Autor Thema: Das Judas-Evangelium  (Gelesen 7397 mal)

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Das Judas-Evangelium
« am: Mo., 21. Dezember 2009, 05:24 »
Hallo ihr Lieben,

am Sonntag den 20.12.2009 um 17:30 - 18:00 Uhr strahlte der Sender N-TV in einer Dokumentation die Nachricht aus, daß in Ägypten im Jahr 1978 ein Papyrus-Buch gefunden wurde, daß die legendäre Judas-Schrift enthielt und die Darstellung der Rolle des Judas als Verräter Jesu in Frage stelle, sondern dieser lediglich einen von Jesus selbst geforderten Auftrag erledigte.

Die Darstellung des Johannes-Evangelium wurde als frafwürdig und nicht ganz wahrheitsgemäß erklärt, denn es ist das letzte aller Evangelien.
Während das Markus-Evangelium in Richtung Judas-Evangelium berichte, haben Johannes und der Matthäus eine Verteufelung des Judas betrieben, wurde von Sender berichtet.

Die anfänglichen Jünger Jesu haben G*TT auf verschiedene Weise gesehen und die Gnostik der Griechen anfänglich als Irrlehre bezeichnet, weil diese hauptsächlich Elemente der Astarte/Astera-Lehren enthielte, was die koptische Kirche Ägyptens im übrigen heute noch tut!

Das gefundene Buch wurde nach einer Bestimmung durch die C-14-Methode um das Jahr 62 datiert, wobei ich dazu bemerke, ich habe das Datum nicht klar mitbekommen, aber jedenfalls wurde das Buch auf das 1. Jahrhundert datiert!

Es wird mittlerweile von der Wissenschaft als authentisch anerkannt.
Somit hatte der ABA recht, als er schrieb, das der "Verräter" Judas keinerlei Verrat beging, sondern das diese Geschichte eine Interpolation der hellenistisch-römischen Kirche war.

Schalom
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
Eine Meinung ohne Wissen ist ein leeres Geschwätz.
freily©

tricky

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Antw:Das Judas-Evangelium
« Antwort #1 am: Mo., 21. Dezember 2009, 07:59 »
Hallo freily!

Dazu müsste man mehr erfahren um ein brauchbares Urteil abzugeben:

Zitat
Es wird mittlerweile von der Wissenschaft als authentisch anerkannt.
Somit hatte der ABA recht, als er schrieb, das der "Verräter" Judas keinerlei Verrat beging, sondern das diese Geschichte eine Interpolation der hellenistisch-römischen Kirche war.

Man müsste sich das ganze Buch Judas ansehen. Gibt es nur eine einzige Schriftrolle, oder gibt es wie bei den biblischen Büchern auch mehrere Abschriften, die sich gegenseitig stützen?

Warum sollte man zwei glaubwürdige Evangelien in der Frage, die Judas betrifft verwerfen und dafür ein einzelnes Schriftstück (dessen Verfasser?) als in dieser Frage absolut glaubwürdig und nicht interpoliert betrachten?


Aus Wikipedia zu dem Judas Evangelium:

Inhalt

Hinweis: Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der Übersetzung von Kasser et al. Deren Gültigkeit ist inzwischen heftig umstritten [5][6] und eine neuere Übersetzung durch Dr. April DeConick (2007: "The Thirteenth Apostle: What the Gospel of Judas Really Says") besagt, dass Judas im Judas-Evangelium keineswegs als Freund Jesu beschrieben würde, sondern in Wahrheit als ein Dämon. Die ursprüngliche Deutung durch National Geographic beruht laut DeConick eindeutig auf Übersetzungsfehlern.

    * Der Codex enthält außer dem Judasevangelium noch einen Brief von Petrus an Philippus und eine Apokalypse des Jakobus, die aber bereits aus anderen Texten (Nag-Hammadi-Schriften) bekannt waren. Darüber hinaus ist ein weiterer, bisher ebenfalls unbekannter gnostischer Text enthalten, der die vorläufige Bezeichnung „Buch des Allogenes“ erhalten hat.
    * Die Urschrift entstand nach Auffassung des Religionshistorikers Gregor Wurst um 160 n. Chr., also viel später als die biblischen Evangelien; die Kopie in koptischer Übersetzung stammt aus Mittelägypten von einem unbekannten „Judas-Priester“ aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Dies hätten erste paläographische Untersuchungen ergeben.
    * Es handelt sich beim Evangelium um eine 'kainitische' Gegenbibel. Bei den Kainiten handelt es sich um eine gnostische Splittersekte, die im 2. Jahrhundert Kain und Judas verehrte. Irenäus von Lyon schrieb dazu: „Sie haben eine fiktive Geschichte erschaffen, die sie das Evangelium des Judas nennen“. Kernaussage des Judasevangeliums ist, dass Judas der beste Freund von Jesus war und mehr Erkenntnis (Gnosis) besaß als alle anderen Jünger. Jesus habe deshalb Judas beauftragt, ihn um des Heils willen zu verraten, denn durch den Verrat habe Jesus seine leibliche Hülle verlassen und in das wahre göttliche Reich zurückkehren können. Judas habe Jesus daraufhin gefragt, was sein Lohn für den Verrat sei, und Jesus habe ihm sehr offen geantwortet, dass die ganze Welt ihn auf ewig hassen und verdammen werde, er aber als Erleuchteter ebenfalls in das wahre göttliche Reich eingehen werde. Der wahre Gott ist hier jedoch nicht der jüdische Gott, den die anderen Jünger anbeten, sondern eine weit übergeordnete Wesenheit. Der jüdische (und orthodox-christliche) Gott ist in diesem Evangelium nur eine nachrangige Gottheit mit einer mangel- und boshaften Schöpfung, die es durch die Erkenntnis der Wahrheit zu überwinden gilt. Sündenvergebung durch Jesu Tod und leibliche Auferstehung sind mit dem Kern der in diesem Evangelium ausgebreiteten Theologie völlig unvereinbar. Wesentliches theologisches Element des Textes ist die Offenbarung eines vollständigen Mythos von der Entstehung der Welt, mit dem die Unterscheidung zwischen Erleuchteten (den Gnostikern) und Nicht-Erleuchteten sowie die Ablehnung der frühchristlichen Orthodoxie begründet wird. Der Text endet mit einer Prophetie des Jesus, die den Untergang des alttestamentlichen Gottes und seiner gesamten minderwertigen Schöpfung beschwört. Dieser Untergang alles Irdischen wird wahrscheinlich (der Text ist hier nur sehr fragmentarisch erhalten) durch den Verrat des Judas und den leiblichen Tod Jesu ausgelöst.


Zitat von N-TV.de:

Es handelt sich um ein Manuskript aus dem 3./4. Jahrhundert nach Christus, das restauriert und aus dem Koptischen übersetzt wurde, teilten Bibelwissenschaftler und das Magazin "National Geographic" als Sponsor mit.

http://www.n-tv.de/politik/dossier/Verrat-als-Wille-Gottes-article177819.html


Möglicherweise beziehst du dich auf eine andere Sendung, oder wurde das einfach wiederholt? Ich finde auf der N-TV Seite keine Info zu einer anderen Sendung als die, die ich oben verlinkt habe. Sie ist jedoch von 2006. Freily, hast du vielleicht einen neueren Link, ich hab's versucht zu googeln, komme aber immer wieder nur auf Artikel und Infos von 2006.


Außerdem verstehe ich die Problematik der Judas-Darstellungen nicht. Wo ist das Problem, wenn es einen Verräter gibt? Es ist doch vollkommen egal ob der Verräter Jude ist oder nicht. Verräter bleibt Verräter. Ob die Katholiken daraus jetzt einen Kult gemacht haben...es wäre nicht der einzige, ist aber im Endeffekt ja auch nicht wichtig, oder?

viele Grüße

Tricky

Offline freily

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Antw:Das Judas-Evangelium
« Antwort #2 am: Di., 22. Dezember 2009, 01:41 »
Schalom tricky,
Man müsste sich das ganze Buch Judas ansehen. Gibt es nur eine einzige Schriftrolle, oder gibt es wie bei den biblischen Büchern auch mehrere Abschriften, die sich gegenseitig stützen?

Warum sollte man zwei glaubwürdige Evangelien in der Frage, die Judas betrifft verwerfen und dafür ein einzelnes Schriftstück (dessen Verfasser?) als in dieser Frage absolut glaubwürdig und nicht interpoliert betrachten?
nun die Experten argumentierten, daß es bis zum Zeitpunkt des Konzil zu Nizäa ca. 30 Evangelien gab, die von der römischen Kirche dann zusammen gestrichen wurden auf eben die vier die wir kennen.
Was mich dabei stört: "Wie kann ein Grieche, der nicht zum Kreis der Jünger gehörte, ein Evangelium schreiben, wenn nicht nach Hören-Sagen"?
Und ausgerechnet dieses "Evangelium" wird anerkannt, aber das vom Jünger Judas nicht?

Zudem kamen alle Evangelien erst ca. 100 Jahre später zu Papier, vorher wurden sie der Sitte entsprechend mündlich übertragen, daß darf man nicht vergessen.
Im Gegensatz zu den alten Propheten, hatten die Jünger Jesu keinen Schreibauftrag, schon komisch nicht?
Zitat
Hinweis: Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der Übersetzung von Kasser et al. Deren Gültigkeit ist inzwischen heftig umstritten [5][6] und eine neuere Übersetzung durch Dr. April DeConick (2007: "The Thirteenth Apostle: What the Gospel of Judas Really Says") besagt, dass Judas im Judas-Evangelium keineswegs als Freund Jesu beschrieben würde, sondern in Wahrheit als ein Dämon. Die ursprüngliche Deutung durch National Geographic beruht laut DeConick eindeutig auf Übersetzungsfehlern.
Tja, wem soll ich jetzt glauben?
Dem ABA oder Wikipedia? Bei meiner Arbeit an der Offenbarung sehe ich ja selbst, wie die Kirche vorging, den Mythos "Jesus" zu erwecken, indem ihm im Offb. 1,5 ein erster von den Toten angedichtet wurde.
In Wirklichkeit schreibt der Johannes da von einem Obersten im Königreich der damit das Anrecht auf die Thronfolge "Jesu" auf den Thron David meinte.
Zudem ist die gesamte Auferstehungsgeschichte ein einziger Irrgarten an Fehlauslegungen der Torah gewesen, denn der EWIGE hatte nie ein Leben im Himmel versprochen, sondern ein Leben im Paradies (Pardes)! Wie es bereits Adam und Eva hatten, bevor sie dieses Anrecht verspielten.
 
Zitat
   * Die Urschrift entstand nach Auffassung des Religionshistorikers Gregor Wurst um 160 n. Chr., also viel später als die biblischen Evangelien; die Kopie in koptischer Übersetzung stammt aus Mittelägypten von einem unbekannten „Judas-Priester“ aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Dies hätten erste paläographische Untersuchungen ergeben.
Eben nicht, es waren wesentlich mehr Evangelien, als später verbreitet wurden. Leider habe ich vergessen den Namen des berühmten Widersagers der koptischen Kirche zu notieren dem es beinahe gelungen wäre, auch das Judas Evangelium zu vernichten.
 
Zitat
   * Es handelt sich beim Evangelium um eine 'kainitische' Gegenbibel. Bei den Kainiten handelt es sich um eine gnostische Splittersekte, die im 2. Jahrhundert Kain und Judas verehrte.
Tja, da bin ich eben anderer Meinung, denn gerade die koptische Kirche war ein harter Gegner der Gnosis, die diese vehemment ablehnten, weil die an die "Erkenntnis" durch hl. Geist nicht glaubten, wurden sie aus Griechenland vertrieben und gingen nach Ägypten.
Wie sollen diese dann eine "kainitische Bibel" schreiben?
Daß der Judas kein Verräter war, weil er wie der Petrus ein Zelot war und das Königshaus David wieder erwecken wollten (lag allerdings nicht im Interesse G*TTes), so daß der Judas die Tempeldiener holte, weil er erfahren hatte, daß die Römer den "Jesus" wegen seiner königlichen Abstammung verhaften wollten.
Die Daten vom ABA sind in der Sache recht schlüßig gewesen, finde ich.
Zitat
Irenäus von Lyon schrieb dazu:
Diesen Herrn kenne ich nicht und wenn der ein Katholik war, dann ist seine Aussage eher eine Desinformation und für mich nicht schlüssig.
Zitat
Judas habe Jesus daraufhin gefragt, was sein Lohn für den Verrat sei, und Jesus habe ihm sehr offen geantwortet, dass die ganze Welt ihn auf ewig hassen und verdammen werde, er aber als Erleuchteter ebenfalls in das wahre göttliche Reich eingehen werde. Der wahre Gott ist hier jedoch nicht der jüdische Gott, den die anderen Jünger anbeten, sondern eine weit übergeordnete Wesenheit.
Diese Geschichte kenne ich etwas anders. Demnach habe der "Jesus" gelacht, als er gehört hatte, daß seine Jünger zu einem Schöpfer der Welt gebetet hätten, denn er meinte, man könne die Wesensheit G*TT nicht erfassen und schon garnicht mit der Schöpfung vergleichen, eine Meinung die ich ebenfalls vertrete.
Zitat
Der jüdische (und orthodox-christliche) Gott ist in diesem Evangelium nur eine nachrangige Gottheit mit einer mangel- und boshaften Schöpfung, die es durch die Erkenntnis der Wahrheit zu überwinden gilt. Sündenvergebung durch Jesu Tod und leibliche Auferstehung sind mit dem Kern der in diesem Evangelium
Im Prinzip geht es hier garnicht um den G*TT selbst, wie ich aus der "Enthüllung" entnehme, sondern darum, daß man sich selbst überwindet und sich dadurch diese Erkenntnis erarbeiten darf.!
Es geht also dem wahren G*TT nur darum, ob sich jemand egoistisch im bösem Sinne verhält oder ob er bereit ist, sich selbst auch zu Opfern, wie es bei Abraham und Isaak vorgezeichnet wurde.
Dieses Vorgezeichnete ist der wahre Weg, nicht ein vermeintlicher "Opfertod" eines Juden, den er selber inszenierte.!
Zitat
  Der Text endet mit einer Prophetie des Jesus, die den Untergang des alttestamentlichen Gottes und seiner gesamten minderwertigen Schöpfung beschwört. Dieser Untergang alles Irdischen wird wahrscheinlich (der Text ist hier nur sehr fragmentarisch erhalten) durch den Verrat des Judas und den leiblichen Tod Jesu ausgelöst.
Naja, was Kainiten meinen beschwören zu müssen, ist deren Sache aber nicht die Meinige.
Zitat
Zitat von N-TV.de:

Es handelt sich um ein Manuskript aus dem 3./4. Jahrhundert nach Christus, das restauriert und aus dem Koptischen übersetzt wurde, teilten Bibelwissenschaftler und das Magazin "National Geographic" als Sponsor mit.
Tja, als Christ würde ich das auch behaupten um zu verschweigen, daß die meisten Evangelien eben auch aus dieser Zeit stammen, ausgenommen vielleicht das Evangelium des Markus.
Zitat
Möglicherweise beziehst du dich auf eine andere Sendung, oder wurde das einfach wiederholt? Ich finde auf der N-TV Seite keine Info zu einer anderen Sendung als die, die ich oben verlinkt habe. Sie ist jedoch von 2006. Freily, hast du vielleicht einen neueren Link, ich hab's versucht zu googeln, komme aber immer wieder nur auf Artikel und Infos von 2006.
Vermutlich habe ich eben auch nur eine Wiederholung gesehen, denn die C-14-Untersuchung des Buches (keine Rolle) war um 2005.
Zitat
Außerdem verstehe ich die Problematik der Judas-Darstellungen nicht. Wo ist das Problem, wenn es einen Verräter gibt? Es ist doch vollkommen egal ob der Verräter Jude ist oder nicht. Verräter bleibt Verräter. Ob die Katholiken daraus jetzt einen Kult gemacht haben...es wäre nicht der einzige, ist aber im Endeffekt ja auch nicht wichtig, oder?
Doch für mich schon, aber um das zu Verstehen muß jemand Judaistik studieren wollen.  :D

Liebe Grüße
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freily©

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Das Judas-Evangelium
« Antwort #3 am: So., 09. Juli 2017, 08:09 »
Schalom,

Fakt ist, wenn es den Christus-Jüngern nicht in den Kram passt, dann werden von ihren Vorfahren verfasste Schriften ins 4. Jahrhundert verschoben, obwohl die eigenen Wissenschaftler es selbst durch eine C-14 Methode ins 1. bis 2. Jahrhundert datierten.

Es geht eigentlich um die Wahrheit und nicht um das Recht  haben wollen, denn nur der wird die Erlösung sehen, der an SEINEN Fehlern arbeitet und nicht den Splitter im Auge seines Nächsten sieht obwohl er selbst seinen Balken rumschleppt.

Fakten werden hier genug geliefert, selbst die, welche gegen unsere Ansicht sprechen, denn selbst ich unterliege immer noch der Schlange der Verdrehtheit.!
Wer den richtigen Weg nicht sucht, ihn auch nicht findet.
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freily©

 

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