesus war ja der Spiegel des Vaters. Er sagt selbst (Stelle kann ich nachliefern): "Wer mich sieht, der sieht den Vater". Und die Aussage Gottes, dass er an seinem Sohn Wohlgefallen hat ist aus meiner Sicht der erste Schritt in diese Richtung. Gott möchte der umstehenden Menge (und denen, die es in den Evangelien lesen) sagen, dass dieser sein Sohn auf die Erde gekommen ist.


Zitat von: Aisha
Bezieht er sich auf eine übernatürliche Geburt (Jungfrau-Hl. Geist)

Bei dieser Frage bin ich mir nicht sicher, ob du den Lukas oder Psalm Text meinst. Bitte um Spezifikation.


Zitat von: Aisha
bezieht er sich auf eine vormenschliche Existenz

Die Texte, die ich aus den Paulusbriefen zitiert habe beziehen sich auf eine vormenschliche Existenz. Im Lukas kann ich das so nicht erkennen, er lässt die Frage eher unberührt.


Zitat von: Aisha
oder bezieht er sich auf eine geistige Geburt in diesem Moment?

Die Taufe bei Jesus, gerade die Johannestaufe (eine Taufe zur Buße) war aus meiner christlichen Sicht nicht zwingend notwendig, da der Teilaspekt der Taufe, der sie als Umkehrmoment und Neugeburt ausmacht, bei Jesus nicht notwendig war. Er war ohne Sünde, wovon sollte er also umkehren. Das mal zum einen. Zum anderen ist die Taufe eine Zugehörigkeitsbekundung. Die christliche Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes umfasst das Bekenntnis des Menschen, dass er zu Gott gehören möchte, dass er Gott in sein Leben tonangebend aufnimmt. Diese Zugehörigkeit (die sich bei Jesus nicht nur in der Taufe, sondern auch in seinen stillen Zeiten im Gebet manifestierte) wollte uns Jesus vorleben. Deshalb hat er sich taufen lassen + Gott hat das sicht- und hörbar unterstützt.

Zitat von: Aisha
Ganz super wäre, wenn du mir zusätzlich zur Antwort erklärst, wie du zu dieser Ansicht kommst.

Ich hoffe, dass ich das meiste gut erklärt habe. Wenn du eher an einer mit biblischen Texten begründeten Antwort interessiert bist, bitte zu meinen Argumenten gezielt fragen, da es sonst zu umfangreich wird. Ich finde auch nicht immer gleich alles in der Bibel, weil ich mir einfach Zusammenhänge und Inhalte leichter merke als Text-Nummern Verknüpfungen.

shabbat shalom

Tricky

Aisha

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #4 am: Sa., 21. November 2009, 22:10 »
Schalom Tricky,


Zitat von: Tricky
Verstehe ich dich richtig, dass du sagen möchtest, dass "ganz normal" also die Sohnschaft auf jeden "normalen" Menschen (der an den Vater glaubt) aus jüdischer Sicht zutrifft?

Lass mich es so sagen: Es ist nicht normal im Sinne von alltäglich in dieser Welt , dass viele Menschen diese Beziehung erreichen. Es ist aber das ZIEL eines JEDEN Menschen! Ohne Ausnahme.
Wie wir alle von ADAM, dem SOHN G'TTES abstammen, so ist es unser Ziel ALLE wieder zur EINHEIT mit dem VATER zurückzukehren.


Hosea 2

Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer werden, den man nicht messen und nicht zählen kann. Und es wird geschehen, an der Stelle, an der zu ihnen gesagt wurde1: Ihr seid nicht mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des lebendigen Gottes.

Ich möchte nicht von "jüdischer Auslegung" sprechen.
Die hebräische Bibel, die Torah , lehrt dies.

schavua tov

Aisha

Offline freily

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #5 am: Sa., 21. November 2009, 22:31 »
Schalom tricky,
wenn ich Dir hierauf jetzt antworte, dann nicht, weil ich Aisha heiße.  :D Sondern weil ich den christlich griechisch-römischen Terminus besser kenne, als vmtl. die Aisha.
Zitat von: Aisha
Aus jüdischer Sicht ganz normal. Es zeigt, dass jemand wirklich eine innige Beziehung zum Vater /G#tt hat.

Verstehe ich dich richtig, dass du sagen möchtest, dass "ganz normal" also die Sohnschaft auf jeden "normalen" Menschen (der an den Vater glaubt) aus jüdischer Sicht zutrifft?
ja das heißt es, weil sich der Bund G*TTes auch auf diese Worte ausdehnt:2.Mo 4,22 Und du sollst zu ihm sagen: So spricht der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn;
Diese Sohnschaft betrifft alle Israeliten, nicht nur die Juden allein, aber nur, wenn sie sich an den Bund/Vertrag halten!
Für einen Christen schwer zu verstehen, aber im Jüdischen eine natürliche Sache!

Zitat von: tricky
Die Aussage in Lukas und insgesamt die Schilderung der Taufe in den Evangelien zeigt mir eine besondere Taufe. Ein besonderes Ereignis. Hier wurde nicht einer von vielen (natürlich auch wertvollen, keine Frage) Menschen getauft, sondern Gottes geliebter Sohn. Das zeigt sich auch durch das sichtbare Herabfahren des hl. Geistes ("wie eine Taube" - wie auch immer man sich das vorstellt, das möchte ich offen lassen).
Wie bereits des öfteren schon gesagt, es war die Mizweé die jährlich durchgeführt wird und das der "Geist G*TTes" herab fuhr, will ich nicht einmal bestreiten, denn sicher kann sich auch ein G*TT freuen, wenn einer SEINER Söhne seine Gebote hält!
Zitat von: tricky
Zitat von: Aisha
Was möchte G'tt damit sagen?
Ich verstehe das so, dass er sich hier zu seinem Sohn bekennt. Dass die Liebe zwischen den beiden intakt ist und dass die Verbindung stark ist. Jesus war ja der Spiegel des Vaters. Er sagt selbst (Stelle kann ich nachliefern): "Wer mich sieht, der sieht den Vater". Und die Aussage Gottes, dass er an seinem Sohn Wohlgefallen hat ist aus meiner Sicht der erste Schritt in diese Richtung. Gott möchte der umstehenden Menge (und denen, die es in den Evangelien lesen) sagen, dass dieser sein Sohn auf die Erde gekommen ist.
Der Spiegel wie Du selbst sagst, kann aber nicht G-tt sein, denn dein Spiegel zeigt auch nur Dich, oder?

Jeder Sohn G*TTes ist auf die Erde gekommen um etwas zu bewirken, bei dem einen ist es mehr, beim Anderen wieder mal weniger u.s.w.!
Jedoch ist keiner SEINER söhne G*TT, sondern aus SEINEM VOLK oder wird dazu gezählt von IHM, wenn er sich zur Lehre bekennt, die ER selbst auf dem Berg Horeb dem Mosche gab.
Zitat von: Aisha
Bezieht er sich auf eine übernatürliche Geburt (Jungfrau-Hl. Geist)
Tricky, die Frage heißt, bezieht sich der "Jesus" auf eine übernatürliche Geburt?
Nein, denn es wurde nur seine Zeugung als "übernatürlich" angesehen, was ich aber aus bestimmten Gründen ablehne, weil sogar in den 70er Jahren wirkliche Jungfrauen beim Petting schwanger wurden und das ist medizinisch nachweisbar.

Zitat von: tricky
Zitat von: Aisha
bezieht er sich auf eine vormenschliche Existenz

Die Texte, die ich aus den Paulusbriefen zitiert habe beziehen sich auf eine vormenschliche Existenz. Im Lukas kann ich das so nicht erkennen, er lässt die Frage eher unberührt.
Paulus hat hier falsch zitiert und nur den Psalm des Salomo zitiert, denn im 2.Samuel 7 wird es erklärt, wenn man unbefangen liest: 12 Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. 13 Der soll meinem Namen ein Haus {Tempel} bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich. Dieser Vers der per "Fußnote" im Paulusbrief angeführt wird, ist ein "Gespräch" zwischen dem König David und G*TT und betrifft dessen Sohn Salomo, der den Tempel bauen durfte, aber weil dieser die Bedingungen G*TTes nicht erfüllte, fiel das "geistige" KÖnigtum an David zurück !!!

Deshalb schrieben auch die Propheten:
Jeremia 30,7 Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. 8  Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth, daß ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will und deine Bande zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen, 9 sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will. 

Hes 34,23 Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein,
24und ich, der HERR, will ihr Gott sein, aber mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der HERR.

Hosea 3, 5 Danach werden die Söhne Israels umkehren und den Herrn, ihren Gott, suchen
 und ihren König David.


Und Salomo selbst sagt über seinen Vater David:
1Kön 5,17 Du weißt, dass mein Vater David nicht ein Haus bauen konnte dem Namen des HERRN,
seines Gottes, um des Krieges willen, der um ihn her war, bis der HERR seine Feinde unter seine Füße gab.

Auch für Dich gilt lieber tricky, was der EWIGE zu einem Thema sagt, hat Vorrang vor den Aposteln, weil die alten Propheten etwas ganz anderes bezeugen
und gegen das Zeugnis von vier Propheten kommen auch die Aposteln nicht an!

Liebe Grüße




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freily©

Aisha

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #6 am: So., 22. November 2009, 13:32 »
Schalom Freily,

Zitat von: Freily
wenn ich Dir hierauf jetzt antworte, dann nicht, weil ich Aisha heiße.  :D Sondern weil ich den christlich griechisch-römischen Terminus besser kenne, als vmtl. die Aisha.

Ja lieber Freily, da hast du vollkommen recht. Ich bemerke, dass ich den griechisch-römischen Terminus nicht verstehe. Obwohl ich dies eigentlich müsste, denn es war Teil meines weltlichen Studiums, mich mit dem Christentum als dominanter Einfluss der Prägung der europäischen Gesellschaft zu beschäftigen.

Irgendwie bereue ich es aber nicht, diesen Terminus nicht zu kennen. Denn so habe ich die Chance, die Apostel zum Beispiel ohne Vorurteile, einfach aus dem hebräischen Kontext heraus, zu lesen  :)
Ist irgendwie nicht sooo schlecht, oder was meinst du Freily?

Deshalb bin ich ganz froh, dass der Tricky sich hier mit mir austauscht und wir unsere sehr verschiedenen Denkweisen vergleichen können.

schavua tov

Aisha

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #7 am: So., 22. November 2009, 19:49 »
Schalom Aisha,
Ja lieber Freily, da hast du vollkommen recht. Ich bemerke, dass ich den griechisch-römischen Terminus nicht verstehe. Obwohl ich dies eigentlich müsste, denn es war Teil meines weltlichen Studiums, mich mit dem Christentum als dominanter Einfluss der Prägung der europäischen Gesellschaft zu beschäftigen.

Irgendwie bereue ich es aber nicht, diesen Terminus nicht zu kennen. Denn so habe ich die Chance, die Apostel zum Beispiel ohne Vorurteile, einfach aus dem hebräischen Kontext heraus, zu lesen  :)
Ist irgendwie nicht sooo schlecht, oder was meinst du Freily?
ja da hast Du vollkommen Recht mit dieser Sichtweise, denn ich sehe selbst des öfteren, daß ich das Gleichgewicht verliere, weil ich eben christlich geschädigt bin, vergleichbar mit einem Nichtraucher, der vorher Kettenraucher war, daß sind auch die Schlimmsten.  ;)
Zitat
Deshalb bin ich ganz froh, dass der Tricky sich hier mit mir austauscht und wir unsere sehr verschiedenen Denkweisen vergleichen können.
das verstehe ich.

Schavua tov
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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #8 am: Do., 03. Dezember 2009, 13:32 »
Schalom, Aisha,
eine Bibelstelle, die diese Begriffe umfasst:

5. Mose 32 : 4

Der Fels (ZUR), vollkommen ist sein Werk

6. Ist er nicht dein VATER , der dich geeignet?
Er hat dich gemacht und eingerichtet.

18 Den Fels , der dich gezeugt , versäumtest du und vergaßest G'tt der dich geboren.

{Anmerkung: Fels, Vater = G'tt
                  der Israel gezeugt, gemacht, geboren hat. }
das Wort gezeugt ist aber in diesem Zusammenhang eher mit geschaffen zu sehen, oder Aisha?

Denn die "Zeugung" des Volkes Israel begann mit dem Bund Abraham's, wovon der Isaak hervorging.

So gesehen "zeugte" G*tt die Voraussetzung, zum Volk ohne je mit einer Frau einen Akt auszuführen.

Liebe Grüße
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Aisha

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #9 am: Fr., 04. Dezember 2009, 12:08 »
Schalom Freily,

Zitat
das Wort gezeugt ist aber in diesem Zusammenhang eher mit geschaffen zu sehen, oder Aisha?

Freily, das Wort wird in der hebräischen Bibel einerseits in Bereschit auf die Erschaffung der Geschöpfe angewendet. In der hebräischen Sprache wurde alle Schöpfung aus G'tt geboren oder gezeugt. Deshalb spricht Bereschit von den
"Geburten von Himmel und Erde".

Im Deutschen ist dies deshalb sehr seltsam, weil die Worte Zeugen und Geburt auf biologische Vorgänge angewendet wird.
Das hebräische Wort aber ist sehr umfassender und es wird immer dann verwendet, wenn
etwas oder jemand neu in dieser Welt in Erscheinung tritt.

Dies ist bei der Geburt eines Kindes der Fall, aber auch bei der Erschaffung aller Dinge in dieser Welt und auch dann wenn einfach jemand in einer Funktion für die anderen Menschen offenbar wird.


Zitat
Denn die "Zeugung" des Volkes Israel begann mit dem Bund Abraham's, wovon der Isaak hervorging.

Aus Sicht des Judentums beginnt das Volk Israel am Berg Sinaj "gezeugt" oder "geboren" oder "offenbar gemacht" zu werden. Der Durchzug durch das Schilfmeer vom Wasser umgeben ist eine Manifestation in dieser Welt, die das Verborgensein im Mutterleib ausdrückt.

Zitat
So gesehen "zeugte" G*tt die Voraussetzung, zum Volk ohne je mit einer Frau einen Akt auszuführen.

Auf so eine abwegige Aussage würde keiner von uns kommen. So etwas gibt es nur in den griechischen und römischen Göttersagen.

schabbat schalom

Aisha

Offline freily

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #10 am: So., 06. Dezember 2009, 14:16 »
Liebe Aisha,
Zitat von: freily
Denn die "Zeugung" des Volkes Israel begann mit dem Bund Abraham's, wovon der Isaak hervorging.
Aus Sicht des Judentums beginnt das Volk Israel am Berg Sinaj "gezeugt" oder "geboren" oder "offenbar gemacht" zu werden. Der Durchzug durch das Schilfmeer vom Wasser umgeben ist eine Manifestation in dieser Welt, die das Verborgensein im Mutterleib ausdrückt.
Dann kann man Zusammenfassen, daß der Bund am Berg Horeb die Geburtsstunde des jüdischen Volkes ist, ohne daß die Fremden (Nichtjuden) damit ausgeschlossen wurden, sondern eben das VOLK in eine höhere Verantwortung berufen wurde.
Dies ist die sogenannte "Auserwählung", diese höhere Verantwortung, die Lehre (Torah) zu hüten. Oder sehe ich das Falsch?

Zitat von: Aisha
Zitat von: freily
So gesehen "zeugte" G*tt die Voraussetzung, zum Volk ohne je mit einer Frau einen Akt auszuführen.

Auf so eine abwegige Aussage würde keiner von uns kommen. So etwas gibt es nur in den griechischen und römischen Göttersagen.
Eben und darum ist es mir wichtig, daß diese VERQUICKUNGEN offenbar gemacht werden, denn wenn man auf der Suche ist, dann verwirren einem diese Vermischungen und man dreht sich wie ein Esel in der Getreidemühle um den Kreis.

Dies führte zu dem von den christlichen Kirchen gewollten Jesus-Kult den wir heute haben.
Siehe "ernamen oder den GEN", die können vor lauter Scheuklappen schon die Kontexte nicht mehr sehen, weil die Fußnoten in den Texten ständig in die Irre führen.

Schawua tov
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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #11 am: So., 06. Dezember 2009, 23:00 »
Schalom Freily,

Zitat
Dann kann man Zusammenfassen, daß der Bund am Berg Horeb die Geburtsstunde des jüdischen Volkes ist, ohne daß die Fremden (Nichtjuden) damit ausgeschlossen wurden, sondern eben das VOLK in eine höhere Verantwortung berufen wurde.
Dies ist die sogenannte "Auserwählung", diese höhere Verantwortung, die Lehre (Torah) zu hüten. Oder sehe ich das Falsch?

Nein du siehst es nicht falsch. Du hast es gut zusammengefasst.  :)

Aisha

Aisha

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Antw:Der Sohn G'ttes aus jüdischer und christlicher Sicht
« Antwort #12 am: Di., 08. Dezember 2009, 13:49 »
Hallo Freily

Zitat
Zitat von: Freily

    Dann kann man Zusammenfassen, daß der Bund am Berg Horeb die Geburtsstunde des jüdischen Volkes ist,


Ich habe hier eine sehr gute Erklärung von Ramchal (Mosche Chaim Luzzato). Es ist ein Grundlagenwerk, das in den Torahschulen ab dem 10. LJ gelehrt wird.
Ohne diese Grundlagen wird man von den höheren Auslegungen (Kabbalah) nicht viel verstehen.

Es geht also um die Frage: Wie war das mit Adam, Noach, Abraham ...., den Stämmen...bis zum VOLK Israel.

Wichtig ist dabei der Begriff Wurzel und Zweige. Aber bitte nicht zu verwechseln mit unserer Sprache der Zweige.

Hier geht es wirklich um Menschen und vielleicht hilft es den mitlesenden Christen das Bild des Paulus vom Olivenbaum besser zu verstehen. Denn es fällt mir auf, wie seit Jahren tausende Beiträge darüber in diversen Foren geschrieben werden, ohne dass man auf einen "grünen Zweig" kommt.

Zitat. Ramchal: Derech Hashem
(von mir ins Deutsche übersetzt)

Wir unterscheiden scharaschim (Wurzeln) und anafim (Zweige).

Die scharaschim (Wurzeln) sind Adams Nachkommen. Sie hatten die Möglichkeit als erste den höheren Level  (aus dem Adam gefallen war) wieder zu erreichen.
Wenn die scharaschim (Wurzeln) dies erreichen, bleiben die Zweige (= Nachkommen) automatisch in diesem Status, weil die Zweige immer der Wurzel folgen.

So gab es verschiedene Zeitabschnitte:

1. Die Zeit , wo jedes Individuum eine Wurzel werden konnte. Dies war von Adam bis zur Zeit der Zerstreuung (Turm zu Babel).

In dieser Zeit tragen Verkündiger der Wahrheit auf wie Henoch, Mesushelach, Shem , Ever..

Trotz des Falles von Adam war die wahre Wurzel , das Höhere, nicht vollkommen ausgelöscht.

2. Die Stufe , die die Mitglieder einer Generation durch ihre Taten erreicht hatten, sollten ihre Nachkommen als Zweige behalten.

Der Einzige jedoch, der über die Stufe des gefallenen Adam aufstieg war Abraham. Deshalb erwählte G'tt ihn.

Er war die Wurzel eines besonderen  Baumes , der Zweige (Nachkommen) hervorbringen sollte. Dieser Baum ist Israel.
Alle 70 Nationen blieben in ihrem gefallenen Zustand bis auf ISRAEL. Abraham war die einzige Wurzel.

3. Die Zeit der Wurzeln war vorbei. Die Zeit der Zweige begann, wo jedes einzelne Individuum als Zweig, jeder gemäß seiner Natur, die Dinge hervorbringen wird. Diese Zeit haben wir bis heute.

G'tt gab in seiner großen Gnade, den Zweigen aus den Nationen eine Chance. Sie konnten sich von der eigenen Wurzel lösen und sich der Familie Abrahams anschließen. Wie geschrieben steht: Alle Familien der Erde werden durch dich (Abraham) gesegnet werden (2. Mose 12:3).

Dieser Baum von Abraham hatte 600.000 Zweige. Sie zogen aus Ägypten aus.

Zitat Ende


Aisha

 

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